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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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klopfte ihm auf die Schulter. »Du siehst munter aus. Ich hoffe, du hattest eine gute Nacht.« Verdammter Fuchs, dachte Bäckström.
    »Vielleicht solltest du anfangen, Nadja«, sagte Bäckström und nickte ihr zu. Nicht genug, dass man mich um fast drei Millionen gebracht hat, die Russin hat auch noch die Flasche Wodka gewonnen. Wie komme ich aus dieser Kiste nur raus?, überlegte er. Nadja Högberg hatte sich mit den bei den Frauen unterhalten, die vor zwanzig Jahren die Aktiengesellschaft Skrivarstugan, »Schreibstube« gegründet hatten. Als Allererstes hatten sie sich ein Bankfach am Valhallavägen in Stockholm zugelegt.
    »Beide arbeiteten bei einer Werbeagentur in der Nähe«, erklärte Nadja. »Das war also praktisch. Mit der Firma wollten sie sich etwas dazuverdienen.« Das hatte jedoch nicht hingehauen. Von Anfang an hatten sie nur wenige Kunden gehabt, und als ihnen ihr Chef bei der Werbeagentur auf die Schliche gekommen war, hatte er ihnen diesen Nebenerwerb verboten. Die Alternative war die Kündigung gewesen.
    Zu diesem Zeitpunkt war das Aktienkapital von fünfzigtausend Kronen weitgehend verbraucht gewesen. Sie hatten sich mit Karl Danielsson, dem Mann, der sich um ihre Buchhaltung kümmerte, unterhalten und ihn um Hilfe gebeten. Dieser war in die Bresche gesprungen und hatte ihre Aktiengesellschaft für eine Krone an einen seiner Kunden verkauft, an eine Person, der sie nie begegnet waren und deren Namen sie nicht kannten. Danielsson hatte sich um die Abwicklung gekümmert. Sie hatten die Papiere in seinem Büro unterschrieben. Auf den Kaufpreis von einer Krone hatten sie verzichtet. Das war alles gewesen.
    »Er hat ihnen die Krone jedoch auf den Tisch gelegt«, sagte Nadja.
    »Noble Geste«, meinte Bäckström. »Sonst noch was, Nadja?«
    »Etliches«, erwiderte sie, »mal ganz abgesehen von den zwei Komma neun Millionen in seinem Schließfach, glaube ich, dass wir unser Opfer falsch eingeschätzt haben«, stellte sie fest. Sie sprach wirklich fließend Schwedisch. »Was meinst du mit ganz abgesehen?«, sagte Bäckström. Zwei Komma neun Millionen, und ich könnte jetzt in Rio sein, dachte er.
    »Seine Firma, die Karl Danielsson Holding AB, scheint noch bedeutend vermögender zu sein«, sagte Nadja Högberg.
    »Du meinst, dass dieser Trinker noch mehr Zaster hatte?«, fragte Bäckström misstrauisch.
    »Ich komme darauf zurück«, meinte Nadja. »Erst wollte ich noch eine Vermutung darüber anstellen, wie viel er an dem Tag, an dem er ermordet wurde, aus seinem Schließfach genommen hat.«
    »Bei der Box handelt es sich um das kleinste Modell, sechsunddreißig Zentimeter lang, siebenundzwanzig Zentimeter breit und etwa acht Zentimeter hoch, insgesamt also siebentausendsiebenhundertsechsundsiebzig Kubikzentimeter, also etwa acht Liter«, fuhr sie fort. »Wenn man diese mit Tausendern in Bündeln zu Hunderttausend füllt, dann haben in der Box ungefähr acht Millionen Platz.«
    »Acht Millionen in dieser kümmerlichen Box«, meinte Bäckström. Unglaublich, dachte er.
    »Hätte es sich um Euro gehandelt zum höchsten Wert von fünfhundert Euro - diese Scheine sind im Übrigen bedeutend kleiner als unsere Tausender, obwohl sie fast fünfmal so viel wert sind -, dann hätte man in der Box etwa fünfzig Millionen unterbringen können«, meinte Nadja mit dem Anflug eines Lächelns. »Wären es Dollarscheine mit dem höchsten Wert gewesen, Fünftausender, ihr wisst schon, die Scheine mit Präsident Madison auf der Vorderseite, Madisonporträt heißt so ein Schein offenbar bei Insidern, dann hätte es sich fast um eine halbe Milliarde Kronen in Danielssons Schließfach gehandelt.« Nadja grinste.
    »Du machst dich über uns lustig«, meinte Alm kopfschüttelnd. »Wie lassen sich dann diese Riesensäcke erklären, mit denen alle bei Raubüberfällen immer abziehen?«
    »Danielsson muss der reichste Alkoholiker der Welt gewesen sein«, meinte Bäckström. »Wenn es sich um kleinere Scheine handelt, also überwiegend Hunderter, dann fasst unsere Box nur etwa eine Million. Mit Zwanzigern gehen nur knapp dreihunderttausend rein.« »Der Typ könnte also eine halbe Milliarde in seinem Schließfach aufbewahrt haben«, sagte Bäckström, den das Rechenspiel gegen seinen Willen faszinierte.
    »Das würde ich bezweifeln«, meinte Nadja und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, mehr als acht Millionen haben nie dort gelegen. Um deine Frage zu beantworten, Bäckström, glaube ich auch nicht, dass er der reichste Trinker

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