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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Kovac. »Er hatte kein Messer mehr in der Hand, als du auf ihn losgegangen bist.« Frank Motoele schien ihr nicht zugehört zu haben. Er zuckte mit den Achseln, zog seine Dienstwaffe und verschwand durch Bäckströms Haustür.
     

69
    Farshad war bereits nach dem ersten Schuss zusammengesackt. Offenbar war sein linkes Bein getroffen, obwohl es Bäckström nicht einmal im Traum eingefallen wäre, auf so eine bescheuerte Stelle zu zielen.
    Bäckström feuerte dann sicherheitshalber noch ein paar Schüsse ab und traf fast überall, aber dann war es still geworden. Jalib lag mit halb offenen, aber blicklosen Augen auf dem Rücken, und sein Unterkiefer bewegte sich nicht mehr. Aus seinen Ohren und seiner Nase lief Blut, und seine Beine zuckten seltsam. Bäckström beugte sich vor und schnappte sich die schwarze Pistole, die in seinem Gürtel steckte, und ließ sie unter seinem eigenen Gürtel verschwinden.
    Dann ging er auf Farshad zu, der winselnd auf dem Boden lag und sich sein linkes Bein hielt. Er blutete wie ein abgestochenes Schwein auf Bäckströms teuren Teppich. Außerdem jammerte er laut.
    »Jetzt hältst du die Schnauze, du Heulsuse«, sagte Bäckström, und da es eh schon egal war, verpasste er dem Bein, das seine kleine Sigge schon recht übel zugerichtet hatte, noch einen kräftigen Tritt.
    Farshad verdrehte die Augen und wurde ohnmächtig. Bäckström steckte das Geldbündel ein und verschaffte sich einen Überblick. Endlich wieder Ruhe in der Bude, dachte er, als bei ihm das Telefon klingelte.
    »Bäckström«, fauchte Bäckström, während er die Zerstörung betrachtete, die ihn umgab.
    »Wie ist die Lage, Bäckström?«, sagte eine Frau. »Hier ist deine Kollegin Kovac«, erklärte Sandra Kovac. »Alles im grünen Bereich«, erwiderte Bäckström. »Ich stehe mit ein paar Kollegen vor deiner Wohnungstür. Willst du uns nicht reinlassen?«, fragte Kovac.
    »Aber keine Idioten von der Einsatztruppe?«, wollte Bäckström wissen, der denselben Fehler nicht ein zweites Mal machen wollte. »Nur ganz normale Kollegen«, versicherte ihm Kovac. »Okay«, erwiderte Bäckström. »Gib mir noch eine Minute.«
    Er verbarg das Geld an einem sicheren Ort und goss sich einen großen Whisky ein. Dann steckte er sich auch noch seine Sig Sauer unter den Gürtel, wo es allmählich recht eng wurde.
    Das war's dann wohl, dachte Bäckström und betrachtete die Verwüstung, die ihn umgab, ein weiteres Mal. Sicherheitshalber, dachte er.
    Dann öffnete er die Tür und ließ die anderen rein, setzte sich aufs Sofa und trank das große Glas leer. Sicherheitshalber goss er sich noch einen weiteren Whisky ein. Was ist bloß aus der Polizei geworden? Hier hatte er sicher eine geschlagene Viertelstunde in konkreter Lebensgefahr geschwebt, aber es war ihm selbst geglückt, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Und alles, was ihm sein Arbeitgeber zu bieten hatte, waren fünf Rotznasen, die auftauchten, wenn bereits alles erledigt war. Zwei Frauenzimmer, zwei Neger und ein armer Teufel, der vermutlich nur Mulatte war und dafür von seinen Kameraden gemobbt wurde. Was zum Teufel ist bloß mit der schwedischen Polizei los?, dachte Bäckström. Als Peter Niemi eine halbe Stunde später auftauchte, hielt er auf der Schwelle inne und seufzte tief. Dies war einmal der Tatort eines Verbrechens, dachte Niemi. Formell gesehen ist das immer noch der Tatort eines Verbrechens. Obwohl er inzwischen von etwa fünfzig Personen betreten worden war, angefangen von den Sanitätern bis hin zu den Polizisten, die alles verschoben hatten und vermutlich an allen Gegenständen herumgefingert hatten.
    »Okay«, sagte Niemi. »Ich muss sämtliche Anwesenden darum bitten, die Wohnung zu verlassen, damit mein Kollege und ich unsere Arbeit erledigen können.«
    »Vergiss es, Niemi«, sagte Bäckström. »Hier wohne nämlich ich.«
    »Bäckström, Bäckström«, sagte Niemi. Er steht vermutlich unter Schock, dachte er.
    »Hier hast du Jalibs Pistole«, sagte Bäckström und legte sie auf die kümmerlichen Überreste seines schönen Couchtisches aus Kolmardenmarmor. »Und hier hast du meine eigene«, sagte er.
    »Und das Messer auf dem Fußboden?«, sagte Niemi und nickte in Richtung Messer.
    »Das gehört Farshad Ibrahim«, antwortete Bäckström. »Du darfst es gerne mitnehmen.« »Und die Einschüsse?«, sagte Niemi.
    »Alles hat sich hier drin ereignet«, sagte Bäckström. »Offenbar haben die Schweine meine Tür mit einem Dietrich geöffnet. Sie haben mir hier

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