Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
seinen Lippen meine Brustwarzen zu erreichen. Ich gewann und seine Hose fiel zu Boden. Als Gegenleistung zog er nun meine Hose herunter und setzte dann den Versuch fort, meine Brüste zu küssen, wobei er beinahe vor mir kniete. Ich streichelte mit meinen Händen durch sein Haar und hielt seinen Kopf fest, während sein Mund weiter saugte und mich scharf machte. Dabei sah er zu mir auf und unsere Blicke trafen sich. Ich sah Begierde in seinen Augen und – noch mehr.
Etwas, das ich nicht erwartet hatte. In ihnen lag … was? Liebe? Verehrung? Zuneigung? Ich konnte es nicht genau festnageln, aber ich erkannte sehr wohl die Kategorie, in die diese Gefühle gehörten. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Das hatte ich nicht erwartet. Ich hatte Lust erwartet. Den primitiven Instinkt, mich zu Boden zu werfen und zu ficken, um die Bedürfnisse seines Körpers zu befriedigen. Schon lange war ich zu der Überzeugung gelangt, dass er mich einerseits irgendwie mochte und mich andererseits gleichzeitig hassen wollte. Doch jetzt begriff ich, dass die schönen Momente, die wir in letzter Zeit gehabt hatten, kein Zufall gewesen waren. Seine säuerliche Art war nur eine Fassade gewesen, um dahinter seine wahren Gefühle zu verbergen.
Roman liebte mich immer noch.
Ich erkannte jetzt, wie es wirklich war. Er tat das nicht nur, weil er meinen Körper wollte. Er wollte mich . Für ihn ging es um mehr als die Befriedigung eines körperlichen Triebs und plötzlich … plötzlich wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte. Denn in diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich nicht genau wusste, weshalb ich das hier tat. Ich empfand beträchtliche Lust und seit seiner Rückkehr nach Seattle waren wir uns nähergekommen. Aber der Rest …? Ich konnte es nicht genau sagen. Gerade passierte so viel: Maddie, Simone, Seth … Immer wieder Seth. Seth, wegen dem selbst jetzt, wo ich in den Armen eines andern Mannes lag, mein Herz brach. Meine Gefühle waren ein einziges Wirrwarr aus Schmerz und Verzweiflung. Das mit Roman war eine Art Reaktion darauf, ein Versuch, das Loch in meinem Herzen zu füllen und ein wenig trügerischen Trost zu finden. Meine Gefühle entsprachen nicht den seinen. Ich konnte das nicht mit ihm tun. Ich verdiente es nicht, das mit ihm zu tun.
Ich stieß ihn weg, sprang auf und wich in den Flur zurück.
«Nein», sagte ich. «Ich kann nicht … ich kann nicht. Es tut mir leid.»
Er starrte mich an und sah verständlicherweise in Anbetracht der Leidenschaftlichkeit, die ich noch vor einigen Sekunden an den Tag gelegt hatte, verwirrt und verletzt aus. «Was redest du da? Was ist los!»
Ich wusste nicht, wie ich es ihm erklären sollte, wusste nicht einmal ansatzweise, wie ich in Worte fassen sollte, was in mir vorging. Ich schüttelte nur den Kopf und wich weiter zurück. «Es tut mir leid … Es tut mir so leid … ich bin einfach nicht bereit.»
Roman schnellte in einer flüssigen, anmutigen Bewegung hoch. Er machte einen Schritt auf mich zu. «Georgina …»
Doch ich war bereits auf dem Rückzug in die Sicherheit meines Zimmers. Ich knallte die Tür hinter mir zu – nicht aus Wut, sondern aus dem verzweifelten Bedürfnis heraus, von ihm wegzukommen. Ich hörte ihn im Flur meinen Namen rufen und hatte Angst, dass er, selbst wenn ich ihm nicht antwortete, hereinkommen würde. Die Tür hatte kein Schloss und selbst wenn sie eines gehabt hätte, es hätte ihn nicht aufhalten können. Er sagte meinen Namen noch einige Male und dann wurde es still. Ich glaube, er ging wieder ins Wohnzimmer, zog sich zurück, um mir etwas Freiraum zu gewähren.
Ich warf mich aufs Bett, krallte mich in die Laken und versuchte, nicht zu weinen. Die schreckliche Verzweiflung, die mich so oft quälte, ergriff Besitz von mir. Sie war wie ein alter Freund, einer, von dem ich nie loskommen würde. All meine Beziehungen – mit Freunden wie auch mit Liebhabern – waren ein Desaster. Entweder tat ich ihnen weh oder sie mir. Ich fand keinen Frieden. Nein, diese Dienerin der Hölle würde nie ihren Frieden finden.
Und dann fühlte ich durch den fürchterlichen Schmerz hindurch, der mein Innerstes umklammert hielt, plötzlich eine zarte Berührung. Ein Flüstern. Einen Hauch aus Musik, aus Farben, aus Licht. Ich hob meinen Kopf, den ich in einem Kissen vergraben hatte, und sah mich erstaunt um. Da war nichts Greifbares, doch ich spürte es überall um mich herum: den warmen, Trost spendenden Sirenengesang. Da waren keine Worte, doch in meiner
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