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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Decke.
    «Hallo», sagte ich, wohlweislich einen sicheren Abstand zwischen uns wahrend.
    Er warf einen Blick auf mich. «Hallo. Wie geht’s ihm?»
    «Gut – in Anbetracht der Umstände. Die Ärzte sind erstaunt, dass die Kugel ‹daneben gegangen› ist.»
    Vincent wandte sich ab und sah blicklos den Flur hinab. Er sprach weiterhin kein Wort.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Also… du bist ein Nephilim. Wie ist das so?
    Ehrlich gesagt konnte ich mir vorstellen, wie das so war. Entsetzlich. Nephilim waren die Abkömmlinge von Engeln und Menschen. Jene Engel waren jetzt natürlich Dämonen. Man konnte nicht mit Menschen herumbumsen und nach wie vor für das Himmelsteam spielen – wie ich zu Yasmine bemerkt hatte. Deswegen war Jerome gefallen. Nach Unterzeichnung der unfairsten Übereinkunft auf der ganzen Welt waren viele Nephilim sowohl von Engeln als auch Dämonen gejagt und getötet worden – sogar von ihren eigenen Eltern. Himmel und Hölle betrachteten Nephilim gleichermaßen als gefährlich. Dass sie häufig eine ungestüme Natur hatten und sehr impulsiv reagierten, trug nicht gerade zur Verbesserung ihres Rufs bei.
    Als Ergebnis ihrer Verfolgung wandelten Nephilim gewöhnlich getarnt auf Erden. Sie verbargen das volle Ausmaß ihrer Macht – die der ihrer Eltern nahe kam – ebenso wie ihre verräterischen unsterblichen Signaturen. Und während sie mir auch leidtaten, jagten sie mir letztlich doch eine Scheißangst ein. Viele hegten einen Groll gegen Engel, Dämonen und alle sonstigen Unsterblichen, wie zum Beispiel Jeromes Sohn Roman. Er war vor wenigen Monaten nach Seattle gekommen und hatte sich auf einen Rachefeldzug begeben. Als ich jetzt Vincent betrachtete, fragte ich mich, ob es bei ihm genauso war.
    «Weiß… Yasmine davon?», fragte ich nach einigen weiteren unbehaglichen Augenblicken.
    Sein Blick flackerte zu mir zurück. «Natürlich.» Er sprach ebenso nüchtern wie bei unserer Unterhaltung über ihre Beziehung. Die untergründige Botschaft lautete: Wie zum Teufel könnte sie es nicht wissen? Als wäre es absurd, dass er etwas vor der Frau geheim hielte, die er liebte.
    «Es bringt sie um», sagte er seufzend. «Es frisst sie innerlich auf.»
    «Weil… wegen… wegen dem, was du bist…?»
    «Nein.» Über seinem traurigen Blick vergaß ich fast, dass er von einer Rasse übermächtiger Psychopathen abstammte. «Das ist ihr völlig gleichgültig. Was sie nicht aushält ist, dass es ein Geheimnis bleiben, dass sie alles verborgen halten muss. Wie du weißt, können sie nicht lügen… aber sie erzählt auch nicht die volle Wahrheit. Es ist eine Täuschung, und das verabscheut sie. Und ich verabscheue es, dass sie es verabscheut. Ich habe ein paar Mal versucht, einen Schlussstrich unter unsere… Affäre zu ziehen, aber sie will es nicht, weil…»
    «Weil sie dich liebt», beendete ich für ihn.
    Vincent zuckte die Schultern und wandte den Blick wieder von mir ab.
    «Tut mir leid», sagte ich schließlich zu ihm. Und es tat mir leid. Wie entsetzlich! Dass Yasmine jemanden liebte, war schon gefährlich genug, aber dass sie eines der verachtetsten Wesen in unserer Welt liebte… nun ja. Das hob die Sache auf eine ganz andere Ebene. Ein Engel hätte Vincents Existenz melden sollen, nicht verbergen.
    Vincent richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. «Wem wirst du es sagen? Carter? Jerome?»
    Ich starrte in diese dunklen, dunklen Augen, diese Augen so voller Leid und voller Liebe. Ich fürchtete ihn nicht mehr länger. Er war nicht Roman.
    «Niemandem», erwiderte ich ruhig. «Ich werde es niemandem sagen.»
    Sein Gesicht zeigte Unglauben. «Warum? Du weißt, was ich bin. Du weißt, dass du Probleme bekommen könntest, wenn du nicht redest. Warum sagst du es nicht?»
    Ich überlegte. «Weil das System von Grund auf verdorben ist.»
    Danach kehrte ich in Seths Zimmer zurück, und als ich später wieder auf den Flur hinaustrat, war Vincent verschwunden. Er war auch nicht in meinem Apartment, als ich in dieser Nacht heimkehrte.
    Seth wurde am folgenden Morgen entlassen, und ich blieb bei ihm und ging nicht zur Arbeit.
    «Thetis, du musst mich nicht bemuttern», sagte er sanft – obwohl ich schwören könnte, dass eine winzige Spur Verärgerung in seiner Stimme lag. «Mir geht’s gut. Ich werde nicht zusammenbrechen.»
    Wir saßen in seinem Wohnzimmer, Seite an Seite auf seinem Sofa. Er hatte seinen Laptop vor sich, ich ein Buch. Ich machte ein Eselsohr in die Seite, die ich gerade las,

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