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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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Verzweiflung konnte ich alles verstehen. Er erzählte mir, dass ich Unrecht hatte, dass ich Frieden finden konnte. Und nicht nur das – ich konnte Trost finden und Liebe und so viel mehr. Es war, als würden mich Arme an sich ziehen, wie eine Mutter, die ein verlorenes Kind empfängt, das wieder nach Hause gekommen ist.
    Langsam erhob ich mich von meinem Bett und bewegte mich auf das zu, das keine Form hatte. Komm, komm.
    Vor meiner Tür hörte ich, wie Roman meinen Namen schrie, und sein Tonfall war nun anders. Er klang nicht verwirrt oder flehend. Er war außer sich vor Sorge. Ich ging weiter auf diese wundervolle Wärme zu und die Geräusche vor meiner Tür klangen schrill in meinen Ohren. Das war mein Zuhause. Es war eine Einladung. Ich musste sie nur annehmen.
    «Georgina!» Die Tür flog in den Raum und in ihr stand Roman, glühend vor Kraft. «Georgina, stopp –»
    Doch es war zu spät. Ich hatte angenommen.
    All die Freude und Geborgenheit umfing mich und nahm mich in ihre Arme.
    Die Welt löste sich auf.

Kapitel 10
    Ich erwachte in Dunkelheit. In Dunkelheit und mit dem Gefühl zu ersticken.
    Ich war in einem kleinen Raum, eher einem Kasten, und völlig eingequetscht. Meine Arme waren um meinen Körper geschlungen und meine Knie bis zu meiner Brust angezogen. Seltsamerweise schienen meine Glieder viel zu lang zu sein. Eigentlich schien mein ganzer Körper zu groß. Durch das Gestaltwandeln veränderte sich mein Körper zwar ständig, doch das war nicht dasselbe wie vorhin bei Roman. Das hier war anders. Einen Augenblick lang war es, als kämen die Wände dieses grauenvollen Raumes näher. Ich bekam keine Luft. Es kostete mich große Anstrengung, mich zu beruhigen. Es gab genug Luft. Ich konnte atmen. Und selbst wenn es nicht so gewesen wäre, wäre es egal gewesen. Die Angst vor dem Ersticken war nur ein menschlicher Instinkt.
    Wo war ich? Nach dem Schlafzimmer konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Ich dachte an das Licht und die Musik und daran, wie Roman zu spät hereingeplatzt war. Ich hatte gespürt, wie sich seine Kräfte aufgebaut hatten, als hätte er kurz davor gestanden, etwas zu unternehmen, doch das Ende hatte ich nicht mehr mitbekommen. Und jetzt war ich hier.
    Vor meinen Augen erschienen plötzlich zwei identische, leuchtende Wesen, wie Fackeln, die in der Dunkelheit angezündet wurden. Sie waren groß und dünn und von gertenschlanker, androgyner Gestalt. Schwarzer Stoff hüllte ihre Körper ein, die aus sich selbst heraus zu leuchten schienen, und schwarzes Haar umfloss ihre Köpfe, verwirrte sich mit dem Stoff und verlor sich in ihm. Ihre Augen waren von einem erstaunlichen radioaktiven Blau, zu blau, um menschlich zu sein, und stachen förmlich aus diesen langen, bleichen Gesichtern hervor, die weder männlich noch weiblich waren.
    Seltsamerweise hatte es den Anschein, als würden sie in einem großen Raum, vielleicht drei Meter entfernt, vor mir stehen. Und trotzdem war ich immer noch in der Enge meiner Kiste mit den unsichtbaren Wänden eingezwängt und konnte mich kaum bewegen. Außer ihnen gab es nur reine, undurchdringliche Finsternis. Ich konnte nicht einmal meinen eigenen Körper oder irgendwelche Einzelheiten in dem Raum erkennen. Mein Gehirn kam mit diesen scheinheiligen Räumlichkeiten nicht klar. Das war alles zu surreal.
    «Wer seid ihr?», fragte ich. «Was tue ich hier?» Warum Zeit verschwenden.
    Das Duo antwortete nicht gleich. Ihre Augen waren kalt und undurchdringlich, doch um ihre Lippen entdeckte ich einen Anflug von Blasiertheit.
    «Unser Sukkubus», sagte eine Gestalt. Seine – mein Gehirn entschied, ihnen ein Geschlecht zuzuordnen – Stimme war tief und rau und er zischte wie eine Schlange. «Endlich, unser Sukkubus.»
    «War schwerer zu fangen, als wir gedacht haben», fügte die andere, identische Stimme hinzu. «Wir hätten gedacht, dass du uns schon viel früher erliegst.»
    «Wer seid ihr?», wiederholte ich und Wut kam in mir hoch. Ich wand mich in einem sinnlosen Versuch zu entkommen. Die nicht existierenden Wände, die mich umgaben, waren so eng, dass ich nicht einmal genug Platz hatte, um mit meinen Fäusten dagegenzuschlagen.
    «Mutter wird zufrieden sein», sagte der erste.
    «Sehr zufrieden», bestätigte der andere.
    Die Art, wie sie abwechselnd ihre Sätze sprachen, erinnerte mich daran, wie Grace – Jeromes ehemalige dämonische Stellvertreterin – und Mei interagiert hatten. Bei ihnen hatte es etwas Charmantes an sich gehabt, so ein

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