Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
der Vehemenz in meiner Stimme überrascht. «Sie liebt dich. Du liebst sie. Und nach dem, was wir ihr angetan habenᅠ…»
«Du willst, dass ich als eine Art Wiedergutmachung bei ihr bleibe?»
Ich scheute zurück. «Also, neinᅠ… nicht ganz. Aber ihr beide verdient einander. Ihr verdient es, glücklich zu sein. Und mit mir wirst du nicht glücklich sein. Es wird ein ewiges Auf und Ab bleiben – genau wie zuvor.»
«Langsam glaube ich, dass alle Beziehungen so sind», sagte er erschöpft. «Ich will dir nach wie vor nicht wehtun. Das kann ich nicht ertragen – ich kann nicht vergessen, was Hugh darüber gesagt hat, dass es dich vernichten würde. Und dochᅠ… irgendetwas bringt uns immer wieder zusammen. Wie ich es dir gesagt habe – es wird uns nie gelingen, uns voneinander fernzuhalten.» Ich verstand genau, was er damit meinte, doch ich sagte es nicht. «Als ich Schluss gemacht habe, dachte ich, dass die kurze Zeit des Schmerzes die lange Phase der Stabilität wert sei. Aber ich habe mich geirrt. Jetzt haben wir schon wieder einen ganz neuen Haufen Probleme und Maddie ist mittendrin. Ich bin bereit, es noch einmal zu versuchenᅠ… egal, wie schwierig das sein mag.»
«Du hast richtig gehandelt, als du die Sache zwischen uns beendet hast», sagte ich barsch. «Und ich bin nicht dazu bereit, es noch einmal zu versuchen.»
Er starrte mich geschockt an. Meine Worte waren allerdings eine Lüge. Ein Teil von mir wollte es versuchen, wollte alles ertragen, nur um bei ihm sein zu können. Doch ich konnte nicht aufhören, an Maddie zu denken. Konnte die Qualen nicht vergessen, die sie durchleiden würde. Das war wirklich blanke Ironie. Beim letzten Mal hatte er keine Mühen gescheut, um mich vorsätzlich zu verletzen, weil er es für das Beste hielt. Jetzt tat ich das Gleiche für die beiden, ersparte ihr damit ein gebrochenes Herz und ihm weiteren Kummer mit mir. Wir steckten in einem endlosen Teufelskreis.
«Das kannst du nicht so meinen. Ich weiß, dass es nicht so ist.» Seine Miene war eine Mischung aus Skepsis und Pein.
Ich schüttelte meinen Kopf. «Doch, das tue ich. Du und ich, das ist eine Katastrophe. Was wir während der Stasis getan habenᅠ… das war falsch. Es war schändlich. Unanständig. Wir haben jemanden hintergangen, der uns beide liebt und uns nichts als das Beste wünscht. Wie konnten wir das tun? Was für ein Vorzeichen ist das für eine Beziehung? Wie konnten wir erwarten, auf solchen schäbigen Fundamenten eine solide Beziehung aufzubauen? Auf einem Fundament aus Lügen und Verrat?» Diese Worte auszusprechen tat so weh. Sie beschmutzten die Schönheit dieser wenigen, so wertvollen Tage, die uns geschenkt worden waren, aber ich musste meinen Standpunkt klarmachen.
Seth schwieg einen Moment, während er mich abschätzte. «Du meinst es wirklich ernst.»
«Ja.» Ich war eine gute Lügnerin, so gut, dass mir die Person, die mich am meisten liebte, nicht auf die Schliche kam. «Geh zurück zu ihr, Seth. Geh zurück und versöhn dich wieder mit ihr.»
«Georginaᅠ…» Ich konnte genau sehen, wie es ihn traf. Das volle Ausmaß des Betruges an Maddie wurde ihm klar. Es entsprach nicht seiner Natur, seinen Fehler zu ignorieren. Das war ein Teil seines anständigen Charakters, seiner Persönlichkeit, die ihn dazu gebracht hatte zurückzugehen, um Dante zu retten, und die ihn dazu bringen würde, mich zu verlassen. Schon wieder. Zögerlich streckte er seine Hand nach mir aus. Ich nahm sie und er zog mich an sich und umarmte mich. «Ich werde dich immer lieben.»
Mein Herz schien in tausend Stücke zu zerspringen. Wie oft, fragte ich mich, konnte ich diesen Schmerz noch ertragen? «Nein, das wirst du nicht», sagte ich. «Das Leben wird für dich weitergehen. Genau wie für mich.»
Kurz darauf ging Seth. Ich starrte die Tür an und spulte meine eigenen Worte in meinem Kopf ab. Das Leben wird für dich weitergehen. Genau wie für mich. Ich hatte das sichere Gefühl, dass er, trotz seiner Liebe für mich und trotz seiner Bereitschaft, alles zu riskieren, zu Maddie zurückkehren würde, dass er meinen Worten Glauben geschenkt hatte. Ich hatte seine Schuldgefühle heraufbeschworen und sie als Trumpfkarte gegen seine Liebe für mich ausgespielt.
Das Leben wird für dich weitergehen. Genau wie für mich.
Das Unglückselige daran, eine gute Lügnerin zu sein, war allerdings, dass ich zwar die anderen dazu brachte, meinen Worten Glauben zu schenken, ich selbst aber nicht an sie
Weitere Kostenlose Bücher