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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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geredet, wenn man zu den Leuten gehört, die zuhören«, verdeutlichte er und hielt eine Hand hinters Ohr.
    Es wird geredet, dachte Toivonen, dem dieselben Gerüchte bereits zu Ohren gekommen waren und der sich auch selbst einiges zusammenreimen konnte.
    »Ich begreife aber immer noch nicht, was Danielsson damit zu tun haben soll«, meinte er. »Er kannte Farshad«, sagte Dojan.
    »Jetzt geht deine Fantasie mit dir durch, Dojan. Wie kommst du nur auf den Gedanken«, sagte Toivonen.
    »Abwarten«, erwiderte Dojan. »Also, nachdem sich Rolle und sein Freund Danie1sson voneinander verabschiedet hatten, also ich meine, nachdem wir uns draußen in Solvalla begrüßt hatten, fällt mir plötzlich ein, dass ich diesen Mann am selben Tag schon einmal gesehen habe. Und zwar irgendwann zur Mittagszeit. Ich gehe gerade den Rasundavägen entlang, um in der Pizzeria eine Kleinigkeit zu essen. Und wen sehe ich da etwa dreißig Meter von mir entfernt auf der Straße, wer unterhält sich da mit so einem alten Sack an der
    Ecke Hasselstigen zwanzig Meter von der Pizzeria entfernt, zu der ich unterwegs bin?« »Ich höre.« »Farshad Ibrahim«, sagte Dojan. »Und den kennst du?« »Selbstverständlich! Wir haben im selben Knast gesessen. Wir hatten in Hall vor zehn Jahren Zellen am selben Gang. Wenn Sie mir nicht glauben, lässt sich das sicher überprüfen. Es war Farshad Ibrahim höchstpersönlich, und ein größeres Schwein gibt es nicht.« »Was hast du dann gemacht?«
    »Schleunigst den Rückzug angetreten«, sagte Dojan. »Farshad gehört zu den Leuten, die andere einfach sicherheitshalber totschlagen, und wenn er seinen normalen Geschäften nachging, dann wollte ich mich da wirklich nicht reinziehen lassen, wo ich doch nur eine Pizza essen gehen wollte.« .
    »Bist du dir sicher, dass es wirklich Kalle Danielsson war, mit dem er sich dort unterhalten hat?« »Hundertzwanzig«, erwiderte Dojan und nickte. »Hundert- zwanzig Prozent«, verdeutlichte er dann noch. »Wie kannst du dir so sicher sein?«, beharrte Toivonen. »Deswegen, weil ich davon lebe«, erwiderte Dojan. »Meinetwegen«, sagte Toivonen. Wie werde ich jetzt nur Bäckström los, falls das wirklich wahr ist, überlegte er. »Wie wäre es mit einem Tausender?«, sagte Dojan. »Was hältst du von zwanzig«, entgegnete Toivonen.
    »Und wenn wir uns in der Mitte einigen?«, schlug Dojan vor, der sich den Vorschlag des anderen nicht zu Herzen zu nehmen schien. »Dann sagen wir zweihundert«, sagte Toivonen.
    »Wenn Sie meinen«, sagte Dojan und zuckte mit den Achseln.
     

41
    Während sich Toivonen vertraulich mit Dojan unterhielt, fand eine außerplanmäßige Besprechung Bäckströms mit seinem Ermittlerteam statt. Anlass war der Mord an Septimus Akofeli.
    Wie immer ergriff Niemi als Erster das Wort. Er hatte die Leiche zur Gerichtsmedizin begleitet, während Chico Hernandez mit einem Kollegen zu Akofelis Wohnung gefahren war, um sie ein weiteres Mal zu durchsuchen. Beide waren jetzt jedoch wieder zurück.
    »Er wurde erdrosselt«, sagte Niemi. »Im Übrigen weist die Leiche keinerlei Verletzungen auf. Er war vollkommen nackt. Er wurde mit einer Schlinge erwürgt, deren Knoten im Nacken einen Abdruck hinterlassen hat. Wenn ihr mich fragt, war er bei Bewusstsein, als es geschah. Er wurde überrascht.«
    »Was veranlasst dich zu dieser Annahme?«, wollte Annika Carlsson wissen.
    »Obwohl er recht kurze Fingernägel hatte, brachen zwei ab, als er versuchte, die Schlinge auseinander zuziehen.«
    »Um was für eine Schlinge könnte es sich gehandelt haben?«, fragte Bäckström.
    »Die Schlinge haben wir nicht gefunden. Es hat sich um eine recht dünne Schnur gehandelt. Möglicherweise eine Wäscheleine oder ein dünnes Kabel. Es könnte aber auch so eine
    Schnur gewesen sein, mit der man ein Rollo hochzieht. Ich könnte mir ein dünneres Kabel vorstellen.« »Aus welchem Grund?«, fragte Annika Carlsson.
    »Weil es sich am besten eignet«, meinte Niemi und lächelte ironisch. »Die lassen sich auch am leichtesten zuziehen. Man zieht, macht einen Knoten, und er lässt sich nicht mehr öffnen. Perfekt.«
    »Du meinst also, es könnte sich um einen Profi gehandelt haben?«, sagte Alm.
    »Weiß nicht«, erwiderte Niemi und zuckte mit seinen breiten Schultern. »Irgendwie habe ich meine Zweifel. Wie viele Leute gibt es hier im Land, die auf Erdrosselungen spezialisiert sind? Fallschirmjäger, die Kollegen von der Einsatztruppe und die Jugoslawen, die auf dem Balkan ihr Unwesen

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