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Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Titel: Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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Elefanten und 21 Schwarzen Rhinos, einer Untergruppe der Kenya- Nashörner, sowie Büffeln, Elenantilopen, Roten Hartebeest usw. genügend Platz und Nahrung zu verschaffen.
    Überall auf und neben der Schotterstraße durch den Park sehen wir Spuren von Elefanten: Die recht unverdaut aussehenden riesigen Überbleibsel ihres Stoffwechsels. Groß ist unsere Safari-Ausbeute heute nicht: Ein einzelner Elefant kommt uns vor die Linse, eine Schildkröte, eine vielfarbige Heuschrecke, die wir gebührend und ausführlich fotografieren, 6 Hartebeest, und eine Menge blühender Büsche. Besonders schön sind die stacheligen, in gelben Kügelchen blühenden Kameldornbäume. Kaum zu glauben, dass wir 41 km gefahren sind, als wir den eingezäunten Bereich des Parks durch das elefantensichere Tor wieder verlassen.
    Bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren die Elefanten in der südlichen Kapprovinz heimisch, doch zum Schutz der Farmen und der Siedler wurden sie später in großer Zahl gejagt. Die wenigen noch übrig gebliebenen Tiere bekamen in diesem Park 1931 eine Zufluchtsstätte. Ein besonders schönes Exemplar eines Leitbullen, besser gesagt, der riesige Kopf davon, behindert die den Speisesaal des Camps besuchenden Touristen mit hoch aufgerecktem Rüssel und scheinbar wütendem Blick, wenn es heißt, an der Salatbar das Essen zu vervollständigen.
    Vermutlich von Freiheitsdrang getrieben, durchbrach der von einem jüngeren Bullen verdrängte Elefant mehrmals die sonst als ausbruchssicher geltende Einzäunung des Parks und machte die Gegend unsicher. Damit war sein Todesurteil schon geschrieben. Nachdem er noch mehrere Male seine Kollegen angegriffen und eine Elefantenkuh zu Tode gespießt hatte, machten die Park-Aufseher  kurzen Prozess und hatten einen neuen Wandschmuck.
    Kurz vor Sonnenuntergang, treffen wir hinter einer mit Ausgucklöchern versehenen Bretterwand an einer Wasserstelle eine Herde Elefanten an. Wir werden Zuschauer, um nicht zu sagen „Voyeure“ einer richtigen Elefantenhochzeit. Eine Gruppe von Touristen filmt und fotografiert die Tiere im Gegenlicht. Ungerührt von dem Treiben zweier ihrer Artgenossen saugen andere Elefanten in Ruhe Wasser aus dem Teich mit ihren Rüsseln ein und spritzen sich das köstliche Nass ins Maul. Einige Meter weiter kämpfen zwei Bullen um das Recht, als erste am Wasserloch stehen zu dürfen. Über allem dreht sich quietschend ein rostiges Windrad, ohne das die ganze Szene nicht möglich gewesen wäre.
    Als wir zusammen mit einem anderen Nachzügler erschrocken über die späte Uhrzeit den Aussichtspunkt verlassen, brausen wir mit leicht überhöhter Geschwindigkeit zum Eingangstor. Einmal müssen wir kurz anhalten, als das Auto vor uns bremst. Handbewegungen geben uns zu verstehen, dass vor uns Elefanten den Weg blockieren. Aber bald wird Entwarnung gegeben und wir machen, dass wir weiterkommen. Die im Licht des Sonnenuntergangs rot-golden glänzenden Staubfahnen, die wir hinter uns lassen, waren umsonst: Das Tor ist zu, das Wärterhäuschen verlassen. Ich steige aus dem Wagen, und wir stellen fest, dass das Schloss ebenfalls elefantensicher ist: Ein riesiges Gerät, das ein starkes Stahlseil zusammenhält.
    Ein Junge wird losgeschickt, um den Wächter zu holen. Kurz darauf finden wir in einer unverschlossenen Schublade im Wärterhäuschen einen Schlüssel. In Windeseile ist das Schloss, zu dem der Schlüssel tatsächlich passt, aufgesperrt, unsere beiden Autos herausgefahren und das Tor wieder zu. Als wir wegfahren wollen, kommt der Junge mit dem schwarzen Wächter auf uns zu. Wir müssen uns eine Standpauke anhören, warum wir denn nicht zur rechten Zeit das Gelände verlassen hätten. Der Südafrikaner aus dem anderen Auto entschuldigt uns mit Elefanten, die sich auf dem Wege befunden hätten, verschweigt aber die Elefantenhochzeit.
    „Ist noch jemand drin?“ will der Wärter wissen, indem er auf das wieder verschlossene Wildgatter zeigt. Eine Familie, die sich gar nicht von dem Anblick trennen konnte, haben wir bei den Elefanten zurückgelassen. Mit etwas indigniertem Blick läßt der Schwarze uns weiterfahren und geht wohl oder übel zu seinem Wärterhäuschen, um Überstunden zu machen. Im Krüger-Nationalpark hätte uns das zu späte Verlassen des Parkes eine stattliche Geldsumme gekostet - und einen Verweis dazu!
    Einige Tage später erreichen wir „Settler Country“ (Siedler-Land). Grahamstown, dessen didaktisch gut aufgemachte Museen wir

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