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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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Wut wieder auf. Ich wehrte mich. «Lass mich sie umbringen!», kreischte ich. «Ich habe das Recht dazu, Jerome! Lass sie mich vernichten!»
    Jerome sah mich an und war wahrscheinlich verblüfft, dass ich seinen Namen benutzt hatte. «Ich glaube nicht, dass du in der Verfassung bist, irgendjemanden umzubringen.»
    «Ich habe das Recht dazu», erwiderte ich. «Nach all dem, was sie getan haben – sie sollen leiden, so wie ich gelitten habe. Ich mach’ Hackfleisch aus ihnen. Ich reiß’ ihnen ihre Seelen raus!»
    «Sie haben keine Seelen», sagte er unbeeindruckt. «Aber ich mag deinen Enthusiasmus.» Er widmete sich wieder den Oneroi. «Ihr habt also meinen Sukkubus gestohlen und sie auch noch gequält.» Seine Stimme war kalt wie die Haut eines Reptils. Sie ließ mein Blut gefrieren. Die Luft knisterte vor Spannung. Die Oneroi wanden sich unbehaglich. Das ließ sie nicht kalt.
    «Ihretwegen wurde unsere Mutter wieder eingefangen», sagte einer von ihnen. Doch er klang nicht mehr so selbstsicher und erbost wie zuvor. «Wir haben das Recht auf Vergeltung.»
    «Ihr meint also, dass man Gleiches mit Gleichem vergelten sollte?», fragte Jerome. Oh, diese Stimme. Sie ließ sogar die Luft erstarren.
    «Ja», sagten die Oneroi einstimmig.
    «Ich auch», erwiderte Jerome.
    Er bewegte sich keinen Millimeter, doch ich fühle, wie die Kraft aus ihm hervorschoss wie eine Fackel, die auf trockenen Zunder geworfen wurde. Sie explodierte – und mit ihr die Oneroi. Na ja, die implodierten vielmehr. Die Kraft traf sie und dann – waren sie fort. Einfach so.
    «Oh, Jerome», sagte der Mann, der mich festhielt. «Weißt du eigentlich, was du da getan hast?»
    Jerome sah uns an und zuckte mit den Schultern. «Ich mag es nicht, wenn jemand meine Sachen nimmt.»
    Das wirbelnde, violette Tor war die ganze Zeit über da gewesen und jetzt begann es, sich schneller zu drehen und heller zu leuchten.
    «Mist», sagte Jerome. «ich hatte gehofft, dass es niemandem auffällt.»
    Der Mann, der mich hielt, seufzte. Er sah auf mich herunter und seine silbergrauen Augen durchbohrten meine Seele. «Hör zu. Beweg dich nicht. Hast du verstanden? Du bleibst genau hier.» Als ich ihm nicht antwortete, seufzte er wieder. «Weißt du, wer ich bin?»
    Wusste ich es? Ja. Die Augen. Ich kannte diese Augen. «Carter.» Das Wort fühlte sich seltsam an in meinem Mund.
    «Ja», sagte er. «Du kennst mich. Vertrau mir. Beweg dich nicht .»
    Er ließ mich los, wartete ab, was ich tun würde, und als ich mich nicht rührte, gesellte er sich zu Jerome. Mich hätte ohnehin nichts dazu bewegen können, mich einen Zentimeter zu rühren, nicht nachdem ich sah, was durch das Tor kam.
    Es war monströs. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es war schuppig, lila und grau gesprenkelt und seine Augen leuchteten gelb. Es hatte so etwas wie eine Schweineschnauze und sieben Hörner bekränzten seinen Kopf wie eine Krone. Es kroch aus dem Tor hervor und ragte hoch über Jerome und Carter auf. Die beiden wichen kein Stück zurück und musterten es herausfordernd.
    «Ihr habt meine Untertanen vernichtet», grollte die Kreatur. Die Stimme aus der Tiefe seiner Kehle ließ den Boden vibrieren. «Ihr habt die Gesetze gebrochen.»
    «Deine Untertanen waren in unserem Reich», antwortete Jerome. Er war völlig ruhig. «Sie haben eine von meinen Leuten geraubt und sie missbraucht. Sie haben die Regeln gebrochen.»
    «Das gibt euch nicht das Recht, das zu tun, was ihr getan habt», erhielt er zur Antwort.
    «Wenn sie in der Lage dazu gewesen wären, dann hätten sie sie vernichtet. Pass das nächste Mal besser auf deine Angestellten auf, damit sie nicht da Ärger machen, wo sie es nicht sollten.»
    Das Monster blähte seine Nüstern. «Ich könnte euch dafür vernichten.»
    «Versuch es», erwiderte Jerome. «Versuch, es mit uns beiden aufzunehmen.»
    Die gelben Augen zuckten zu Carter. Im Mund der Kreatur erschienen einige Zähne. Ich glaube, es lächelte. «Ein Engel und ein Dämon, die Seite an Seite kämpfen. Das würde ich nur zu gerne erleben.»
    Bleierne Stille trat ein, während sich die drei gegenseitig abschätzten. Ich konnte nicht beurteilen, wie stark das Ungeheuer wohl war. Die Körpergröße musste nicht unbedingt im Verhältnis zu seinen Kräften stehen. Jerome und Carter brannten jedenfalls wie zwei kleine Sonnen und waren bereit, jeden Augenblick loszuschlagen.
    Schließlich zuckte das Monster mit den Schultern. Also, im übertragenen Sinn. «Aber es reicht mir zu sehen,

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