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Titel: suchen Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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öffnete, die das Oberschloss von der Felsenburg trennte, quietschten die Türangeln jämmerlich. Vor ihnen lag tiefste Finsternis.
    „Halt“, rief Herr Hofmann. „Hier liegen Laternen und Taschenlampen. Jeder nimmt sich eine und dann steigt vorsichtig die Treppe hinunter. Es ist eine Wendeltreppe mit dreißig Stufen. Zählt bitte! Ich gehe voran. Frau Jenks, Sie bilden das Schlusslicht. Haltet euch mit der einen Hand am Drahtseil fest und steigt langsam von Stufe zu Stufe.“
    Wahrscheinlich war die Lehrerin froh, als alle endlich wieder auf festem Boden standen. Herr Hofmann zündete Pechfackeln an, die an den Wänden befestigt waren und einen riesigen Raum beleuchteten. An einer Seite kam durch die offenen Fensterluken Tageslicht herein.
    „Sieben solcher Räume gibt es“, erzählte der Hausmeister. „Sie sind alle in den Felsen hineingehauen und liegen in drei Stockwerken. Wir müssen also noch zweimal eine Wendeltreppe hinuntergehen.“
    „Waren das alles Wohnräume?“, fragte ein Mädchen.
    „Du meinst, eine Siebenzimmerwohnung?“, fragte Herr Hofmann. „Nein, so komfortabel wohnten die Ritter nicht. In den verschiedenen Räumen waren zum Beispiel eine Waffenschmiede, eine Küche und sogar eine Folterkammer untergebracht. Die hat allerdings keine Fenster.“
    Huh, das klang ja furchterregend.
    „Und die Gefängnisse?“, fragte Bobby.
    „Verliese gibt es auch. Doch die liegen tiefer. Die Gefangenen wurden einfach hinuntergestoßen. Auch einen Brunnenschacht hatte man bis zum Fluss gebaut. Man spricht sogar von einem geheimen Gang, der aber nicht mehr zu finden ist.“
    „Modrig riecht es hier.“ Carlotta rümpfte die Nase. „Roch es hier immer so abscheulich?“
    „Bestimmt. Es gab ja keine Lüftung.“
    „Und wie wurde geheizt?“
    „Mit Holz wahrscheinlich, aber ohne einen richtigen Kamin. Da wurden die schönen Ritterdamen richtiggehend geräuchert“, meinte Herr Hofmann lachend. „Gefroren haben sie vermutlich trotzdem.“
    Als sie sich überall umschauten, ermahnte er sie: „Ihr dürft bloß nicht zu nahe an die Fensteröffnungen gehen. Über die Seile, die davor gespannt sind, soll sich keine wagen. Dort wird der Boden nämlich rutschig und wir sind hier noch ziemlich hoch. Ein Sturz von hier aus ist bestimmt kein Vergnügen.“
    Sie blieben alle in gehöriger Entfernung stehen. Aber Bobby und Jenny flüsterten eifrig miteinander.
    „Wenn man da einen grünen Stoff an einem Stock befestigt, kann man ihn leicht zum Fenster hinausflattern lassen“, sagten sie später zu Carlotta, als sie wieder in ihrem Zimmer waren. „Man muss bloß erst in den Höhlenteil hineinklettern.“
    „Kein Problem“, meinte Carlotta.
    Der untere Teil von Funkelstein war also das Schloss, in dem sie selber wohnten. Diesmal wurden endlich auch die verschlossenen Türen geöffnet. In den Räumen dahinter sahen sie alles Mögliche aufgestapelt: Tische, Stühle, Bilder. An den Wänden lehnten alte Fahnen, sogar zwei Ritterrüstungen standen da.
    „In den Schränken werden Urkunden über Funkelstein aufbewahrt“, erzählte Herr Hofmann, „in manchen auch alte Kleider. In den Truhen liegen Vorhänge und Teppiche. Das ist alles abgesperrt.“
    Sie gelangten sogar in einen der Ecktürme. Wie sie es sich gedacht hatten: Die schmalen Gänge führten dorthin. Aber das Turmzimmer, das sie betraten, enttäuschte sie. Fast leer wirkte es, und völlig verstaubt.
    Nur eine Beobachtung machte Hanni, als sie durch den Gang zurückwanderten: Eine Diele knarrte fürchterlich und Elli sah sich gleich erschrocken um. Diese Diele wollte Hanni sich merken. Vielleicht steckte etwas Interessantes dahinter.
    „Warst du eigentlich schon in der Schmiede?“, fragte Carla beim Abendessen Bobby, die sich neben sie setzte.
    „Aber ja“, beteuerte Bobby, „Ketten kriege ich jede Menge.“

    In den nächsten Tagen fanden sie wenig Zeit, um Pläne für ihre Gespenstervorstellung zu schmieden. Nach dem Eingewöhnen ging der Schulbetrieb wieder richtig los. Sie mussten viel arbeiten. Doris hatte besonders unter Mamsells Wutausbrüchen zu leiden, weil sie so ziemlich alles vergessen hatte, was sie sich mit Hilfe ihrer Freundin Petra vor den Ferien mühselig eingepaukt hatte.
    Aber auch für die meisten anderen hagelte es Strafarbeiten. Die Neuen, wenigstens die Mädchen aus dem Dorf, waren ebenfalls keine Leuchten. Mamsell rang die Hände über so viel Unverstand. Doch Hella sprach ein super Französisch. Als sie der Lehrerin zum

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