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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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noch ein Unfall vorher dahinrafft. Fünfzig Jahre, und dann bist du weg. Sie muss einen jeden Tag damit leben, mit dem Wissen, dass dein Leben in einem Atemzug so ausgelöscht werden kann.» Ich hörte Hugh mit den Fingern schnippen. «Nicht verletzt. Nicht verwundet. Weg. Sie wird zusehen müssen, wie du alterst, wie du grau wirst und verwelkst, und wenn du schließlich stirbst, wird es sie vernichten.»
    Es folgte ein kurzes Schweigen, und dann hörte ich Seth unsicher sagen: «Fünfzig Jahre ist nichts im Verhältnis zu ihrer Lebensspanne. Sie wird über mich hinwegkommen. Schließlich ist sie, wie mir alle immer wieder sagen, unsterblich.»
    «Was nur bedeutet, dass ihr mehr Zeit zum Trauern bleibt. Wenn du irgendwelche Achtung vor ihr hättest, hättest du diese dämliche Romanze vor langer Zeit beendet. Du hättest dich nie darauf eingelassen. Anfangs war sie unsicher, aber jetzt steckt sie tief drin. Sie wird dich nicht aufgeben. Du könntest dich in das größte Arschloch der Welt verwandeln, und sie gäbe dich immer noch nicht auf – nicht mit all den romantischen Flausen, die sie jetzt im Kopf hat. Sie liebt zu leicht – und lässt sich zu leicht verletzen.»
    Endlich zwang ich mich dazu, in das nachfolgende Schweigen einzutreten. Alle wandten den Blick von mir ab, außer Niphon. Er genoss die Sache augenscheinlich. Ich setzte mich wieder und das Kartenspiel ging weiter. Keiner von uns war jedoch mit dem Herzen dabei. Die Atmosphäre war steif, das Gespräch gezwungen und stockend. Es war das sprichwörtliche Gewitter, das in der Luft lag. Schließlich äußerte Peter verlegen, er sei allmählich müde, und da flogen alle anderen praktisch aus ihren Sitzen und wollten ebenfalls gehen.
    Als ich mir den Mantel überstreifte, kam Carter zu mir geschlendert.
    «Seth trifft seine eigenen Entscheidungen, wie es sein gutes Recht ist», sagte Carter sanft. Der Engel betrachtete mich so wie immer, und wie immer lief es mir dabei kalt den Rücken hinab. Jemand, der eine derart hässliche Baseballkappe trug, dürfte nicht über eine solche Fähigkeit verfügen. Ehrlich, wie wurden diese Mützen immer so schmutzig? «Du kannst wüten und toben, wie du willst, aber am Ende leben Sterbliche ihr Leben, wie es ihnen gefällt. Es ist nicht an uns, sich da einzumischen.»
    «Natürlich ist es das», sagte ich. «Das tut ihr doch auch! Das tun wir alle. Das ist der ganze Sinn und Zweck des Kampfs zwischen Himmel und Hölle – wir mischen uns absichtlich in das Leben der Menschen ein.»
    «Ja, aber hier ist es was anderes.»
    «Nein, ist es nicht.» Hinter ihm sah ich, wie Niphon etwas zu Seth sagte. Na, großartig! Der Kobold versuchte wahrscheinlich, ihm die Seele abzukaufen. Das war im Augenblick genau das, was ich nicht brauchte. Ich wandte mich wieder Carter zu. «Sieh mal, ich muss gehen. Grüß die Bande von mir, wenn du sie triffst.»
    Ich zerrte Seth von Niphon weg und wir machten uns auf den Heimweg. Ich hätte nicht geglaubt, dass die Dinge zwischen uns noch unangenehmer werden könnten, als sie es bei Peter schon gewesen waren, aber die Autofahrt war Beweis des Gegenteils. Vorhin hatten Seth und ich überlegt, dass er vielleicht bei mir bliebe, aber als ich mich auf die I-5 einfädelte, bat er: «Ich würde lieber noch etwas arbeiten. Macht es dir was aus, wenn ich einfach nach Hause gehe?»
    Das Gewitter war jetzt anscheinend in den Wagen gezogen. Ich lächelte knapp und hielt den Blick auf die Straße gerichtet. «Natürlich nicht. Überhaupt kein Problem.»
    Kapitel 16
    Nachdem ich Seth abgesetzt hatte, fuhr ich zu mir und sah zu meiner Überraschung, dass der Typ am Schalter vorn noch arbeitete. Normalerweise ging er zum Abendessen heim, aber der Papierstapel in seinen Händen bedeutete wohl, dass er Überstunden abzuarbeiten hatte. Bei meinem Anblick begann er zu strahlen.
    «Miss Kincaid! Ich habe etwas für Sie!»
    Einen Moment lang war ich völlig ratlos, bis mir dann die täglichen Erinnerungszettel an meiner Tür wieder einfielen. Mittlerweile hatten sich drei davon angesammelt. «Oh, ja», sagte ich. «Tut mir leid, ich habe sie bislang noch nicht abholen können. Hab’s immer wieder vergessen.»
    Er wühlte bereits auf der anderen Seite der Scheibe hinter sich herum. Ich schlenderte hinüber, als er gerade ein riesiges Paket auf die Theke wuchtete. Die Aufschrift stand auf dem Kopf, aber ich konnte sie ohne Weiteres lesen: Weihnachtsbaum – australische Tanne.
    «Au weiah», brummelte ich. «Das

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