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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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heben.
    Jerome wechselte einige knappe Worte mit dem Mann und wandte sich dann wieder an mich. «Wie gesagt, dass du bei Bewusstsein bist, ist mir ein Rätsel – aber wenn man bedenkt, was für absurde Sachen du sonst anstellst, sollte mich das eigentlich nicht wundern.»
    Er trat zu mir und drückte seine Finger auf meine Stirn. Ich schnappte nach Luft und ein Stoß von … etwas … schoss durch mich hindurch. Zuerst war es schrecklich und stechend. Doch dann verwandelte es sich in etwas Angenehmeres, Wunderbares. Die schönste Sache der Welt. Es erfüllte mich, lud mich auf mit Energie und heilte mich. Wie hatte ich bis zu diesem Moment nur glauben können, dass ich überhaupt am Leben war?
    Die Welt wurde wieder klar und was ich sah, kam mir immer bekannter vor. Ich taumelte, diesmal nicht vor Erschöpfung, sondern von der reinen Glückseligkeit des Lebens, das Jerome mir geschenkt hatte. Er sagte etwas zu mir in dieser anderen Sprache und ich runzelte die Stirn, da ich ihn nicht verstand.
    Er wiederholte es in meiner Sprache. «Verwandle dich zurück, Georgina. Es ist Zeit, zu gehen.»
    «In was zurückverwandeln?»
    «In was immer du willst. In deine momentan bevorzugte Form, vielleicht. Nur nicht in das.» Er zeigte auf meinen Körper.
    Ich begutachtete mich zum ersten Mal selbst. Ich war nicht ganz so groß wie er, vielleicht einige Zentimeter kleiner. Meine Arme und Beine waren lang und mager und meine Haut sonnengebräunt. Ich trug ein einfaches, elfenbeinfarbenes Kleid und ich sah, dass schwarze Haarspitzen auf meiner Brust lagen. Ich zog die Stirn in Falten. Das war ich … und doch war ich es nicht.
    «Verwandle dich zurück, Georgina», wiederholte er.
    «So heiße ich nicht», sagte ich.
    «Du musst das, was sie getan haben, hinter dir lassen», sagte er und wurde langsam ungeduldig. «Es ist vorbei. Sie haben deinen Verstand vernebelt, aber du kannst dich davon befreien. Verwandle dich zurück, Georgina. Komm in diese Zeit zurück.» Die folgenden Worte sprach er wieder in dieser fremdartigen Sprache aus und ich schüttelte zornig den Kopf.
    «Ich begreife das nicht. Ich sollte nicht hier sein. Das ist mein Körper, aber das ist nicht meine Zeit.»
    Wieder gab er einen Befehl, den ich nicht erfassen konnte, und ich stieß nur dieselbe Erwiderung hervor. Dreimal machten wir das und beim vierten Mal erreichten mich seine Worte und ich verstand sie problemlos. Ich begriff, was er da sprach. Die englische Sprache explodierte in meinem Kopf und mit ihr kam so viel mehr.
    Ich hielt meine Hände vor mein Gesicht und betrachtete sie lange und eindringlich, als sähe ich sie zum ersten Mal. «Das ist meine Zeit», flüsterte ich auf Englisch. Ich sah auf meine langen Beine hinunter. Seltsamerweise ekelte es mich. «Das ist nicht mein Körper.» Und doch … war er es. Er war es und war es auch wieder nicht. Ich hatte mich in das hier zurückverwandelt, als ich keine Energie mehr hatte.
    «Wie heiß du?», fragte er fordernd.
    Letha. Ich heiße Letha.
    «Georgina», antwortete ich. Und mit diesen Worten brachte ich auch die Kraft auf, meinen Körper zu verwandeln. Ich wurde schlank und klein, hatte hellbraunes Haar und grüngoldene Augen. Das handgewebte, grauweiße Unterkleid machte einem blauen Baumwollkleid Platz. Eine Sekunde später ließ ich daraus eine Jeans und ein blaues Shirt werden.
    Jerome wandte sich an Carter: «Siehst du? Alles in Ordnung.»
    Carter sagte dazu nichts. Stattdessen fragte er: «So, und was jetzt?»
    «Jetzt?» Jeromes Blick ruhte wieder auf mir. «Jetzt geht Georgina schlafen.»
    «Was?», schrie ich. «Nein. Nicht nach dem … nein. Ich schlafe nie wieder.»
    Jerome lächelte ein wenig und dann berührte er wieder meine Stirn.
    Ich schlief.

Kapitel 20
    Ich erwachte in meinem eigenen Bett und entdeckte Mei, die daneben saß. Hätte Schwester Ratched persönlich bei mir gewacht, ich wäre nicht halb so verblüfft gewesen.
    Mei hatte in einem Magazin herumgeblättert und hob jetzt, offensichtlich gelangweilt, den Kopf. «Oh. Du bist wach. Na endlich.» Sie stand auf.
    «Was … was ist passiert?», fragte ich und blinzelte in das Licht, das durch das Fenster fiel. Ich war ein wenig verwundert, dass sie die Vorhänge nicht geschlossen hatte. Ich hätte sie eher nicht als eine Sonnenanbeterin eingeschätzt.
    «Erinnerst du dich nicht?» Ihr gleichgültiger Ausdruck wurde jetzt bestimmter. «Jerome meinte, dass dir alles wieder einfallen würde. Falls das nicht der Fall

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