Suche Weihnachtsmann biete Hund
Moment der Kellner an den Tisch trat, um ihre Bestellung aufzunehmen, winkte sie ab und stand auf.
»Entschuldige, Gregor, aber mir ist der Appetit vergangen.
Ich nehme ein Taxi nach Hause. «
Eilig stand auch Gregor auf. »Ich kann dich doch bringen!«
»Nein, danke.« Sie schüttelte den Kopf und zog sich ihren Mantel an.
»Dann rufe ich dich morgen an und wir...«
»Nein, Gregor.« Sie trat einen Schritt auf ihn zu und sah ihm fest ins Gesicht. »Ich möchte nicht, dass du mich anrufet, und ich möchte mich auch nicht mehr mit dir treffen.« Sie atmete tief durch. »Ich hätte heute schon nicht mehr mit dir ausgehen sollen. Es tut mir sehr leid, aber... es passt einfach nicht.« Sie nickte ihm noch einmal kurz zu.
»Machs gut.« Damit drehte sie sich um und ließ ihn stehen.
20. Kapitel
»Es hat nicht funktioniert«, flüsterte Klarissa Christine zu.
Beide standen in Christines K üche und schälten Kartoffeln für den traditionellen Kartoffelsalat, von dem die Familie am Heiligen Abend Unmengen zu verspeisen pflegte. »Sie kam gestern Abend mit dem Taxi nach Hause und macht seither ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter.«
Christine blickte durch den T ürspalt ins Wohnzimmer, wo Julia gerade dabei war, den Weihnachtsbaum zu schmü cken. Christines gerade dreij ähriger Sohn half ihr dabei, indem er Julia eine Christbaumkugel nach der anderen aus dem großen Pappkarton am Boden anreichte. Dabei plapperte er fröhlich auf seine Tante ein. »Hast du sie gefragt, wie es gestern gelaufen ist?«
Klarissa nickte und f üllte die erste Ladung Kartoffeln in den großen Kochtopf um. »Sie wollte erst nicht damit herausrücken, aber dann hat sie gesagt, sie hätte mit Gregor Schluss gemacht.«
»Und was ist mit Daniel? War er dort? Hat er mit ihr geredet?«
»Ich weiß es nicht.« Ratlos zuckte Klarissa mit den Schultern. »Sie hat ihn nicht erwähnt. Also war er entweder nicht da, oder die beiden haben sich endgültig zerstritten.«
Christine f üllte Wasser zu den Kartoffeln, gab Salz dazu und stellte den Topf auf den Herd. »Kannst du nicht noch mal seine Schwester, diese Irina anrufen? Sie hatte doch versprochen, uns zu helfen. Vielleicht weiß sie ja etwas.«
Schweigend stand Silvia Rosenbaum in der K üchentür und sah ihrem Sohn dabei zu, wie er sich mit dem Anbringen der Lichterkette an dem großen Weihnachtsbaum abmühte.
Sein wie versteinert wirkender Gesichtsausdruck bereitete ihr gro ße Sorgen. Als Irina hinter ihr auftauchte und die Weidenkörbchen für das Gebäck auf dem Küchentisch abstellte, drehte Silvia sich zu ihr um. »Was ist mit Daniel los?«, fragte sie im Flüsterton. »Neulich schien er noch so glücklich zu sein und jetzt... «
Irina trat neben sie und warf ebenfalls einen Blick ins Wohnzimmer. Eben kamen Janus und ihr ältester Bruder Erik mit einem Karton voller Christbaumschmuck herein.
Ihre Frauen sowie Lidia, die j üngste der Rosenbaum-Geschwister, waren unterdessen dabei, das Silberbesteck und den großen Kerzenleuchter für das Chanukka-Fest zu polieren. »Er hat sich wegen eines blöden Missverständnisses von Julia getrennt.«
Silvia sah sie verwundert an. »Was für ein Missverständnis?«
Irina hob die Schultern. »Eine lange Geschichte. Gestern wollte er sich mit ihr aussprechen, aber es sieht aus, als wäre es nicht gut gelaufen.«
Streng sah Silvia ihre Tochter an. »Was weißt du darüber?«
»Nicht viel.« Irina legte den Finger an die Lippen, als Daniel zu ihnen herübersah, und sprach erst weiter, nachdem er sich erneut dem Baum zugewandt hatte. »Er glaubt, dass Julia ihn betrogen hat.«
»Auweia.« Silvia verzog schmerzlich das Gesicht.
»Hat sie aber gar nicht«, beruhigte Irina sie sofort. »Aber irgendwie kriegen wir sie jetzt nicht mehr dazu, ruhig miteinander zu sprechen und die Sache aus der Welt zu schaffen.«
»Ihr?« Fragend hob Silvia den Kopf.
Irina l ächelte schief. »Julias Bruder und Schwester und ihre zukünftige Schwägerin Klarissa ... und ich ... « Sie seufzte. »... und Peter und Carmen, die zufällig Klarissas Schwester ist.«
Sprachlos starrte Silvia ihre Tochter an, dann zuckte es um ihre Mundwinkel. »Mischpoke, wie?«
Irina nickte.
Schmunzelnd hob Silvia den Zeigefinger. »Haltet euch lieber da heraus. Du weißt, wie schwer es dein Bruder hatte.«
»Ja, aber gerade deswegen ...« Irina brach ab, als ihr Handy klingelte. Rasch zog sie es aus der Hosentasche und meldete sich. »Ach, hallo Klarissa!« Auf Silvias
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