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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Bäckström fertig zu machen, indem sie ihm unter anderem eine Schockgranate an den Kopf geworfen hatten. Nachdem ihre schändlichen Absichten misslungen waren, hatten sie ihn in einer Psychiatrischen Anstalt eingesperrt.
    Aber Bäckström war wieder auf die Beine gekommen und hatte es ihnen heimgezahlt, obwohl er fast chancenlos gewesen war. Die Gewerkschaft war auf seiner Seite gewesen, Teile der Presse und offenbar einige einflussreiche Persönlichkeiten, die anonym bleiben mussten, aber mit seinem Kampf für Gerechtigkeit sympathisierten. Allein war man ein Nichts, das war die traurige Wahrheit, aber Bäckström hatte wieder einmal bewiesen, dass er stärker gewesen war als alle anderen. Bereits nach einigen Monaten hatte er wieder gearbeitet. Hatte neue Müllhaufen gefunden, aber gleichzeitig gute Möglichkeiten, Leuten, die es verdient hatten, ein paar Dienste nebenher zu erweisen. Den Gedanken, den Mord am Ministerpräsidenten ein für alle Mal zu lösen, hatte er vorläufig aufgegeben. Aber er hatte ein gutes Gedächtnis und viel Zeit, und früher oder später würde er noch alle offenen Rechnungen begleichen.
    Es hatte auch den Anschein, als würden alle seine Feinde klein beigeben. Dieser verdammte Lappe Johansson hatte plötzlich fristlos gekündigt, so nannte man das, wenn Leute wie er gefeuert wurden, und vor einem Monat hatte der Personalchef der Stockholmer Polizei von sich hören lassen und ihm die Stelle eines Kommissars beim Dezernat für Gewaltverbrechen bei der Polizeidirektion West angeboten. Er war plötzlich wieder ein vollwertiger Polizist, der Zugriff zu allen Schätzen hatte, die die digitalen Register hergaben. Er hatte wieder die Möglichkeit, dem einen oder anderen in Not geratenen Kumpanen zu helfen, schließlich war der, der gewarnt war, auch gerüstet. Dixieklos und verloren gegangene Brieftaschen blieben ihm jetzt erspart, er hatte es wieder mit ganz normalen Verbrechern zu tun, die ihrer Frau den Kopf abgeschlagen, auf das Kindermädchen mit der Schrotflinte geschossen oder sich an der minderjährigen Tochter der Nachbarn vergriffen hatten.
    »Ich verspreche, darüber nachzudenken«, sagte Bäckström mit würdiger Miene und nickte dem Personalchef zu.
    »Wäre gut, wenn du das tun würdest, Bäckström«, meinte der Personalaktenschieber und blätterte nervös in seinen Papieren. »Aber nicht zu lange, denn man sehnt sich schon nach dir. Toivonen, der dein neuer Chef sein wird, wäre es recht, wenn du umgehend anfangen könntest.«
    Toivonen, dachte Bäckström. Der Finnentrottel, mein eigener verdammter Fuchs, dem ich vor fünfundzwanzig Jahren Pfötchengeben beigebracht habe. Besser kann es ja gar nicht kommen. Bäckström hätte sich an seiner neuen Stelle als Ermittler beim Dezernat für Gewaltverbrechen bei der Polizeidirektion West am Montag, dem 12. Mai, einfinden sollen. Ab diesem Datum hätte die Stelle besetzt sein sollen. Aber da Bäckström Bäckström war, hatte er beschlossen, die Gelegenheit zu ergreifen und die neue Stelle mit etwas Urlaub außer der Reihe zu beginnen. Er hatte bei der Polizeidirektion West angerufen und mitgeteilt, er sei leider an diesem Tag verhindert. Eine Angelegenheit von seiner alten Stelle, illegales Abladen von Giftmüll, würde vor Gericht verhandelt, und er müsse als Zeuge aussagen.
    Am Tag darauf konnte er ebenfalls nicht erscheinen. Da hatte ihn der Betriebsarzt der Stockholmer Polizei zu einem großen Gesundheitscheck einbestellt. Eine große Sache, die vermutlich den ganzen Tag lang dauern würde. Er hatte also erst am Mittwoch die Möglichkeit, sich an seinem neuen Arbeitsplatz einzufinden. Am Vortag hatte er dann den Bescheid erhalten, der ihn fast umgebracht hätte - von einem Arzt, der ihm wie ein Dr. Mengele des 21. Jahrhunderts vorgekommen war -, und als er am 14. Mai in die Dienststelle Solna geschwankt war, hatte er sich dem Tode nahe gefühlt. Jetzt, knapp eine Woche später, war er wieder er selbst. Bäckström is back, as always, dachte Bäckström, der natürlich fließend Englisch sprach, da er dauernd gute Filme im Fernsehen sah, die nicht synchronisiert waren. Am Montag, dem 12. Mai, war Anna Holts anfängliche Schonfrist vorüber, und das hatte nicht das Mindeste mit Bäckström zu tun.
    Am Vormittag hatten zwei Wegelagerer bei einem Raubüberfall einen Geldtransporter von der Straße abgedrängt, nachdem er beim Flugplatz Bromma durch das VIP-Tor gefahren war. Als die Räuber ihre Beute in ihren eigenen Wagen

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