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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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rätselhafter, Frau Kriminalinspektorin. Klären Sie Ihre jüngere Kollegin doch bitte auf.«
    »Dass Danielsson am Abend, bevor ihn Akofeli fand, starb, ist vollkommen klar«, sagte Annika Carlsson.
    »Laut Gerichtsmedizin«, pflichtete ihr Felicia bei und nickte.
    »Nicht nur deshalb«, meinte Annika Carlsson. »Ich traf bereits kurz vor sieben ein, als Niemi und Chico noch nicht erschienen waren. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ihm eine Hand auf den Arm zu legen.«
    »Nicht doch«, sagte Felicia und grinste. »Schauen, aber nicht anfassen. Damit lag mir mein Lehrer in Kriminaltechnik immer in den Ohren, als ich noch die Polizeischule besuchte.«
    »Das muss mir wohl entfallen sein«, meinte Annika Carlsson. »Außerdem hatte ich Handschuhe an.« »Und?«
    »Er war steif wie ein Brett«, meinte Annika Carlsson. »Ich habe also keinerlei Probleme mit dem Onkel Doktor. Jedenfalls nicht dieses Mal. Wir sind uns einig.« »Na dann«, meinte Felicia. »Was hältst du davon, eine Kleinigkeit essen zu gehen, bevor wir nach Rinkeby fahren? In Solna Centrum gibt es ein gutes Sushi-Restaurant.« »Einverstanden«, meinte Annika Carlsson, die bereits in Gedanken woanders war. Was ist hier eigentlich los?, dachte sie. Diese Sache wird immer merkwürdiger.
     

31
    Während seine Mitarbeiter vermutlich wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend rannten, hatte Bäckström ein verschwiegenes Restaurant in Solna Cent rum aufgesucht. Er aß Schweinefilet mit Champignonsahnesauce und Kroketten und trank dazu ein großes Bier. Sogar ein paar Schnäpse schaffte er, während er die Tür sorgfältig im Auge behielt. Es ließ sich nicht ausschließen, dass auch Toivonen und Niemi heimlich in der Arbeitszeit tranken, und er hatte keine Lust, sich von ein paar durstigen dösigen Finnen überraschen zu lassen.
    Nach einer Tasse Kaffee und einer kleinen Makrone mit Buttercreme, kürzerer Meditation und Grübelei, kehrte Bäckström zur Dienststelle zurück. Rundum gestärkt wählte er den Weg durch die Tiefgarage und traf seinen guten Freund, den Parkwächter.
    »Du willst dich einen Augenblick im Überwachungswagen ausruhen«, stellte sein Kamerad fest. »Ist er denn frei?«, fragte Bäckström. »Grünes Licht. Die Drogentypen waren die ganze Nacht unterwegs und sind jetzt nach Hause in die Falle gegangen.« »Weck mich in zwei Stunden«, sagte Bäckström. »Ich bin schon seit fast vierundzwanzig Stunden im Einsatz. Jetzt ist es wirklich Zeit, die stabile Seitenlage einzunehmen.« Zwei Stunden später saß er in seinem Büro, vollkommen klar im Kopf und die Zunge scharf wie ein Rasiermesser. Die Erste, die das zu spüren bekam, war die Staatsanwältin, die anrief, um mitzuteilen, dass sie Roland Stälhammar aus der Untersuchungshaft entlassen hatte.
    Der Fall sei ja komplizierter als anfänglich angenommen. Danielsson scheine gelinde gesagt kein durchschnittlicher Alkoholiker gewesen zu sein. Sie selbst wäre froh, wenn sie nur ein Zehntel seines Vermögens besäße.
    Das gelte auch für Stalhammar. Auch er sei kein normaler Säufer, noch dazu sei er ein früherer Kollege von Bäckström, und im Hinblick auf die neuen Umstände, die sich ergeben hätten, seien jetzt ganz andere Motive und Täter vorstellbar als einfach nur Streit im Suff und irgendein anderer Trinker als Täter.
    »Klar«, meinte Bäckström. »Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Ganz egal, was man von solchen Alkis wie Stalhammar hält, darf man nicht vergessen, dass die meisten weder jemanden erschlagen noch selbst totgeschlagen werden. Fakt ist, dass die Zahl der Alkis, die einen Mord begehen, genauso groß ist wie die Zahl der Alkis, die erschlagen werden.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte die Staatsanwältin misstrauisch.
    »Ich meine, dass Stalhammar ein ungewöhnlicher Alkoholiker ist«, sagte Bäckström. Da hat sie was, worauf sie rum-kauen kann. Fast schon wie so ein Test für Hochbegabte, dachte er, als er auflegte. Dann nahm er ein Blatt Papier und einen Stift heraus und verbrachte die folgenden zwei Stunden damit, die Fakten der Ermittlung zusammenzutragen. Danach listete er auf, was seine Mitarbeiter als Nächstes erledigen sollten. Ablesen werden sie ja wohl noch können, dachte Bäckström und schaute auf die Uhr. Schon fünf Uhr, höchste Zeit, Feierabend zu machen. Als er in seinen Gedanken so weit war, wurde er von einem diskreten Klopfen an der Tür gestört. »Herein«, brummte Bäckström.
    »Entschuldige, dass ich störe«, sagte Nadja Högberg.

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