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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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folgte, während Jerome seine dunklen Augen über Roman wandern ließ. Ich wusste nicht, wer Romans Mutter gewesen war, aber Jerome war der Dämon, der ihn vor Tausenden von Jahren gezeugt hatte. Eigentlich war Jerome damals noch ein Engel gewesen, aber dass er sich an einen Menschen herangemacht hatte, hatte dazu geführt, dass der Himmel ihn feuerte und er ab da für die ganz unten arbeiten musste. Eine Abfindung war auch nicht drin gewesen.
    Roman machte gelegentlich abfällige Bemerkungen über ihr Verwandtschaftsverhältnis, aber Jerome nahm das nie zur Kenntnis. Wenn man es genau nahm, dann hätte Jerome Roman, nach den Gesetzen des Himmels und der Hölle, schon vor Ewigkeiten vom Angesicht der Erde tilgen müssen. Engel und Dämonen betrachteten Nephilim als etwas Widernatürliches und Falsches und versuchten kontinuierlich, sie auszurotten. Auch wenn Nephilim einen gewissen Hang zum Wahnsinn in sich trugen, war das schon fies. Roman hatte allerdings erst kürzlich eine entscheidende Rolle dabei gespielt, Jeromes Arsch zu retten, und deshalb hatten die beiden einen Deal vereinbart, der es Roman gestattete, unbehelligt in Seattle zu leben – vorübergehend. Wenn einer von Jeromes Kollegen hinter dieses illegale Arrangement kam, dann würde das wortwörtlich höllische Schwierigkeiten bedeuten – für uns alle. Denn ein guter Sukkubus hätte ihren regelwidrig handelnden Boss angezeigt.
    «So, was verschafft uns denn die Ehre?», fragte Roman und zog einen Stuhl heran. «Wollen wir ein bisschen mit dem guten, alten Football spielen Sollen wir eine kleine Partie Fußball spielen, Daddy?»
    Jeromes Miene blieb unbewegt. «Ich habe einen Job für dich.»
    «So einen, von dem er die Miete zahlen kann?», fragte ich hoffnungsvoll.
    «So einen, der für ihn sicherstellen wird, dass er den Lebensstil, den er gewohnt ist, fortführen kann», erwiderte Jerome.
    Roman hatte sein typisches, belustigtes «Nach-mir-die-Sintflut»-Lächeln auf den Lippen, aber ich ließ mich nicht täuschen. Ihm war klar, welche Bedrohung Jerome darstellte, und er war sich auch bewusst, dass ein Teil des Handels war, dass er Aufträge seines Vaters erledigen musste. Trotzdem ließ Roman es erfolgreich so aussehen, als wäre er derjenige, der Jerome einen Gefallen tat. Der Nephilim zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    «Klar. Ich hab heute sonst nichts vor. Was gibt’s denn?»
    «Ein neuer unsterblicher Besucher ist in der Stadt», sagte Jerome. Falls ihm Romans Getue auf die Nerven ging, so verbarg der Dämon seine Gefühle genauso gut wie Roman. «Ein Sukkubus.»
    Meine elaborierten psychologischen Betrachtungen über die Beziehungsdynamik zwischen Vater und Sohn legten abrupt eine Bruchlandung hin. «Wie bitte?», stieß ich hervor und setzte mich so ruckhaft auf, dass ich beinahe meinen Kaffee umkippte. «Ich dachte, seit Tawny hätte sich das erledigt.»
    Ich hatte als einziger Sukkubus hier gearbeitet, bis sich Jerome vor einigen Monaten einen weiteren zugelegt hatte. Ihr Name war Tawny und so nervig und unfähig sie als Sukkubus auch war, so hatte sie doch auch etwas Liebenswertes an sich. Glücklicherweise hatte Jerome sie nach Bellingham abkommandiert, was die angenehme Distanz von anderthalb Autostunden zwischen uns gebracht hatte.
    «Nicht dass es dich etwas angehen würde, Georgina, aber dieser Sukkubus ist nicht hier, um zu arbeiten. Sie ist hier … als ein Besucher. Im Urlaub.» Jeromes Lippen verzogen sich in bitterem Amüsement.
    Roman und ich tauschten einen Blick. Unsterbliche konnten schon Urlaub machen, aber hier ging es eindeutig um mehr.
    «Und weiter?», fragte Roman. «In Wirklichkeit ist sie hier, weil …?»
    «Weil meine Vorgesetzten mich mit Sicherheit nach dem kürzlichen … Vorfall überprüfen wollen.»
    Seine Worte waren bewusst gewählt und enthielten die unterschwellige Warnung, den erwähnten Vorfall nicht weiter zu hinterfragen. Damit war gemeint, dass Roman und ich ihn gerettet hatten – vor einem Bann, bei dem Jerome als Teil einer dämonischen Intrige gefangen genommen worden war. Zuzulassen, dass man beschworen wurde, war für einen Dämon ziemlich peinlich und konnte seine territoriale Kontrolle in Frage stellen. Dass die Hölle jemanden schickte, um die Lage zu begutachten, war gar nicht so abwegig.
    «Du glaubst, dass sie ausspionieren soll, ob du hier immer noch den Laden schmeißen kannst?», fragte Roman.
    «Da bin ich mir sicher. Ich möchte, dass du dich an ihre Fersen heftest und

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