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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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endlich weniger wurden, widmete Erik schließlich seine Aufmerksamkeit, inklusive seines so typischen, freundlichen Lächelns, mir allein. Seine Gesichtsfarbe war besser geworden und seine Bewegungen waren nicht mehr so ruckhaft. Er war immer noch geschwächt, aber nicht mehr ganz so hinfällig.
    «Ihre Erkältung ist besser geworden», sagte ich.
    Sein Grinsen wurde breiter. «Ja, ich habe Ihnen doch gesagt, dass es nichts Ernstes war. Eine läppische Erkältung wird mich nicht umbringen.»
    Sein Ton war unverfänglich, doch ich runzelte die Stirn. Etwas daran, wie er diese Worte ausgesprochen hatte – ich konnte nicht genau sagen, was – klang so, als wüsste er sehr wohl, was ihn umbringen würde. Mir lief es kalt den Rücken herunter. An so etwas dachte ich nicht gerne.
    Ich setzte mich mit ihm an seinen kleinen Tisch, lehnte den Tee aber ab. «Ich wollte nur wissen, ob Sie noch etwas erfahren haben.» Das war nur eine nervöse Anwandlung von mir. Ich wusste, er hätte Kontakt zu mir aufgenommen, sobald er etwas entdeckt hätte.
    «Nichts, aber wie ich schon gesagt habe, die Informationen, die wir haben, sind so vage, dass es so ziemlich alles sein könnte.»
    «Das hat Jerome auch gesagt.»
    Erik sah erfreut aus. «Ich bin froh, dass er Bescheid weiß. Ich habe doch immer gesagt, dass Ihre eigenen Leute sich mit Sicherheit besser auskennen als ich.»
    Ich konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken. «Das ist fraglich. Ich hätte da vielleicht etwas, dass die Sache etwas weniger vage macht.» Ich erzählte kurz von meinem letzten Erlebnis und wie mir aufgefallen war, dass diese Macht mich nur heimsuchte, wenn ich bekümmert oder niedergeschlagen war. «Es ist, als ob … als würde es meine Schwäche ausnutzen. Es versucht, mich mit der Verheißung von Trost zu ködern.»
    «Dann müssen Sie darauf achten, dass Sie dem nicht nachgeben.»
    Wenn Roman das gesagt hätte, dann hätte ich ihn angeschnauzt, dass das ja wohl offensichtlich war. «Das sagt sich jetzt so leicht, im kühlen Licht der Logik, aber wenn es passiert … ich weiß nicht. Ich verliere den Kontakt zum Rest der Welt. Da gibt es keine Vernunft mehr. Zur Hölle, die meiste Zeit weiß ich, bevor es vorbei ist, überhaupt nicht, was los ist. Es ist wie … schlafen. Wie schlafwandeln. Was weiß ich.»
    «Und es erscheint immer als eine Art Tor?»
    Ich sann darüber einige Sekunden nach. «Ich weiß nicht … schon. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll – und ich weiß, dass ich das andauernd sage. Und wie nutzlos das klingt. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Tor ist, aber es versucht definitiv, mich irgendwo hineinzuziehen.»
    Erik hatte sich einen Tee gemacht und nun saß er ungefähr eine Minute lang da, nippte daran und blickte grüblerisch vor sich hin. «Ich werde über all das nachdenken. In der Zwischenzeit kann ich nur dazu raten …» Er zögerte. «Also, lassen Sie es mich so ausdrücken. Sie sind eine Wonne, Miss Kincaid, und ich genieße immer die gemeinsame Zeit mit Ihnen. Allerdings sind Sie ebenfalls – wie soll ich sagen – jemand, der oftmals in finstere Stimmungslagen verfällt.»
    «Ist das Ihre Art, um mir höflich mitzuteilen, dass ich immer mies drauf bin?», neckte ich ihn.
    «Nein … nicht ganz. Doch wenn dieses Ding jene heimsucht, die sich in emotional niedergedrückter Stimmung befinden, dann würde ich sagen, dass Sie besonders anfällig dafür sind. Wenn irgend möglich, sollten Sie derartige Gemütslagen vermeiden.»
    Ich dachte darüber nach. Eine meiner besten Freundinnen würde meinen Ex heiraten – einen Ex, in den ich mich gerade wieder verliebte. Einen Ex, dessen Seele ich versehentlich der Verdammnis der Hölle preisgegeben hatte und dem jetzt ein anderer Sukkubus nachstieg. Meine eigene Seele hatte ich schon längst der Hölle verschrieben und ich war zu einer Ewigkeit verdammt, in der ich mit Männern schlafen musste, die ich meistens nicht ausstehen konnte. Oh jippie! Und wir wollen auch nicht meinen Mitbewohner mit soziopathischen Anwandlungen vergessen, der mich auf seiner Abschussliste hatte.
    «Das dürfte einfacher gesagt sein als getan», erklärte ich Erik.
    «Das kann ich mir vorstellen», sagte er mitfühlend. «Aber das ist vielleicht der einzige Weg, wie Sie sich selbst schützen können. Das und Ihre eigene Willenskraft – die Kraft, an die ich fest glaube.»
    Von Eriks Vertrauen in mich wurde mir warm ums Herz, auch wenn die Erkenntnisse des heutigen Tages nicht

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