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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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forderte die Streife an, die am früheren Abend Bäckström beaufsichtigt hatte und jetzt ein paar Straßen von Bäckströms Stammlokal entfernt bei McDonald's eine Kaffeepause machte.
    Kriminalinspektor Tomas Singh, adoptiert aus Malaysia, und sein Kollege Gustav Hallberg, trotz seines Namens adoptiert aus Südafrika, warfen sich in ihren Wagen und kehrten zu dem Lokal zurück, wo sie Bäckström eine Viertelstunde zuvor mit einem großen Glas Cognac zurückgelassen hatten. Er saß immer noch dort. Vermutlich bei demselben Glas, da dieses inzwischen leer war. »Was machen wir jetzt?«, fragte Hallberg. »Warten«, erwiderte Singh. Fünf Minuten später gab Bäckström einer blonden Kellnerin ein Zeichen, erhob sich, nahm ein ansehnliches Bündel Geld- scheine aus der Tasche, knüllte die Rechnung zusammen, nahm einen Fünfhunderter aus dem Geldbündel und schüttelte den Kopf, als ihm die Kellnerin das Wechselgeld zurückgeben wollte.
    »Kollege Bäckström scheint gut bei Kasse zu sein«, stellte Kriminalinspektor Hallberg fest.
    »Was glaubst du denn, warum wir hier sitzen?«, erwiderte Kriminalinspektor Singh, der seinem Kollegen fünf Dienstjahre voraus hatte und bereits geläutert war. Als Bäckström aufstand, um zu zahlen, hielt der weiße Mercedes zwanzig Meter von Bäckströms Haustür entfernt. Farshad und Jalib stiegen aus, und Farbod parkte ein, schaltete die Scheinwerfer aus und blieb sitzen. Gleichzeitig betraten sein Bruder und sein Cousin Bäckströms Haus. Kovac hielt fünfzig Meter weiter, stellte den Motor ab, machte die Scheinwerfer aus, ließ den Wagen noch ein Stück weiterrollen und hielt dann endgültig an. »Was machen wir jetzt?«, fragte Magda Hernandez. »Offenbar ist Bäckström auf dem Weg«, sagte Kovac, die den Kollegen Singh im Headset hörte. »Tomas und Gustav verfolgen ihn zu Fuß«, teilte sie mit und nickte Hernandez zu.
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, meinte Motoele kopfschüttelnd. »Was stimmt nicht?«, fragte Hernandez.
    »Nur so ein Gefühl«, meinte Motoele. »Ich habe den Eindruck, dass Bäckström nicht weiß, dass die ihn treffen wollen.« »Dirty cop«, sagte Kovac höhnisch. »Klar weiß er das.« »Bäckström hat sein Handy seit heute Nachmittag abgestellt«, wandte Motoele ein.
    »Entweder besitzt er ein weiteres Handy, oder sie haben den Zeitpunkt irgendwie anders vereinbart«, meinte Kovac.
    Vier Minuten später betrat Bäckström das Haus, in dem er wohnte.
    »Ihm hinterher schleichen und durch seinen Briefkasten-schlitz zu lauschen, kannst du vergessen«, sagte Kovac und sah Motoele warnend an. »Wir gehen keine unnötigen Risiken em.«
    »Es ist verdammt warm hier im Wagen. Darf ich nicht ein Fenster aufmachen, Mutti«, sagte Motoele und kurbelte die hintere Seitenscheibe runter.
    »Ich habe immer gedacht, solche wie du lieben die Wärme«, spottete Kovac. »Erkälte dich nur nicht, Frank.«
    »Von wegen, Zeitpunkt vereinbart«, sagte Motoele, als er einen gedämpften Schuss aus der Ferne hörte. Während er aus dem Auto sprang und die Straße entlangrannte, knallte es stetig. Gedämpfte Schüsse, dasselbe Geräusch, das er Tausende von Malen gehört hatte, als er auf dem Schießplatz mit seiner eigenen Dienstwaffe geübt hatte. Farshad Ibrahim sah und hörte nichts. Er hörte Musik auf seinem iPod, summte mit, hatte die Augen geschlossen und gab sich ganz der Musik hin, als plötzlich jemand die Tür aufriss und ihn am Hals packte. Reflexmäßig hatte er das Messer, das zwischen den Sitzen lag, an sich gerissen. Im nächsten Augenblick lag er schon bäuchlings auf der Straße, und jemand trat ihm ganz fest auf die Hand, schubste das Messer beiseite und trat ihm ganz fest in die Seite, als er versuchte, aufzustehen. Dann packte ihn diese Person an den Haaren, riss seinen Kopf zurück und schlug ihm mit der Handkante die Nase ein, und er sah Sternchen. Die Person schlug immer wieder zu, ihm wurde schwarz vor Augen, und er konnte fast nichts mehr hören.
    »Hör auf, Frank!«, schrie Sandra Kovac. »Willst du ihn totschlagen?« Dann stieß sie ihren Kollegen beiseite. Stemmte Farbod ein Knie ins Kreuz, bog ihm die Hände auf den Rücken und ließ die Handschnellen zuschnappen, erst die rechte, dann die linke. »Du bist wohl übergeschnappt«, sagte sie.
    »Das Araberschwein hat versucht, mich abzustechen«, sagte Motoele und nickte in Richtung Messer, das im Rinnstein auf der anderen Straßenseite lag.
    »Nimm dich verdammt noch mal zusammen, Frank«, sagte

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