Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
Vom Netzwerk:
wie ihr füreinander eintretet. Ich werde euch nicht zerstören … nicht heute. Es wird keine Übergriffe auf mein Volk mehr geben. Sollte es wieder dazu kommen, werde ich nicht mehr so nachsichtig sein.»
    «Und wenn deine Leute meine nicht in Ruhe lassen», erwiderte Jerome ruhig, «dann werde auch ich nicht mehr nachsichtig sein.»
    Die Kreatur fletschte die Zähne und einen Augenblick lang dachte ich, sie würde es sich doch noch anders überlegen. Aber das tat sie nicht. Stattdessen trat sie rückwärts in das violette Licht hinein. Sie verschmolz damit, verschwand vor unseren Augen und dann verschwand auch das Tor selbst.
    «Er ist so ein beschissener Lügner», sagte Jerome. «Von wegen ‹nachsichtig›. Er wusste genau, dass wir ihm seinen schuppigen Arsch wegblasen würden.»
    «Ja, also, ich hoffe, wir finden nie heraus, ob das so stimmt oder nicht», meinte Carter. «Einen Morphischen Dämon zu bekämpfen würde sogar bei meiner Seite einen Haufen Papierkram nach sich ziehen.»
    Jeromes Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. «Na, das würde ich nur zu gerne erleben.»
    Ich blickte zwischen den beiden hin und her und meine Angst verebbte langsam. Mit letzter Kraft schaffte ich es, mich auf Jerome zu stürzen, und schlug mit meinen Fäusten auf seine Brust ein. Er fing sie ab und hielt mich genauso mühelos zurück, wie Carter es getan hatte.
    «Du hättest es mir überlassen sollen! Du hättest mich sie zerstören lassen sollen! Es war mein Recht!»
    «Deswegen bist du so sauer? Georgie, ich weiß noch nicht mal, wie du es fertigbringst, noch aufrecht zu stehen.»
    «Ich hatte das Recht dazu», wiederholte ich. «Du hast keine Ahnung, was sie getan haben.»
    «Ich denke, ich kann es mir recht gut vorstellen.»
    Ich hörte auf, gegen ihn anzukämpfen, und nun übermannte mich zu guter Letzt doch all das, was geschehen war. Der Raubbau an meiner Energie traf mich mit voller Wucht. Ich sackte in seinen Armen zusammen und er fing mich auf. Die Geschehnisse und Personen um mich herum waren zwar noch ein ziemliches Durcheinander, aber einiges wurde schon wieder klarer.
    «Du hättest auf mich aufpassen sollen», sagte ich mit schwacher Stimme. Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. «Du hättest das nicht zulassen dürfen – dass sie mich holen. Du sollst mich doch beschützen.»
    Jerome sah ehrlich verwundert aus und reagierte nicht sofort. Ich hatte schon Angst, dass er wütend werden würde, doch stattdessen sagte er leise: «Ja, das sollte ich. Am Ende habe ich das auch, aber – ich war etwas spät dran.»
    «Klasse Entschuldigung», meinte Carter.
    Jetzt kam Jeromes Wut wieder. «Ich muss mich für nichts entschuldigen!» Er wandte sich wieder an mich, und nun klang er wieder ruhig und geduldig. Beinahe zärtlich. Ich wusste, dass das untypisch für ihn war. «Ich habe dich zurückgeholt. Du bist jetzt in Sicherheit. Sie werden dir nie wieder schaden. Verstehst du?»
    Ich nickte.
    «Gut. Und jetzt wird es Zeit, das hier zu Ende zu bringen.»
    Jerome drehte sich nach den Menschen um. Einer der beiden war alt, sehr alt – seine Haut war dunkelbraun und sein Haar wurde schon grau. Sein Blick war mitfühlend. Der andere Mann war jünger, hatte unordentliches Haar und braune Augen, die wie honigfarbener Bernstein leuchteten, wenn das Licht sich in ihnen brach. Es sah mich eindringlich an, als würde er mich kennen, was mich nicht verwunderte, denn ich kannte ihn auch. Ich wusste nicht woher, aber ich wusste es. Tatsächlich begann ich langsam zu realisieren, dass ich alle im Raum kannte. Weitere Namen fielen mir wieder ein. Der Name dieses einen Mannes entschlüpfte mir immer wieder, allerdings hauptsächlich, weil so viele andere wieder in meinem Kopf auftauchten. Er betrachtete mich konzentriert, so als wolle er irgendetwas ergründen, und ich ertappte mich dabei, wie ich mich in diesen goldbraunen Augen verlor.
    Jerome sagte in dieser fremden Sprache etwas zu dem grauhaarigen Mann. Ich verstand sie zwar immer noch nicht, doch irgendwie klang sie vertraut. Der alte Mann antwortete nicht und bewegte sich auch nicht sofort. Die Spannung im Raum ließ sich nahezu mit Händen greifen. Endlich nahm der alte Mann doch den Zauberstab und begann, damit den Kreis am Boden an einigen Stellen zu berühren, wobei er leise vor sich hinmurmelte. Als er den Kreis zum vierten Mal berührte, war es, als würde sich ein großer Druck – einer, den ich bis dato nicht einmal bewusst gespürt hatte – von dem Zimmer

Weitere Kostenlose Bücher