Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Cusack aus.»
«Nein.» Das brachte Roman zum Lachen. «Wahrscheinlich nicht. Jedes Mal, wenn wir das Dorf wechselten, nahm meine Mutter einfachste Arbeiten an – als Waschfrau oder Feldarbeiterin. Doch zumindest war sie frei. Und manchmal tanzte sie noch. Ich habe sie einmal beobachtet, als ich noch sehr jung war … kurz bevor sie getötet wurde. Ein Fest fand statt und ich erinnere mich daran, wie sie vor dem Feuer tanzte und dabei dieses rote Kleid trug.» Alle Heiterkeit fiel von ihm ab. «Dieses Bild hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ich kann verstehen, dass ein Engel für sie zum Gefallenen wurde.»
Ich stellte keine Fragen darüber, wie sie getötet worden war. Damals konnte es etwas ganz Banales wie ein Überfall oder ein Angriff gewesen sein. Das war zu dieser Zeit an der Tagesordnung. Oder, was wahrscheinlicher war, sie war bei einem Anschlag auf Roman und seine Schwester umgekommen. Er hatte einmal erwähnt, dass sie ständig auf der Flucht vor den Engeln und den Dämonen gewesen waren.
«Also hast du vielleicht unbewusst ihr zu Ehren tanzen gelernt», sagte ich und wechselte zu einem leichteren Thema.
Sein schwaches Lächeln kehrte zurück. «Oder vielleicht habe ich nur die Affinität meines Vaters für anmutige, feinfühlige Frauen geerbt.»
Das Stück ging zu Ende und wir standen einfach da, die Zeit stand still und unsere Hände waren noch immer ineinander verschlungen. Foxtrott war zwar nicht so hart und sinnlich wie die Musik, die man in modernen Clubs zu hören bekam, doch unsere Körper waren sich nah und es kam mir vor, als könnte ich die Hitze seines Leibes spüren. Ob das wirklich so war oder nur Einbildung, konnte ich nicht sagen. Doch ich wusste sehr wohl, dass Tanzen etwas sehr Verführerisches ist, die Art, wie man den Körper des anderen widerspiegelt – und irgendwie war ich gar nicht überrascht, als er sich zu mir beugte und mich küsste.
Allerdings war ich überrascht davon, dass ich den Kuss erwiderte. Allerdings nicht sehr lange. Denn als unsere Lippen sich trafen, begriff ich, wie sehr ich Roman inzwischen als ein festes Fundament in meinem Leben ansah. Wir waren von Widersachern zu Freunden geworden und nun zu … was? Ich wusste es nicht genau. Ich wusste, dass ich ihn gerne um mich hatte und dass ich mich nie ganz von der Verlockung, die er ausstrahlte und die mich vor langer Zeit so angezogen hatte, freimachen konnte. Außerdem wusste ich, dass ich mich einsam fühlte und mich nach der Berührung von jemandem sehnte, den ich gerne hatte, und dass ich einen ganz automatischen Instinkt hatte, der mich auf solcherlei Dinge anspringen ließ.
Sein Mund presste sich fester auf meinen und fühlte sich genauso heiß und fordernd an, wie ich es in Erinnerung hatte. Seine Hände gaben schnell die formale Haltung des Foxtrotts auf und wurden etwas intimer und forscher, glitten an meinen Hüften hinab und schafften es irgendwie, mich gegen die Wand zu pressen und mir gleichzeitig noch das T-Shirt hochzuschieben. Meine eigenen Hände lagen an seinem Hals, während mein Unterkörper sich gegen ihn drückte. Ich fühlte, wie meine Nervenenden Feuer fingen und wie die Lust mich durchströmte.
Es gelang ihm, sich weit genug zu befreien, um mir das T-Shirt auszuziehen. Dann wanderten seine Hände zu meinen Brüsten, die von einem weißen Spitzen-BH verhüllt wurden. Er sah nach unten, machte ein langes Gesicht und entzog sich meinem Kuss. «Kannst du den Verschluss nicht nach vorne zaubern?»
Ein klein wenig Gestaltwandeln ließ den BH gleich ganz verschwinden. «Mach dir bloß keine Umstände», erwiderte ich.
Er grinste und legte seine Lippen an meinen Hals, während seine Hände die Rundungen meiner Brüste umfingen. Dadurch war es mir unmöglich, ihm sein Hemd auszuziehen, doch ich schob zumindest die Hände darunter und genoss es, die Wärme seiner Haut und die Straffheit seiner Muskeln zu spüren. Ich beugte den Kopf zurück, ließ ihn mich schmecken und die Intensität seines Kusses steigern.
Und während der ganzen Zeit waren keine Stimmen in meinem Kopf. Ich hörte keine seiner Gedanken, spürte keine seiner Gefühle. Ich war allein – allein mit meinen eigenen Reaktionen und ich genoss völlig ungestört, wie sich mein Körper anfühlte. Es war einfach herrlich.
Schließlich schaffte ich es in einer kurzen Pause doch, ihm das Hemd herunterzuziehen. Dann schweiften meine Hände zu seiner Hose und wir rangen kurz miteinander, weil er gleichzeitig versuchte, mit
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