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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Miene aufsetzte. »Du musst schon entschuldigen, Felicia, aber ich verstehe immer noch nicht recht, warum das so merkwürdig sein soll?«
    »Weil er verschwunden ist«, sagte Felicia Pettersson. »Septimus Akofeli ist verschwunden.«
    »Verschwunden«, wiederholte Bäckström. Was sagt sie da, dachte er. »Verschwunden«, fuhr Felicia fort und nickte. »Wahrscheinlich ist er bereits am Freitag verschwunden. Morgens hat er wie immer Zeitungen ausgetragen, aber dann ist er nicht mehr bei dem Kurierdienst erschienen, bei dem er tagsüber arbeitet. Das ist noch nie passiert, seit er vor einem Jahr dort angefangen hat. Ab Freitag ist auch sein Handy tot. Abgestellt. Das letzte Gespräch hat er am Donnerstagabend um dreiundzwanzig Uhr fünfzehn geführt. Er hat bei dieser Prepaid-Nummer angerufen, von der wir nicht wissen, wem sie gehört. Das Handy war abgestellt.« »Interessant«, sagte Bäckström und nickte aufmunternd. Der kleine Mohr hat sich den Koffer gekrallt, dachte er.
    »Sein Arbeitgeber hat am Freitag mehrmals versucht, ihn telefonisch zu erreichen«, fuhr Felicia fort. »Als er am Montag immer noch nicht auftaucht, fährt einer seiner Kollegen zu ihm nach Hause und klingelt. Er wohnt in Rinkeby im Fornbyvägen siebzehn. Niemand öffnet. Er begibt sich auf den Hof und schaut durchs Fenster. Akofeli wohnt in einer Einzimmerwohnung im Erdgeschoss, und die Vorhänge sind nicht zugezogen. Die Wohnung macht einen leeren Eindruck. Wenn er sich also nicht im Bad versteckt hat, weil er nicht aufmachen will, dann ist er nicht zu Hause. Am Nachmittag erstattet der Chef des Kurierdienstes Vermisstenanzeige. Da er in unserem Bezirk wohnt, landet die Anzeige bei uns. Ich fand sie, als ich Nachforschungen über ihn anstellte. Da habe ich dann auch bei seiner Arbeitsstelle angerufen. Um damit die Frage des Chefs zu beantworten«, endete Felicia Pettersson und sah Bäckström mit sehr korrekter Miene an.
    »Das ist gar nicht gut«, sagte Bäckström und schüttelte den Kopf. »Wir müssen versuchen, diesen ... diesen Akofeli aufzutreiben. Übernimmst du das, Annika?«
    »Zusammen mit Felicia«, erwiderte Annika Carlsson und nickte.
    »Gut«, antwortete Bäckström und erhob sich abrupt. »Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Noch etwas«, sagte Bäckström, blieb an der Tür stehen und ließ seinen Feldherrnblick über seine Mitarbeiter schweifen und schließlich auf Felicia Pettersson ruhen.
    »Dieser Anruf bei dem Prepaid-Handy und dass er plötzlich verschwunden sein soll, das ist natürlich nicht gut. Dem müssen wir auf den Grund gehen, und es ist gut, dass dir das aufgefallen ist, Felicia. Aber das ist trotzdem nicht das, was mich irritiert«, meinte Bäckström kopfschüttelnd. »Etwas anderes stört mich an Akofeli«, wiederholte er. »Und zwar was?«, fragte Annika Carlsson.
    »Ich weiß nicht«, sagte Bäckström. »Darüber zerbreche ich mir schon die ganze Zeit den Kopf.« Er lächelte trotz seiner Kopfschmerzen. Da habt ihr was, worauf ihr rumkauen könnt, dachte er und trat auf den Korridor. Das Einzige, was ihn im Augenblick störte, war, dass er kein großes, richtig großes und richtig kaltes tschechisches Pils vor sich stehen hatte. Auf Typen wie diesen Mohren wollte er wirklich nicht seine Zeit verschwenden. Das wissen doch alle, die etwas Verstand haben, dachte er. Die drehen doch immer irgendwelche Dinger, ich könnte wetten, dass er den Aktenkoffer beiseite geschafft hat. Falls es nicht Niemi oder Hernandez waren, natürlich. Dass es nicht Stälhammar gewesen sein kann, das begreift schließlich jeder. Vermutlich war er überglücklich über das Trinkgeld, das er dem Opfer aus der Brieftasche klauen konnte.
    Stälhammar schlägt Danielsson tot, klaut den Inhalt seiner Brieftasche, torkelt nach Hause in die Jämvägsgatan und lässt den Aktenkoffer mit den Millionen einfach stehen.
    Akofeli findet den Toten, schnüffelt in der Bude von Danielsson rum, findet den Aktenkoffer und versteckt ihn. Dann öffnet er ihn in aller Ruhe. Sieht, dass er plötzlich Millionär geworden ist, und verschwindet ans Ende der Welt. So einfach ist das. Und wenn er es nicht war, dann waren es Niemi und sein Kumpan, der Chilene. Es ist wirklich höchste Zeit, was zu essen.
     

30
    Miljöbudet, der grüne Kurier, hatte seine Büros in der Alströmergatan auf Kungsholmen. Auf dem Weg dorthin diskutierten Annika Carlsson und Felicia Pettersson die neue Lage. Alles andere wäre bei zwei richtigen Polizistinnen merkwürdig und fast

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