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Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Titel: Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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Strukturen vorfinden werden. Es kann sogar vorkommen, dass diese Gegend wegen zeitweiliger Unruhe gemieden werden sollte. Fragen Sie bei SATOUR (südafrikanisches Verkehrsbüro) in Deutschland nach.
    Kurz vor 9 Uhr morgens am Anfang Dezember verlassen wir Pretoria gen Süden. Keine Spur von Feriengedränge auf der Autobahn, obwohl heute der erste Ferientag ist. Kaum fünfeinhalb Stunden später erreichen wir Kimberley. Stehende Hitze, keine Wolke am Himmel. Daher sind wir dankbar, dass das Fremdenverkehrsamt gleich bei der Ortseinfahrt einen Wohnwagen aufgestellt hat, wo wir nicht nur Auskunft über Campingmöglichkeiten, sondern auch kostenlos ein kaltes Cola bekommen. Bravo, Kimberley!
    Zwischen den dunkelbraun-grauen Hügeln einer alten Abraumhalde, sehr ansprechend im Stil der Diamentengräberzeit zu einem Campingplatz umgebaut, schlagen wir unser Zelt auf. Da der Schweiß bei jeder Bewegung in Strömen rinnt, sind wir über den kleinen, pieksauberen und anscheinend nagelneuen Pool im Bereich des Campingplatzes, überrascht. Auf einem niedrig gemähten englischen Rasen federn wir zum köstlichen Naß. Erfrischt machen wir uns auf zum Diamantminen-Museum hinüber, keine 200 Meter weit vom Camp entfernt.
    Das „Big Hole“ am äußeren Rand des Minenmuseum- Komplexes zieht uns magisch an. Der Grund des „Großen Loches“ liegt in etwa 800 Metern Tiefe. Von einer stählernen Plattform aus sehen wir etwa 150 Meter unterhalb einen kleinen See. 1914 wurde an dieser Stelle der Bergbau abgebrochen. Schon vorher war Wasser in das Loch gelaufen. Die Arbeiten konnten nicht mehr im Tagebau vor sich gehen. Tiefe Schächte mussten gegraben werden, im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts wurde der erste Förderturm gebaut.
    25 Millionen Tonnen diamanthaltigen Gesteins haben die Digger und später die Minengesellschaften bis 1914 herausgeholt. Ich erinnere mich an eine alte Zeichnung, auf der das verwirrende Netz von Seilen zur Förderung des „Blue Ground“- Gesteins aus der Tiefe abgebildet ist. Mit dem Fernglas kann ich von der Plattform aus einige weiße Vögel ausmachen, die sich in der Tiefe auf dem ruhigen Wasserspiegel des BIG HOLE treiben lassen. Nach und nach machen wir uns ein Bild von der Stadt des Diamantenrausches. Rekonstruierte Straßenzüge mit Wohnhäusern, eine von der deutschen Diamantengräber-Gemeinde gebaute Kirche (die Einzelteile wurden per Schiff, Bahn und Ochsenkarren aus Europa hergebracht), mehrere Pubs, Schuhladen, Bekleidungsgeschäft, Werkstätten usw. sind so gut und wirklichkeitsgetreu gestaltet, dass die Atmosphäre aus der Zeit des Diamantenfiebers wieder entsteht. Beim Betreten der Kneipe ertönt Klaviergeklimper. Die Gestalten an der Bar scheinen zu leben. Man möchte sich am liebsten dazusetzen und sich ein Bierchen zapfen lassen.
    Der Anzahl der Pubs und Kneipen nach zu schließen muss es auch damals so heiß wie heute gewesen sein. Wir verlassen das Gelände des Minenmuseums und streben „unserem Pool“ zu. Am Ausgang des Museums steht ein mittelgroßes Gebäude, mit der Aufschrift: „Kimberley Relief Station“ (Kimberley Erleichterungsstation). Das ist das „Örtchen“. Doch wir verzichten auf einen Besuch: Wir haben alle Feuchtigkeit ausgeschwitzt.

A.                  Die Diamanten - Story
    Unter dem lebensnotwendigen Schatten spendenden Sonnenschirm auf dem Campingplatz habe ich Zeit und Muße, eine Beilage der „Diamantenfeld-Zeitung“ durchzublättern. Darin wird die erstaunliche Geschichte der Entdeckung der ersten Diamanten erzählt. Das Diamantenfieber begann im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts mit einer Gruppe von jungen Diamantensuchern unter der Leitung eines gewissen Fleetwood Rawstone, die ihr Nachtlager auf einem erloschenen Vulkan aufgeschlagen hatte. Einer ihrer Hilfskräfte hatte einen zuviel getrunken. Rawstone schickte ihn zum nahe gelegenen Colesberg Kopje (Hügel), und schärfte ihm ein: „Du brauchst gar nicht zurückzukommen, wenn Du keinen Diamanten mitbringst!“ Kurioserweise kam der Mann zurück, aber völlig nüchtern und mit einigen Diamanten.
    Diamanten waren schon Jahre zuvor in der Nähe gefunden worden, darunter der über 21 Karat große „Eureka“. Drei Jahre nach dem ersten Fund brachte ein Schafhirte einen 38 Karat großen Diamanten ins Licht der Geschichte, der später der „Stern von Südafrika“ genannt werden sollte. In Genf wurde der geschliffene Diamant ein Jahrhundert später für eine halbe

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