Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suche: Roman

Suche: Roman

Titel: Suche: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Kristensen
Vom Netzwerk:
widmen. Wollen wir ins Café gehen und eine Pause machen?« Der Techniker schaute besorgt in Knuts weißes Gesicht und zeigte durch ein Kopfnicken Richtung Café Schwarzer Mann.
    Sie nahmen beide ein belegtes Brot und einen Kaffeebecher mit an den Tisch in der hintersten Ecke des Lokals. Otto Karlsen holte den Bericht heraus. Das Café war zwar gut gefüllt, aber die meisten Gäste hatten sich auf die Fensterplätze gesetzt, um beobachten zu können, was da draußen auf dem Parkplatz vor sich ging. Die beiden Polizeibeamten konnten leise miteinander reden, ohne dass jemand mithörte.
    »Sieh dir das an.« Der Ermittler von der Kripo faltete eine Seite des Berichts zusammen und zeigte Knut die betreffende Stelle. »Was meinst du dazu?«
    Knut nickte. »Steinar Olsens Kleider haben als Erstes Feuer gefangen. Das sagen mehrere Zeugen. Er ist herumgesprungen und hat versucht, die Flammen an seinen Hosenbeinen zu löschen. Dann ist er ausgerutscht und hingefallen. Und dann stand sein ganzer Körper in Flammen. Erst anschließend fing der blaue Kombi an zu brennen. Nach ein paar Minuten explodierte er und dann auch der weiße Wagen.«
    »Steinar Olsens Auto?«
    »Ja. Steinar Olsens Auto. Ein weißer Subaru, nach dem wir seit mehr als einem Tag gesucht haben, den in dem Zeitraum aber nur eine einzige Person gesehen hat, bevor er hier auf dem Parkplatz aufgetaucht ist. Es ist mir vollkommen unverständlich, was passiert ist. Was hat das Feuer ausgelöst?«
    »Hm, was habt ihr Polizisten eigentlich gesehen, als ihr zum Tatort gekommen seid? Wäre es möglich, dass Steinar Olsen einen Kanister oder einen Behälter mit etwas Brennbarem bei sich gehabt hat? War er ungeschickt und hat sich selbst damit bespritzt? Wäre es möglich, dass er etwas an dem blauen Wagen machen wollte? Ja, ich bin ja nicht der Analytiker in diesem Team. Aber ist es möglich, dass einer von denen, die auf dem Parkplatz waren, einen Behälter oder so mitgenommen haben könnten? Gibt es unter den Zeugen einen, der Steinar Olsen gesehen hat, bevor er Feuer fing?« Er schaute Knut lächelnd an.
    »Viele Fragen.«
    Knut schüttelte den Kopf. »Da musst du dich an die anderen wenden.«
    Otto Karlsen blätterte weiter und zeigte auf eine neue Stelle. »Sieh mal hier. Sieh dir das an. Die Krankenschwester war die Erste, die bei Olsen war. Aber sie ist hinterher nicht ins Café gekommen. Hat jemand sie befragt?«
    »Ich war im Krankenhaus, um herauszubekommen, ob Steinar Olsen möglicherweise etwas darüber gesagt hat, wo seine Tochter ist.« Knut schaute in seine Kaffeetasse. »Die Schwester, Hannah, war fürchterlich mitgenommen. Es war auch zu schrecklich. Bevor der Arzt kam, konnte sie gar nichts tun. Sie musste hilflos dabeisitzen und sich die Schreie anhören. Deshalb habe ich sie nicht ausführlich befragt, nein. Nicht so detailliert als Zeugin.« Er seufzte. »Das muss noch gemacht werden. Ich rufe gleich Tom an und sage, dass ich mich drum kümmere.«
    »Willst du nicht warten und sehen, ob etwas von Interesse in den Kofferräumen ist?« Otto Karlsen musterte Knuts Gesicht mit der Andeutung eines ironischen Zugs um die Augen.
    Als sie wieder auf dem Parkplatz eintrafen, war es deutlich heller geworden. Die Einkaufshalle hatte geöffnet, und an der Polizeiabsperrung drängten sich Menschen. Doch Otto Karlsen beachtete sie gar nicht. Er war es gewohnt, an den Tatorten, an denen er arbeitete, Zuschauer zu haben. Die Kripo ließ normalerweise die Möglichkeit nicht unberücksichtigt, dass ein Verbrecher sich in der üblichen Menge Neugieriger verbergen konnte. Meistens wurde deshalb fotografiert. Doch in diesem Falle kümmerte der technische Ermittler sich nicht darum. Bei den wenigen Einwohnern, die Longyearbyen aufzuweisen hatte, wäre es so gut wie unmöglich, sich unsichtbar zu machen. Der Nachbar würde schon wissen, wer dort gestanden hatte.
    Er zog sich seine Arbeitshandschuhe über und begann systematisch die ausgebrannten Fahrzeuge zu untersuchen. Doch er machte keinerlei Anstalten, die Türen zu öffnen. Schließlich richtete er sich wieder auf. »Ich glaube, wir müssen sie in eine Halle schleppen. Es wird zu kalt, hier auf allen Vieren auf dem Eis herumzukriechen. Und außerdem brauche ich gröberes Werkzeug als das hier.« Er nickte in Richtung des schwarzen Lederkoffers mit der technischen Ausrüstung. »Kannst du die Feuerwehr anrufen und um Hilfe bitten?«
    Hannah öffnete die Tür in Morgenmantel und Hausschuhen. Sie hatte ihr Haar in einem

Weitere Kostenlose Bücher