Suehne
der Welt war. Ich glaube jedoch, dass viele der reichsten Männer der Welt Trinker sind.«
»Das bedeutet, dass er vor einer Woche etwa fünf Millionen dort abgeholt haben könnte«, meinte Annika Carlsson. Er hat sie in seine Wohnung mitgenommen und dann in einer Tasche im Wohnzimmer auf seinen Fernseher gelegt, dachte sie.
»Falls es sich um einen normalen Aktenkoffer gehandelt hat, so wie er beschrieben worden ist, dann finden in diesem keine fünf Millionen in Tausendern Platz«, meinte Nadja. »All diese Berechnungen fußen jedoch auf Vermutungen«, stellte sie fest. »Ich habe noch folgende Vermutung angestellt, falls ihr mir weiter zuhören wollt.«
»Ich höre gerne weiter zu«, sagte Toivonen mit zufriedenem Lächeln.
»Zum einen gehe ich davon aus, dass er dort war, um Geld zu holen«, sagte Nadja. »Er könnte natürlich auch etwas anderes geholt haben wie Aufzeichnungen oder so, aber ich gehe davon aus, dass er Geld geholt hat. Ich gehe weiterhin davon aus, dass es sich um Tausender gehandelt hat, und zwar in Bündeln zu Hunderttausend, wie wir sie im Schließfach gefunden haben, die er dann in einem ganz normalen Aktenkoffer verstaut hat.«
»Wie viel könnte er maximal mitgenommen haben?«, fragte Toivonen und grinste aus irgend einem Grund Bäckström an.
»Maximal drei Millionen«, antwortete Nadja, »aber dann hätte er die Bündel wirklich dicht an dicht verstauen müssen. Ich glaube also, dass es sich um weniger handelte. Vielleicht zwei Millionen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Das sind natürlich alles nur Spekulationen, das ist euch doch klar.«
»Hat schon jemand überprüft, ob sich Niemi ein neues Auto gekauft hat«, meinte Stigson feixend.
»Pass auf, was du sagst«, erwiderte Toivonen und sah ihn finster an. »Du hast seine Aktiengesellschaft erwähnt, Nadja. Wie vermögend ist die?«
»Laut Bilanz verfügt diese Gesellschaft über ein zu versteuerndes Vermögen von knapp zwanzig Millionen«, sagte Nadja, »wobei es sich um eine Gesellschaft mit dem geringstmöglichen Aktienkapital handelt, also mit hunderttausend Kronen Eigenkapital. Danielsson war Geschäftsführer, Vorsitzender des Aufsichtsrates und alleiniger Aktionär. Das andere Mitglied des Aufsichtsrats ist sein alter Freund Mario Grimaldi. Dessen Vertreter ist Roland Stälhammar.« »Was du nicht sagst«, meinte Toivonen und lächelte schief. »Wie viel davon ist wirklich da?«, wollte er dann wissen. »Zehn Millionen habe ich gefunden«, meinte Nadja. »Aktien, Obligationen und andere Wertpapiere liegen in Depots der Aktiengesellschaft bei der SE-Bank und bei Carnegie. Die restlichen zehn Millionen befinden sich offenbar in ausländischen Depots, aber da ich bislang über keine Vollmacht des Staatsanwalts verfüge, kann ich dort nicht nachfragen. Der Jahresabschluss scheint nach allen Regeln der Kunst erfolgt zu sein. Das Problem ist ein anderes.« »Und zwar welches?«, fragte Toivonen.
»Seine Buchführung. Uns fehlt seine Buchführung. Er muss die Unterlagen zehn Jahre lang aufheben, aber wir haben rein gar nichts gefunden«, meinte Nadja achselzuckend.
»Das klingt fast so, als sollten wir das der Steuerfahndung überlassen«, meinte Toivonen.
»Das finde ich auch«, sagte Nadja. »Falls ich noch Zeit für etwas anderes finden soll, dann ist das auch nötig.«
»Dann machen wir das so. Schreib eine Zusammenfassung, dann kümmere ich mich sofort darum«, meinte Toivonen. »Noch eine Frage. Wann hat Danielsson angefangen, so viel Geld zu verdienen?«
»In den letzten sechs oder sieben Jahren. Vorher war das alles unerheblich. Aber ungefähr vor sechs oder sieben Jahren lief es immer besser. Er verdiente jedes Jahr ein paar Millionen an verschiedenen Investitionen, Aktien, Obligationen, Optionen und anderen Wertpapieren, jedenfalls hat sein Vermögen von der prosperierenden Börse profitiert.«
»Interessant«, meinte Toivonen und erhob sich. »Danielsson scheint also kein gewöhnlicher Alki gewesen zu sein«, sagte er. Dann lächelte er und nickte aus unerfindlichen Gründen Bäckström zu.
29
Gibt es sonst noch was?«, fragte Bäckström und schaute Toivonen finster hinterher, als dieser den Raum verließ.
»Da war noch diese Sache, um die mich der Chef gebeten hat«, sagte Felicia Pettersson und hob höflich die Hand. »Irgendwas bei dem Zeitungszusteller schien merkwürdig zu sein. Also bei dem Mann, der den Toten gefunden hat. Er heißt Septimus Akofeli. Ich glaube, ich bin draufgekommen, was so
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