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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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hinüber zur Skyline von Seattle, die jenseits des graublauen Wassers lag, das sich vor mir ausbreitete.
    Ein altbekanntes Gefühl überkam mich plötzlich, eine Mischung aus Schwefel und rot glühenden Nadeln. Ich seufzte.
    «Bisschen früh für deine Verhältnisse, oder?», fragte ich und musste mich gar nicht umdrehen, um zu wissen, dass Jerome, Erzdämon von Seattle und Umgebung und mein höllischer Boss, hinter mir stand.
    «Wir haben Mittag», antwortete er trocken. «Der Rest der Welt ist längst auf den Beinen.»
    «Es ist Samstag. Die Gesetze von Zeit und Raum funktionieren heute anders. Mittag geht immer noch als früh durch.»
    Ich drehte mich jetzt doch um, hauptsächlich, weil ich gehört hatte, dass die Kaffeemaschine durchgelaufen war. Jerome lehnte an einer Wand in meiner Küche. Auch heute war er, wie immer, makellos gekleidet und trug einen schwarzen Designeranzug. Ebenso sah er wieder ganz genauso aus wie eine 90er-Jahre-Version von John Cusack. Er konnte die Gestalt von allem und jedem annehmen, doch aus irgendeinem Grund, zu dem er sich nicht näher äußerte, war Mr. Cusack sein bevorzugtes Erscheinungsbild. Ich hatte mich schon so sehr daran gewöhnt, dass ich mich jedes Mal, wenn mal wieder Teen Lover oder Grosse Pointe Blank im Fernsehen lief, kurz irritiert fragte: «Was macht denn Jerome in diesem Film?»
    Ich goss eine Tasse Kaffee ein und hielt Jerome die Kanne einladend hin. Er schüttelte den Kopf. «Ich vermute mal», sagte er, «dass dein Mitbewohner ebenfalls gerade nicht besonders beschäftigt ist, sondern irgendwo hier herumgammelt?»
    «Das würde ich auch vermuten.» Ich kippte großzügig Vanillearoma in meinen Kaffee. «Ich hatte mal die Hoffnung, dass er vielleicht irgendwann mal nicht mehr hier herumhängen, sondern auf Jobsuche gehen würde. Es hat sich herausgestellt, dass ich mir da etwas vorgemacht habe.»
    Ehrlich gesagt war ich froh, dass Jerome diesmal wegen Roman gekommen war. Wenn er etwas von mir wollte, nahm das nie ein gutes Ende. Meistens lief es auf irgendein traumatisches, apokalyptisches Szenario in der Unterwelt der Unsterblichen hinaus.
    Ich schlurfte zurück durchs Wohnzimmer und stellte fest, dass die Katzen bei Jeromes Ankunft verschwunden waren. Mit der Kaffeetasse in der Hand ging ich zu Romans Zimmer und klopfte einmal kurz an die Tür, bevor ich sie öffnete. Für mich, als Dame des Hauses, war das wohl genug der Förmlichkeit. Außerdem hatte ich festgestellt, dass Roman die beeindruckende Fähigkeit hatte, Klopfen für ziemlich lange Zeitspannen zu ignorieren.
    Er lag ausgestreckt auf dem Bett und trug lediglich marineblaue Boxershorts. Ich musste mich kurz sammeln. Wie ich bereits angedeutet habe, sah er, trotz seiner miesepetrigen Art, die er seit seinem Einzug an sich hatte, verdammt gut aus. Davon, ihn halbnackt zu sehen, bekam ich immer einen komischen Flashback von der Zeit, in der wir noch miteinander ins Bett gegangen waren. Dann musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass er höchstwahrscheinlich just in diesem Moment einen Plan ausheckte, wie er mich um die Ecke bringen konnte. Das war recht effektiv, um verbliebene Lustgefühle zu ersticken.
    Roman hatte seine Augen mit dem Arm gegen die Sonne abgeschirmt, die durch sein Fenster schien. Jetzt bewegte er sich, verschob den Arm ein wenig und sah mich mit einem Auge an. «Es ist zu früh», meinte er.
    «Nicht, wenn es nach deinem erhabenen Erzeuger geht.»
    Einige Sekunden verstrichen und dann spürte auch er Jeromes Gegenwart und zog eine Grimasse. Seufzend setzte er sich auf und rieb sich die Augen. Er sah ungefähr so fertig aus, wie ich mich fühlte, aber wenn es eine Macht auf der Welt gab, die ihn nach einer durchgemachten Nacht aus dem Bett kriegen konnte, dann war das mein Boss – auch wenn Roman letzte Nacht noch so großspurig getan hatte. Er stand torkelnd auf und ging an mir vorbei.
    «Willst du dir nicht vielleicht was anziehen?», rief ich.
    Roman antwortete nur mit einem gleichgültigen Winken und ging weiter den Flur entlang. Ich folgte ihm und traf auf Jerome, der sich Wodkareste des gestrigen Abends in einen Becher schüttete. Na ja, irgendwo auf der Welt war es jetzt bestimmt schon fünf Uhr. Als er Romans spärliche Bekleidung bemerkte, zog er eine Augenbraue hoch.
    «Wie nett von dir, dass du dich schick gemacht hast.»
    Roman nahm den kürzesten Weg zum Kaffee. «Für dich nur das Beste, Papi. Außerdem, Georgina gefällt es.»
    Ein Moment bleierner Stille

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