Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)
Reservierungen in Johannesburg: +27-11-780 -0101, Fax: -0106 Die Festung „zur Guten Hoffnung“ ist schon 1666 entstanden, und somit das älteste Gebäude in Südafrika. So fängt Olaf, ein deutschstämmiger rothaariger Jungsoldat (Vater ist „Südwester“, die Mutter Deutsche), seine Führung an. Wir sind eben erst beim Hauptportal in den Innenhof eingetreten und haben mit besorgter Miene die Menschenmassen gemustert, die wie wir auf die Führung warten. Zwei Soldaten, der eine auf afrikaans, der andere auf englisch, sammeln ihre jeweilige Sprachgruppe um sich, doch das sind immer noch zu viele. Zu unserer Überraschung und auch Erleichterung kommt von der Freitreppe Olaf und ruft: „Wer spricht deutsch?“ Wir sind die einzigen.
„Mir ist es lieber, wenn ich Sie ein bisschen herumführe. Sonst muss ich stundenlang den Appell mitmachen.“ Danach fragt er, ob wir Zeit übrig haben. Als wir bejahen, heitert sich seine sonnenverbrannte Miene sichtlich auf, denn er will sich möglichst lange vor dem Appell drücken. „Was die dort erzählen, kenne ich schon!“
Er führt uns ausgiebig durch die Gebäude, am Swimmingpool der Tochter des damaligen Gouverneurs vorbei, durch die Folterkammern und das Gefängnis. Ein großer Teil der Festung ist nicht zugänglich und wird immer noch von der Militärverwaltung als Kaserne benützt. Von der Festungsmauer aus haben wir einen guten Eindruck von der Leistung der Kapstädter Bauingenieure. Alle Hochhäuser zwischen der Festung und der jetzigen Küstenlinie sind in den wenigen Jahren seit der Aufschüttung der „Foreshore“ entstanden, wie Olaf erläutert. Rechtwinklig ziehen sich die Straßen durch die moderne Innenstadt.
Vom jetzigen Aussichtspunkt aus können wir auch schön die Form der Festung erkennen. Die mehr als 10 Meter hohen Umfassungsmauern bilden einen fünfzackigen Stern. Die ersten Gouverneure am Kap wohnten hier. Niemals hat jemand gewagt, den steinernen Koloss anzugreifen.
Eines Abends gehen wir auf gut Glück in das uns empfohlene Restaurant „Die Kapse Tafel“, gleich beim Planetarium in der Stadtmitte. Die Empfehlung ist gelungen! Gleichsam im Wohnzimmer eines alten Kapstädter Hauses wird uns kapholländische und kapmalayische Küche vom Feinsten geboten. Nur wenige Tische haben in den beiden Räumen Platz, doch das Essen schmeckt köstlich.
Eine Auswahl der zunächst fremd anmutenden Gerichte: Die „Sosaties“ gibt es da (Fleischspießchen aus mariniertem Lamm- oder Schweinefleisch), „Bobotie“, ein würziger Hackfleischauflauf mit Curry und Rosinen, und unter vielen anderen Gerichten, die mit gekochtem Kürbis und allerlei Gemüse angerichtet werden, serviert man hier noch den Bredi, einen Eintopf aus Hammelfleisch, wobei dazu die gedünsteten gehackten Stengel und Blüten der Waterblommetjes, einer im Kap vorkommenden Wasserpflanze und Delikatesse, gereicht werden.
Nur ein paar Minuten vom Gästehaus Bergzicht entfernt, kann man in der Juwelierwerkstatt von Franz Hirner das Entstehen erlesener Schmuckstücke beobachten. Alvin Hirner holt Sie sogar vom Gästehaus oder Hotel ab, wenn Sie nicht fahren wollen. Sie erhalten Schmuck Ihrer Wahl zu Werkstattpreisen, da kein Zwischenhändler eingeschaltet ist!
Da ich in diesem Buch verschiedene Gästehäuser vorstellen will, ziehen wir in den Ortsteil Milnerton, der nördlich des Hafens am langen Sandstrand liegt. „Cotswold House“ heißt die im kapholländischen Stil erbaute repräsentative Frühstückspension, die gleich neben einem Golfplatz und 10 Minuten zufuß vom herrlichen Strand entfernt liegt. Durch eine Palmenallee nähert man sich dem Eingang des Herrenhauses. „Die Straße ist ein bißchen laut“, bemerke ich beim Spaziergang durch den herrlichen Garten zur Chefin, Mrs Jeffrey. „Was ist schon das bißchen Straßenlärm“, erwidert sie, „das wird doch völlig ausgeglichen durch den wundervollen Blick zum Tafelberg“. Tatsächlich kann man in der Ferne das Wahrzeichen Kapstadts erkennen. Am nächsten Morgen gibt es ein hervorragendes Frühstück „a la carte“ mit Blick vom Frühstücksraum auf den Swimmingpool.
In 5 Minuten ist man zu Fuß bei Einkaufsläden und Restaurants, 13 km ist es bis zur V&A-Waterfront (ca. 15 Minuten Fahrzeit). Cotswold House ist eines der wenigen Gästehäuser, wo man streng das Nichtrauchergebot einhält! Die hellen freundlichen Zimmer sind mit Telefon und Fernseher ausgerüstet.
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