Suehne
Fundortes?«, sagte Annika Carlsson. »Unzählige«, meinte Chico und lächelte. »Deswegen ließen sie sich auch nicht verwerten.«
»Chico«, sagte Bäckström, »könntest du bitte einem alten Knochen wie mir den möglichen Tathergang erläutern.«
Da hast du was, worauf du rumkauen kannst, du kleiner Tangowichser, dachte Bäckström, während seine Kollegin Carlsson ihm zustimmend zunickte. Hernandez fiel es schwer, sein Erstaunen zu verbergen. »Du willst von mir hören, wie es sich meiner Meinung nach zugetragen haben könnte?«, fragte er.
»Ja«, sagte Bäckström und lächelte ihm aufmunternd zu. Genauso blöd wie seinesgleichen, müssen immer erst noch rückfragen, dachte er.
»Okay«, sagte Hernandez. »Unter dem Vorbehalt, dass es sich um meine persönliche Ansicht handelt. Was den Beginn des Ganzen betrifft, stimme ich mit Peter überein. Das Opfer wurde überrumpelt, von hinten erwürgt, entkleidet und vornübergebeugt. Er ist schmal und durchtrainiert, und als er noch lebte, war es ihm sicher möglich, im Stehen und mit durchgedrückten Knien beide Handflächen auf den Boden zu legen. Nachdem er den Toten vornübergebeugt hatte, hat ihn der Täter mit Klebeband fixiert. Es führt von den Fußgelenken über den Rücken um die Schultern und wieder zurück. Das Klebeband läuft an der Ausgangsstelle, also an den Fußgelenken, wieder zusammen.
Dann wird er in Plastiksäcke eingeschlagen, die seitlich aufgeschnitten sind. Das Paket wird dann mit demselben Klebeband verschlossen und in den Zeitungswagen gepackt. Es handelt sich um einen Handwagen mit zwei Rädern, zwei Handgriffen und einem rechteckigen Rahmen aus Metall. Vorne befindet sich ein größerer Sack aus Segeltuch. In diesen Sack sind Schnüre und Riemen eingenäht, mit dem er sich verschließen und öffnen lässt. Oben hat der Sack eine Klappe aus demselben Material, die sich ebenfalls mit einem Riemen verschließen lässt.«
»Wie lang könnte das gedauert haben?«, fragte Bäckström. »Vom Erdrosseln bis zum zugeknoteten Sack?«
»Ist man stark genug und geschickt und hat die Sachen gleich zur Hand, dann dauert so etwas höchstens eine halbe Stunde«, antwortete Chico. »Zwei oder mehr Personen schaffen es in einer Viertelstunde.«
»Du glaubst also, dass es sich um mehrere Täter handeln könnte?«, fragte Alm.
»Das wäre zumindest nicht ausgeschlossen«, meinte Hernandez und zuckte mit den Achseln. »Einer reicht, mit zwei Leuten geht es doppelt so schnell. Noch mehr Personen wären vermutlich nur im Weg gewesen. So in etwa.«
Das kapiert wohl jeder, dachte Bäckström und sah Alm vernichtend an. »Und dann?«, fragte er.
»Erst wird er im Karren aus der Wohnung geschoben. Dann mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss. Bis zur Straße und einem dort geparkten Auto sind es nur zehn Meter. Ins Auto mit dem Karren und dann los. Insgesamt eine Stunde, aber da solche Transporte fast immer nachts stattfinden und Akofeli wahrscheinlich bereits am Vormittag ermordet wurde, denn da hörte er auf, Lebenszeichen von sich zu geben, hat man vermutlich gewartet, bis es dunkel war, bevor man ihn in den See warf. Man hat ihn ermordet, verpackt und für den Transport vorbereitet. Dann wurde der Karren vermutlich ins Auto gelegt und weggefahren. Oder man ist abends zurückgekehrt und hat ihn geholt. Ich glaube nicht, dass man ihn länger als nötig in seiner eigenen Wohnung liegen ließ.« »Wann hat man ihn dann in den Ulvsundasee geworfen? Noch am selben Abend, oder?«
Bäckström blickte erst fragend Hernandez an, der den Kopf schüttelte, und dann zu Niemi, der sich damit begnügte, ebenfalls eine verneinende Bewegung anzudeuten.
»Schwer zu sagen«, meinte Niemi. »Der Leichnam war so gut verpackt, dass es sich nicht mehr feststellen lässt. Er könnte bereits am Freitag ins Wasser geraten sein, aber auch bedeutend später. Seit heute früh suchen Taucher übrigens den Seegrund ab. Sie haben nichts gefunden.« »Sonst noch etwas?«, fragte Bäckström.
»Im Augenblick nicht«, sagte Niemi und schüttelte den Kopf. »Wir melden uns, sobald wir was finden. Oder auch, wenn wir nichts finden«, fügte er noch hinzu und lächelte ein wenig. »Okay«, sagte Bäckström, der sich nach einem Kaffee und Kuchen sehnte. »Dann befragen wir wieder mal die Nachbarn, und dieses Mal steht also Akofeli im Mittelpunkt des Interesses. Hasselstigen eins und Akofelis Wohnung im Fornbyvägen. Alles über Akofeli und seine eventuellen Kontakte zu Danielsson und was
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