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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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deine Sonnenbrille und
deinen Kugelschreiber bei dem toten Horace zurückgelassen hat.«
    Mallory schenkte sich ruhig ein Glas Wein ein und trank genießerisch einen Schluck. »Riker hat dir also nicht gesagt, wer der Mörder war. Interessant.« Sie forschte in seinem Gesicht nach Versuchen, die Wahrheit zu verheimlichen.
    Dieser Test - diese Folter - bewies, dass sie wieder in Form war. Das war ein Grund zum Feiern - und er hätte ihr am liebsten den Hals umgedreht. »Wer war es?« Die Spannung drohte ihm den Schädel zu sprengen.
    »Du kennst ihn, Charles. Ich glaube, du mochtest ihn sogar.«
    »Er ist also mit dem Konvoi gereist.«
    Sie nickte. »Es war der Mann mit dem Mustertick.«
    Schön, das war eine spannende Möglichkeit, aber es konnte natürlich nicht sein. Ihre Logik in Frage zu stellen wäre ein schwerer Fehler gewesen. Er schenkte sich auch ein Glas Wein ein. »Du irrst dich. Der Mann mit dem Mustertick - Mr. Kayhill - ist in New Mexico gestorben, wilde Tiere haben sich über ihn hergemacht.« Und als sie darauf nicht reagierte, fügte er hinzu: »Horace ist tot. Mausetot.« Er goss den Wein auf einen Zug hinunter.
    »Stimmt«, konterte Mallory, »aber anhand von Knochenresten lässt sich die Todeszeit nicht bestimmen. Horace Kayhill ist gestorben, ehe du in Missouri den Mann mit dem Mustertick kennen gelernt hattest.«
    Eine gute Lösung, aus einem Hauptverdächtigen zwei zu machen. Er schenkte sich nach. »Schön, vielleicht überziehst du da ein bisschen«, sagte er nachsichtig. »Der kleine Mann …«
    »Es sind immer kleinwüchsige Männer.«
    Sie schien ihm seine Zweifel nicht übel zu nehmen. Oder hatte sie ihm eine Falle gestellt? Es war wie in alten Zeiten.

    »Nur die Karten gehörten dem Mann mit dem Mustertick«, sagte sie. »Er fuhr Kayhills Wohnmobil, wenn er nicht gerade in gestohlenen Autos unterwegs war. Aber dann musste er es schnell loswerden, denn Riker hatte einen Suchtrupp nach Kayhill ausgeschickt. Der Mann mit dem Mustertick muss das im Polizeifunk mitbekommen haben, er dachte, Riker hätte ihn durchschaut, und kriegte das große Schlottern. Er konnte nicht riskieren, dass die Nachrichten ein Foto des echten Kayhill brachten. Die Leiche - das, was von ihr übrig war - musste gefunden werden. Deshalb stellte er das Wohnmobil in der Nähe des Tatorts ab, wo der Suchtrupp es nicht übersehen konnte. Ein guter Plan. Die Feds hatten kein Interesse an Horace Kayhill, und die Polizei vor Ort hatte den Mann mit dem Mustertick nie gesehen.« Sie holte die Stofftasche, die auf einem Stuhl an der Tür gelegen hatte. »Nachdem Riker die gesehen hatte, war ihm alles klar. Aber er hat das Beweismaterial dir gegeben. Warum?«
    Für Charles hatte die Tasche jetzt etwas Bedrohliches, und er schüttelte den Kopf. Zum Glück deutete Mallory das als Ratlosigkeit und nicht als Ablehnung. Dass der einzige Verdächtige ihres Partners Peyton Hale gewesen war, dass Riker glaubte, sie habe ihren Vater ermordet, konnte er ihr nicht sagen. Und weil er mit Lügen nicht punkten konnte, konterte er mit der Wahrheit. »Ich denke mir, dass er die Tasche nie genau angesehen hat, als …«
    »Riker ist kein Stümper. Er hat das Beweismaterial gesehen. Hieb- und stichfestes Beweismaterial.« Sie holte zwei Karten aus der Tasche. »Aber er hätte es auch rausgekriegt, wenn er nur die da gehabt hätte. Als ich im Krankenhaus lag, hat die Polizei die Gräber am Seligman-Loop gefunden.« Sie breitete die Karte von Arizona auf dem Bett aus.
    Hatte Riker mehr als nur einen flüchtigen Blick auf die zusammengelegten Karten geworfen? Wohl kaum.

    »Siehst du die Kreuzchen auf dieser Strecke?«, fragte Mallory.
    »Ja. Die Kinder waren auf der alten Truckerstrecke begraben.«
    »Genau. Der Mann mit dem Mustertick behauptete, ein Fan der Route 66 zu sein. Aber schau dir das an.« Sie schlug die Karte von New Mexico auf. »Wer wirklich auf die Route 66 steht, nimmt die Straße nach Norden Richtung Santa Fe.«
    Charles starrte den Seligman-Loop an - keine Gräber. Aber das war eben noch kein Beweis für ein Pseudonym, genügte nicht, aus einem Mann zwei zu machen. »Kayhill könnte es herausbekommen haben. Er war einer von Dr. Magrittes Patienten.«
    »Nein. Magrittes Patient war der Mann mit dem Mustertick, so hieß er im Internet. Kayhill war nur ein bedauernswerter Tourist, dem er unterwegs begegnet war.«
    Mallory kippte die Einkaufstasche aus, Karten, Kreditkartenabschnitte und allerlei Kleinigkeiten landeten auf dem

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