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Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Titel: Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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von Plettenberg setzte damals einen Stein in den Sand, und damit war das ganze Gebiet für die Niederländisch-Ostindische Kompanie in Besitz genommen. Ein Kuriosum hat die Ortschaft zu bieten: Von 1912 bis 1920 war hier eine norwegische Walfang-Gesellschaft zu Hause. Heute sind es Tausende von Touristen, die links und rechts von einer felsigen, die Mitte der Bucht beherrschenden Insel, die zwanzig Kilometer feinsten Sandstrandes bevölkern.
    Weitere dreißig Kilometer erreichen wir das besonders reizvolle „Tsitsikamma“-Land. Die Hottentotten (Khoi-Khoi) nannten das lange für Weiße unpassierbare Gebiet nach dem „Klaren Wasser“, das in plätschernden Bächlein seiner Küste zuströmt. Auf einer schmalen gewundenen Teerstraße fahren wir über den Grootriver Paß in steilen Kehren die tiefen Schluchten des gleichnamigen Flusses zum Meer hinunter. Bei „Natures Valley“, dem „Tal der Natur“, wagen wir uns endlich ins Wasser. Duschen gibt es in diesem naturbelassenen Gebiet nicht, aber in dem leicht salzhaltigen warmen Wasser der seichten Lagune können wir uns vom klebrigen Sand und Salzwasser säubern. Ferienhäuschen bilden eine kleine Siedlung. Gegenüber der Lagune liegt ein Campingplatz, der als Anfangs- und Endpunkt für die Wanderer der beiden ebenso berühmten wie auf viele Monate ausgebuchten Wanderwege, des Otter- und des Tsitsikamma-Trails dienen.
    Beide Wege durchqueren den „Tsitsikamma- Küsten- Nationalpark“. 1964 hat die Nationalparkbehörde den ersten Park dieser Art hier gegründet. Von 800 Metern im Meer bis zu den steil aufragenden Felsklippen umfasst der Park ein Gebiet von 80 Kilometern entlang der Küste. Dank des ganzjährigen Niederschlages ist die Vegetation üppig grün. Über die steile Küste scheint ein grüner Wasserfall, gebildet durch Wald, Farne und Blumen, zu stürzen. Die hier vorkommende „Fynbos“- Vegetation („Feinbusch“) unterscheidet sich von der in der südwestlichen Kapprovinz vorkommenden wegen der in diesem Gebiet höheren Feuchtigkeit. Erica- Arten und die Königsprotea (Protea Cynaroides) wachsen neben vielen Lilienarten und Orchideen. Unser Wagen steigt in Kehren den Bloukranspass hinauf. Mit einem fabelhaften Ausblick von einem Halteplatz am Straßenrand auf Natures Valley und die Lagune nehmen wir Abschied. Wir überqueren den Storm’s River, dessen Mündung den Einstieg in den „Otter- Trail“ bildet. Nun passieren wir künstlich angepflanzte Wälder. Die Landschaft wirkt weniger erhebend auf uns. Erst an der St.-Francis- Bucht treffen wir wieder den Indischen Ozean. Hinter der weitflächig ausgedehnten Stadt Port Elizabeth, die wir auf einer großzügigen Stadtautobahn umgehen, biegen wir nach Norden ab. Auf recht holpriger Straße, an mit Plastiktüten verzierten Stacheldrahtzäunen vorbei, die sich um die „Locations“, die durch die Apartheidregierung festgeschriebenen Wohngebiete der „Nichtweißen“ von Port Elisabeth ziehen, fahren wir auf Addo zu, in dessen Nähe unser heutiges Übernachtungsziel, der „Addo Elefant Park“ einfach zu finden ist.

K.                  Die Elefantenhochzeit
    Von der schlechten Teerstraße, die durch trockene, staubige, gelbbraune Landschaft zieht, biegen wir auf eine ungeteerte Straße ab, die uns nach mehreren Kilometern in das Camp führt. Abends, es ist Silvester, wirft der Vollmond ein zauberhaft weißes Licht auf den beschaulichen Campingplatz. Windstille, doch die erwarteten Mücken bleiben aus.
    Das neue Jahr begrüßt uns mit einem heftigen Sturm um 4 Uhr früh. Regenspritzer sprühen durch den nur mit Fliegengaze verschlossenen Eingang des Zeltes auf mein Gesicht. In Windeseile bin ich aus dem Schlafsack und werfe die Regenhülle über das Zelt, die ich wegen der aufgekommenen Windböen festzurren muss. Der Sturm treibt schwere Regenwolken vor sich her. Als wir, noch etwas müde, endlich aufstehen, hat der sich der Sturm gelegt. Sonnenstrahlen kommen durch die weißen Federwölkchen. Nach dem Frühstück fahren wir durch ein Gatter, das den Eingang des eigentlichen Elefantenparkes bildet. Ein hoher, mit starken Eisenstangen gestützter Zaun umgibt ein hügeliges Gebiet von achteinhalbtausend Hektar. Die Lieblingsspeise der Elefanten, der „Spekboom“ und eine Vielzahl von anderen Bäumen, Büschen und Kletterpflanzen, meist mannshoch, bevölkern dicht an dicht den Park.
    Vor einigen Jahren hat die Parkverwaltung weitere 1600 Hektar Land hinzugekauft, um den über 160

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