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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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mittel-gruseliges Shining- Feeling. Das hier … das war etwas anderes. Etwas Furchtbares und Eisiges, das meinen Sinnen wehtat wie das Geräusch von Fingernägeln auf einer Tafel.
    «Mutter wird uns belohnen», sagte der erste. Um es meinem Verstand etwas einfacher zu machen, beschloss ich, sie Eins und Zwei zu nennen. «Sie wird uns belohnen, wenn sie frei ist, wenn sie den Engeln entkommt.»
    «Wer ist eure Mutter?», fragte ich. Ein böser Verdacht keimte in mir auf.
    «Solange sie es nicht selbst kann, werden wir sie rächen», sagte Zwei. «Du wirst dafür büßen, dass du sie verraten hast.»
    «Nyx», murmelte ich. «Nyx ist eure Mutter. Und ihr seid … ihr seid Oneroi.»
    Sie sagten nichts, was ich als Zustimmung auffasste. In meinem Kopf drehte sich alles. Wie konnte das sein? Oneroi waren eine Art Traumdämonen – jedoch nicht wie die Dämonen, mit denen ich zu tun hatte. Himmel und Hölle waren große Mächte im Universum, doch es gab noch weitere, die sich in das System, in dem ich existierte, hineinmischten oder oft auch parallel dazu existierten. Nyx war so eine Macht, eine Chaoswesenheit aus den Anfängen der Zeit, als die Welt aus ebenjenem Chaos erschaffen worden war.
    Und die Oneroi waren ihre Kinder.
    Ich wusste ein wenig über sie Bescheid, doch gesehen hatte ich sie noch nie – und ich hatte auch nicht damit gerechnet. Sie suchten Träume heim und ernährten sich von ihnen. Nyx hatte das ebenfalls getan, allerdings auf etwas andere Art. Sie hatte Menschen dahingehend manipuliert, dass sie in ihren Träumen ihre Zukunft sahen – allerdings eine verzerrte Vision davon, die sich nicht so entwickelte, wie der Träumer es erwartete. Das hatte zu einigen unbedachten Handlungen geführt, die Chaos in die Welt brachten und Nyx so stärker werden ließen. Sie hatte sich auch unmittelbar von meiner Energie ernährt, hatte sie in ihrer reinsten Form gestohlen, während sie mich mit Träumen abgelenkt hatte.
    Die Oneroi jedoch ernährten sich von den Träumen selbst und zogen ihre Kräfte aus den Gefühlen und Vorstellungen, die die Träumenden umtrieben. Soweit ich wusste, hatten sie auch die Macht, Träume zu manipulieren, doch sie hatten nur selten einen Grund dafür. Bei den Menschen fanden sie eine Fülle von Hoffnungen, Träumen und Ängsten. Dafür war kein Zutun von Außenstehenden nötig.
    Damit endete mein Wissen über die Oneroi auch schon wieder, doch es reichte mir. Da ich jetzt ein bisschen über meine Situation Bescheid wusste, bekam ich etwas Oberwasser. «Darum geht es also? Ihr habt mich wegen Nyx entführt? Ich war aber nicht diejenige, die sie gefangen hat. Das waren die Engel.»
    «Du hast ihnen geholfen», sagte Eins. «Du hast sie zu ihr geführt.»
    «Und dann hast du dich geweigert, ihr zu helfen», fügte Zwei hinzu.
    Schlagartig kam die Erinnerung an die furchtbare Nacht zurück, als Carter und seine Kumpane Nyx wieder eingefangen hatten, nachdem sie ganz Seattle ins Chaos gestürzt hatte. In dieser Nacht war ein Engel gestorben. Ein weiterer war gefallen. Und Nyx hatte versprochen, mir eine Zukunft zu zeigen, in der ich eine Familie und einen Mann hätte, den ich lieben könnte, wenn ich ihr nur den Rest meiner Energie geben und sie entkommen lassen würde.
    «Sie hat gelogen», sagte ich. «Sie hat versucht, einen Deal auszuhandeln, obwohl sie nichts anzubieten hatte.»
    «Mutter zeigt immer die Wahrheit», sagte Eins. «Träume können Lügen sein, aber die Wahrheit ist die Wahrheit.»
    Es war wohl sinnlos, ihn auf die Überflüssigkeit dieser Aussage hinzuweisen. «Also, ich bin mir sicher, dass sie sich über das Geschenk zum Muttertag freuen wird, doch ihr verschwendet eure Zeit. Jerome wird mich holen kommen. Mein Erzdämon. Er wird mich nicht hierlassen.»
    «Er wird dich nicht finden», sagte Zwei. Dieses Mal konnte ich ganz eindeutig Selbstzufriedenheit heraushören. «Er kann dich nicht finden. Für ihn existierst du nicht mehr.»
    «Du irrst dich», widersprach ich und klang nun selbst ein wenig blasiert. «Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo ihr mich hinbringen könntet, wo er mich nicht finden würde.» Allerdings nur, wenn ich davon ausgehen konnte, dass sie es nicht geschafft hatten, meine unsterbliche Aura zu verbergen. Meines Wissens konnten das aber nur höhere Unsterbliche. Ich war mir nicht sicher, in welche Kategorie die Oneroi fielen.
    Eins lächelte jetzt tatsächlich. Das sah nicht sonderlich attraktiv aus. «Du bist nicht auf dieser Welt, nicht

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