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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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dem Schoß liegen. Annika Carlsson fuhr, und beide schwiegen. Als Toivonen das Gespräch beendet hatte, trat er auf den Korridor und rief seine nächsten Mitarbeiter und Vertrauten zu sich, schob sie in sein Büro und schloss die Tür.
    Er berichtete ihnen rasch, was vorgefallen war, und hob sich die Pointe bis zum Schluss auf.
    »Wen hat der kleine Fettsack wohl mitgenommen?«, fragte Toivonen verzückt. Allgemeine Ratlosigkeit.
    »Ankan. Ankan Carlsson«, meinte Toivonen und grinste breit.
    »Der Ärmste«, meinte Peter Niemi und schüttelte den Kopf. »Wir müssen ihm seine Dienstwaffe abnehmen, damit er nicht Hand an sich legt.« Eine Viertelstunde später stellte Bäckström die Papiertüte mit dem Geld auf Niemis Schreibtisch. Ankan Carlsson war treulich von der Tiefgarage bis zu Niemis Büro neben ihm hergewackelt. Will sie mir etwa Angst einjagen, die Lesbe? Plötzlich bewegt sie sich wie eine Bodybuilderin, dachte Bäckström, der an diesem Tag jede Faser ihres durchtrainierten Körpers hasste.
    »Um wie viel Geld geht es eigentlich, Bäckström? Was glaubst du? Etwa Millionen?«, fragte Niemi mit unschuldiger Miene.
    »Ich dachte mir, dass du mir das sagen kannst«, erwiderte Bäckström. »Hol halt jemanden zum Geldzählen und gib mir eine Quittung für diese verdammte Box.« Ich muss hier weg, dachte Bäckström. Raus. Ich brauch einen Schnaps.
    Zwei Stunden später saß er mit seinem zweiten Schnaps und seinem zweiten großen Bier in seiner Stammkneipe. Es hatte nicht geholfen, bislang jedenfalls noch nicht, und davon, dass Niemi ihn angerufen und rapportiert hatte, war es auch nicht besser geworden.
    »Zwei Millionen und neunhunderttausend Kronen«, sagte Niemi. »Neunundzwanzig Bündel zu hunderttausend, das war alles«, wiederholte Niemi und klang so desinteressiert, als läse er ein Protokoll vor, das bereits vor ihm lag. »Keine Fingerabdrücke, auch sonst keine Spuren, aber vermutlich war er vorsichtig und hat Handschuhe übergestreift, wenn er sich an dem Zaster zu schaffen machte. Das ist üblich. Herzliche Glückwünsche übrigens.«
    »Bitte?«, sagte Bäckström. Der verdammte Lappe macht sich über mich lustig, dachte er.
    »Ich meine, zu dem vielen Geld, das du gefunden hast. Danielsson scheint also doch kein durchschnittlicher Alki gewesen zu sein«, konstatierte Niemi. »Kann ich dir sonst noch bei etwas helfen?«
    »Ich kann dich auf einmal ganz schlecht hören«, sagte Bäckström, unterbrach die Verbindung und bestellte noch einen Schnaps. »Einen ganz großen«, sagte er.
    »Vojne, vojne, Bäckström«, sagte seine finnische Kellnerin, lächelte und nickte mütterlich.
     

28
    Neues Treffen der Ermittlergruppe. Bereits um acht Uhr waren sie alle zusammengetrommelt worden. Toivonen wollte sich über die neue Lage informieren lassen. Bäckström war gezwungen gewesen, mitten in der Nacht aufzustehen, um es zeitlich zu schaffen. Taxi, mörderische Kopfschmerzen, Zwischenstopp auf dem Weg, Mineralwasser kaufen und trinken, eine Tüte Halspastillen und zwei weitere Kopfschmerztabletten. Bald eine Woche nach der Ermordung Danielssons, und ich könnte so schön in Copacabana am Strand sitzen, einen Maltwhisky in der Hand und die Arme um zwei dunkelhäutige Schönheiten gelegt, wäre diese verdammte Lesbe nicht gewesen.
    Noch im Taxi hatte die Staatsanwältin angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie Roland Stälhammar nach dem Mittagessen freilassen würde, falls sich bei ihrer Besprechung nicht irgendetwas Belastendes ergeben würde.
    »Schon verstanden«, erwiderte Bäckström. »Mich belastet nur, dass er eine ordentliche Reisekasse haben könnte, wenn er sich aus dem Staub macht.«
    »Leuten wie Stälhammar gelingt es nie, dauerhaft unterzutauchen«, meinte die Staatsanwältin. »Wenn sie nach Thailand fahren, denn dahin fahren sie meist, dann kommen sie nach einigen Monaten freiwillig wieder zurück.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Bäckström. »Ich pflege mit Typen wie Stälhammar keinen Umgang. Aber wenn Sie meinen. Gab es sonst noch etwas?«
    »Das ist vermutlich alles. Ich finde übrigens, dass Ihre Mitarbeiter und Sie bislang ausgezeichnete Arbeit geleistet haben«, meinte die Staatsanwältin versöhnlich.
    Was weißt du denn schon von der Polizeiarbeit, du frigide Schlampe?, dachte Bäckström und unterbrach die Verbindung.
    Punkt acht betrat Toivonen den Raum und schien im Unterschied zu gestern ausgezeichneter Laune zu sein.
    »Wie sieht's aus, Bäckström?«, fragte er und

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