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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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dem Klingeln erklärt, dass dieses Mal sie die Fragen stellen würde.
    Frau Andersson erkannte Akofeli nicht. Sie hatte ihn nie gesehen, was vielleicht nicht weiter verwunderlich war, da sie morgens immer recht lange schlief.
    »Ich stehe frühestens um acht Uhr auf«, sagte Britt-Marie Andersson und lächelte. »Dann trinke ich Kaffee und lese in aller Ruhe die Zeitung. Dann machen ich und der kleine Puttegubbe einen Morgenspaziergang. Fürchterlich, was da passiert ist«, fuhr sie fort. »Man fragt sich wirklich, was da los ist und ob man es überhaupt wagen kann, hier wohnen zu bleiben.« Dass ihr Nachbar Karl Danielsson irgendwelche »Berührungspunkte« mit dem Zeitungsboten Akofeli gehabt haben könnte, hielt sie für »vollkommen ausgeschlossen«.
    »Nicht etwa weil ich Danielsson sonderlich gut gekannt hätte, das will ich wirklich nicht behaupten, die wenigen Begegnungen haben mir wirklich gereicht, aber dass er irgendetwas mit diesem Mann zu tun gehabt haben soll, der jetzt offenbar ebenfalls ermordet worden ist, halte ich für vollkommen ausgeschlossen.«
    »Und aus welchem Grund, Frau Andersson?«, fragte Felicia Pettersson.
    »Danielsson war doch Rassist«, sagte Frau Andersson. »Man musste ihn nicht einmal sonderlich gut kennen, um das zu begreifen.« Dem war nichts hinzuzufügen gewesen, und zu irgendwelchen Umarmungen war es auch nicht gekommen. Felicia Pettersson warf Kollege Stigson einen warnenden Blick zu, als ihm ihre Zeugin die Hand hinhielt und sich mit strahlendem Lächeln und wogendem Busen vorbeugte.
    »Dann danken wir Ihnen für Ihre Hilfe, Frau Andersson«, sagte Stigson und schüttelte ihre Hand. »Noch einmal vielen Dank.« Tüchtiger Junge, dachte Felicia, als sie gingen.
     

43
    Während die Mehrheit seiner Kollegen die Nachbarn befragten, saß Kriminalinspektor Alm in seinem Büro und sann über all diese Grauen Panther nach, die trotz ihres Alters plötzlich in Verbindung mit einem Mordfall in Erscheinung traten. Sicherheitshalber hatte er die Tür seines Zimmers geschlossen.
    Entgegen seiner Gewohnheit hatte er zu einem Blatt Papier gegriffen und eine Anzahl hypothetischer Tatverläufe niedergeschrieben, denen allen gemeinsam war, dass Danielssons ehemalige Schulfreunde als Täter fungierten. Einer, zwei oder auch mehrere, obwohl er eigentlich alle neuen Ideen wie Profiling und Tatanalyse aus tiefster Seele verabscheute.
    Das Resultat der Vernehmungen von Söderman und Grimaldi war alles andere als zufrieden stellend. Söderman hatte sich ganz einfach geweigert, die Fragen zu beantworten, und Grimaldi hatte sich an nichts erinnern können und das wegen eines Leidens, das sich praktischerweise nicht überprüfen ließ. Jedenfalls nicht von Alm.
    Er hatte sich mit einem seiner älteren Kollegen unterhalten, die Grimaldi besser kannten, und dieser hatte nur gegrinst.
    »Ich habe ihn vor ein paar Wochen gesehen, als ich mit meiner besseren Hälfte in dieser neuen Pizzeria in Frösunda war, von der alle behaupten, dass sie ihm gehört, obwohl er in keinerlei Verträgen auftaucht. Er schien fit zu sein.« »Wie meinst du das?«, fragte Alm.
    »Er saß da und hielt Händchen mit so einer blonden Donna, und wenn ich sage, dass sie halb so alt war wie er, dann ist das noch übertrieben.«
    Die haben Schweden aufgebaut, dachte Alm. Haben diese alten Säcke das nicht von sich behauptet? Wenn das stimmt, dann ist man sicher auch in der Lage, einen alten Kumpel totzuschlagen, egal was die Kriminalstatistik dazu sagt.
    Die Unbekannte in seiner Gleichung war der Mord an Akofeli, deshalb benötigte er auch Papier und Bleistift.
    Einer von Danielssons alten Freunden schlägt ihn tot. Greift sich den Aktenkoffer mit dem Geld. Hier kam immer noch Rolle Stälhammar mit seinem fragwürdigen Alibi in Betracht, das ganz und gar von einem Zeugen abhing, der ihn allerdings hasste und mit Freuden das Gegenteil beschworen hätte, wenn er nur gewusst hätte, wie alles wirklich zusammenhing.
    Es ließ sich aber auch nicht ausschließen, dass zwei oder mehr Täter gemeinschaftlich am Werk gewesen waren. Dass Kalle Danielsson beispielsweise Grimaldi als Geldwäscher gedient hatte. Dass er Geld unterschlagen hatte. Dass ihm Grimaldi und sein Freund Halvan Söderman einen Hausbesuch abgestattet und ihn totgeschlagen hatten, um dann mit dem Aktenkoffer voller Geld zu verschwinden. Wenn nur Akofeli nicht gewesen wäre.
    Akofeli findet den ermordeten Danielsson. Seine alten Freunde, die ihn totgeschlagen haben,

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