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Autoren: Monica Kristensen
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der Wand befestigt.
    Tom Andreassen schob Knuts wage Verdachtsäußerungen beiseite. »Jetzt hör aber auf! Frøydis Hanseid ist eine ganz normale Frau, die es in der letzten Zeit nicht so einfach gehabt hat. Ich glaube, wir lassen die privaten Dinge lieber beiseite, Knut.«
    »Welche privaten Dinge?« Lund Hagen schaute schnell auf. Doch er musste auf eine Erklärung warten. Otto Karlsen kam durch die Tür herein und zwängte sich an Tom Andreassen vorbei. Kleidung, Gesicht und Hände waren schmutzig vom Ruß.
    »Das müsst ihr sofort wissen.« Er schaute Knut an. »Als Erstes: Es gibt keinerlei Spuren anderer Personen in einem der Wagen. Auch nicht im Kofferraum.«
    Anne Lise Isaksen atmete erleichtert auf, ein langer, kaum hörbarer Seufzer.
    »Aber ich habe etwas anderes gefunden. Und das ist raffiniert. Jemand hat ein Loch in den Benzintank des einen Wagens geschlagen. Ein viereckiges, ziemlich großes Loch, ungefähr einen Zentimeter breit und anderthalb lang.«
    »In welchen Wagen?«, fragte Knut ruhig. »In den blauen?«

KAPITEL 23
VERNEHMUNG
    Samstag, 24. Februar, 11.30 Uhr
    »Wenn es der Benzintank des blauen Autos ist, der kaputt ist, dann muss der Besitzer dieses Fahrzeugs das Ziel gewesen sein. Aber warum sollte jemand den Wagen des Hubschrauberpiloten sabotieren? Kann sich einer von euch ein Motiv dafür denken?« Es war Jan Melum, der Ermittler, der die Verwirrung in Worte fasste.
    Die Polizeibeamten saßen nur da und schauten einander an. Aber Knuts Gedanken liefen immer noch in eine andere Richtung. »Es ist wichtig, dass das Feuer nichts mit Steinar Olsen zu tun hatte. Er hatte nur Pech, er war es nicht, der sterben sollte. Und das bedeutet, dass die Untersuchungen des Feuers uns nicht helfen werden, Ella Olsen zu finden.«
    »Das war aber ein unglaublich ungeschickter Mordversuch.« Otto Karlsen schaute sich nach einem freien Stuhl um. »Es muss sich um ein verdammt unglückliches Zusammentreffen verschiedener Dinge gehandelt haben, wodurch das Benzin Feuer fangen konnte. Denn so schnell explodieren Autos nicht, wie die Leute glauben.«
    »Außerdem war es nicht Tor Bergerud, der an diesem Abend den Wagen fuhr. Es war seine Frau. Sie hat an einem Treffen des Sonnenfestkomitees in einem Büro im Verwaltungsgebäude teilgenommen.« Tom Andreassen fiel plötzlich ein, dass er nichts über das berichtet hatte, was er im Kontrollraum oben in der Seilbahnzentrale erfahren hatte. Er seufzte und bemerkte, dass Knut ihn anschaute. Wussten die anderen Polizisten auch von dem Verhältnis zwischen Erik Hanseid und Line Bergerud?
    »Ist sie vernommen worden? Ich habe sie nicht auf der Zeugenliste gefunden.« Jan Melum begann in den Notizen vor sich auf dem Tisch zu suchen.
    »Nein. Sie kam erst von ihrer Sitzung, als wir den Parkplatz schon abgesperrt hatten. Genau wie die anderen Teilnehmer. Und der Raum, in dem sie gesessen haben, zeigt auf die andere Seite. Sie haben gar nicht gewusst, was da unten vor sich ging, bis jemand es ihnen erzählt hat.«
    Knut wurde ganz kalt. Ihm war etwas eingefallen. Und sah Tom Andreassen nicht ziemlich schuldbewusst aus? Da stimmte etwas nicht mit den Zeugenaussagen. Er nahm sich einen Bogen Papier und begann eine Zeitachse der Ereignisse auf dem Parkplatz zu skizzieren. Aber erst einmal sagte er den anderen nichts.
    Anne Lise Isaksen schaute ihn an. »Knut? Du hast da etwas gesagt, das mich auf einen Gedanken gebracht hat.«
    »Ja?« Er schaute auf, nur widerstrebend löste er sich von seinen Überlegungen. »Und was? Dass Steinar Olsen nichts mit dem Feuer zu tun hatte, auch wenn er dessen Opfer wurde?«
    »Nein, etwas vorher. Eine Formulierung, die du benutzt hast. Du hast gesagt, ›der sterben sollte‹. Erinnerst du dich an die anonymen Briefe? Wo sind die eigentlich?«
    »Erik Hanseid hat sie«, erklärte Tom Andreassen. Er schaute dabei auf den Tisch.
    »Und wo ist Erik?«
    »Er ist zu Hause. Frøydis geht es offenbar wieder schlechter.«
    »Kannst du ihn anrufen und bitten, uns zu sagen, wo er sie hingelegt hat?«
    Die Stimmung in Anne Lise Isaksens Büro war mit einem Mal angespannt.
    »Erik sagt, er hat sie weggeworfen. Es waren sich ja alle einig, dass es nur ein dummer Scherz gewesen ist, sagt er. Deshalb hat er keinen Grund gesehen, warum er sie archivieren sollte.«
    »Was stand in diesen Briefen?«, fragte Lund Hagen. »Warum könnten sie in dieser Sache wichtig sein?«
    Knut schaute von seinem Papier auf und schob sich mit dem Zeigefinger die Brille hoch.

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