Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)
tagsüber etwas länger. Zum mit bunten Badehäuschen geprenkelten Strand sind es ca. 5 Minuten zufuß. Eigentlich braucht man im Gästehaus Sonstraal keinen Reiseführer: Marliese weiß bestens Bescheid, wenn es um kleine oder große Touren geht! Gäste, die mit dem Flugzeug ankommen, werden auf Wunsch vom Flughafen abgeholt. Marliese kann die günstigsten Mietwagen besorgen.
Das Gästehaus bietet geräumige, geschmackvoll eingerichtete Zimmer, einen Atrium- Innenhof mit Pool, Springbrunnen und voller Pflanzen; im Obergeschoß ein voll eingerichtetes Apartment mit zwei Schlafzimmern (je 2 Betten), Gästebett, Wohnzimmer und Küche. Schon allein wegen des reichlichen dekorativ hergerichteten Frühstücks lohnt es sich, hier einen oder mehrere Tage zu bleiben: Jeden Morgen ist auf Untersetzern mit täglich wechselndem Design eine Batterie von Köstlichkeiten aufgefahren. Für das Frühstück ist Marlieses Mann, Derek, zuständig. Als wir gefragt werden, was wir denn zum Essen haben wollen, bleibt mir zunächst die Spucke weg: „Steht doch schon alles da“, denke ich mir: Drei Sorten Müsli, Brot, Brötchen, Croissants, 4 x Wurst, O-Saft, Fruchtplatte (5 Früchte, garniert mit duftenden Blüten), 2 x Marmelade, Honig. Doch dann kann ich noch wählen, sagt Marliese, zwischen Eiern mit oder ohne Speck. Damit es nicht langweilig wird, zaubert Marliese am nächsten Tag ein Omelett auf französische Art (mit frischer Sahne), tags darauf ein Käseomelett. Wenn wir noch länger blieben, bin ich sicher, würde sie jeden Tag etwas ganz Neues auf den Tisch bringen.
Durch Marliese habe ich später übrigens zwei höchst interessante Etablissements in Muizenberg kennengelernt: Die echt schwäbische Kneipe „Prosit“, wo man Schweinshaxen und Pils vom Fass bekommt, und das weiter unten erwähnte Top-Restaurant „Shrimpton’s“.
Nach einer wohlverdienten Nachtruhe starten wir zum Kap der Guten Hoffnung. In einer kleinen Fabrik mit Namen „Mineral World“ haltzumachen, gehört zum Pflichtprogramm eines Besuchs der Kaphalbinsel. Die Fabrik liegt am nördlichen Ortseingang von Simonstown (ausgeschildert: „Dido-Valley“), rechts. Ein findiger Unternehmer lässt sich aus der ganzen Welt Halbedelsteine kommen, und schmirgelt sie in großen, Mischmaschinen ähnlichen Trommeln zu feinen Kleinodien, die man hier günstig erwerben kann. Unser Junior darf auf einem kleinen eingezäunten Gelände ein Tütchen voller Steine seiner Wahl füllen - eine Attraktion für die Kleinen, die eifrig nach den nach ihrer Meinung schönsten Steinen suchen. Leider ist bei meinem Besuch die Halbedelsteinschleiferei geschlossen - wegen Stromausfall. Die Firma hat übrigens vor einiger Zeit im Hafen von Kapstadt eine Filiale eingerichtet.
An der Straße Fishhoek - Simonstown - Cape Point, am Ortsende von Simonstown fährt man links zum Meer hinunter (Ausschilderung: „Boulders“). Der kleine Parkplatz scheint in der Hauptsaison aus allen Nähten zu platzen. Fahren Sie lieber in der „Green Season“ (wenn am Kap die Bäume ausschlagen, ab September) oder außerhalb der Wochenenden hin, wenn Sie eine Kolonie Pinguine sehen wollen. Ein geteerter Wanderweg führt vom Parkplatz aus an schmucken Ferienwohnungen entlang. Von diesem Weg aus kann man über Treppen zum Strand hinunter steigen, an dem mächtige Felsen verstreut liegen.
Wir schleichen uns an einen Felsbrocken heran: Plötzlich liegt da ein Pinguin nur zwei Meter von uns entfernt auf einem großen Stein. Ein paar Schritte weiter kann ich beobachten, wie sich eine Schar von Pinguinen auf den Weg in die Brandung zum Fische Fangen macht! Doch Vorsicht: So zahm sind die Vögel nicht - manchmal beißen sie, wenn man sich zu frech nähert! Ganz in der Nähe des Autos ein Schild „Walbeobachtungsplatz“ (siehe auch unter dem Stichwort „Hermanus“).
Nach einem überteuerten und keinesfalls guten Essen in Fish Hoek an der False Bay (die wir bis zum Kap der Guten Hoffnung entlang fahren werden) kommen wir einige Kilometer weiter südlich an einen Schlagbaum. Hier fängt das Naturreservat „Cape of Good Hope“ an. Wir entrichten eine kleine Gebühr und fahren gemächlich auf einer geteerten Straße durch niedriges Gestrüpp, hier „Fynbos“ genannt. Im Gegensatz zur in unserem Reiseführer angegebenen Vielfalt an Tieren sehen wir kein einziges. Doch als wir endlich am verlassenen Leuchtturm hoch oben über dem Kap der Guten Hoffnung stehen, dessen steilen Hügel wir zu Fuß erklommen
Weitere Kostenlose Bücher