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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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nicht sein. Die waren zu viele.
    „Was meinst du“, Franz setzte sich resigniert, Trauer und Abscheu in seinen blauen Augen, wieder auf seinen wackligen, alten Stuhl und starrte erbittert vor sich hin, „wie viel Bestseller in Schubladen landen. Oder sonst wo vor sich hinmodern?“ 
    „Wir werden es schon schaffen“, sagte ich erschrocken. So hatte ich Franz noch nie gesehen. „Wenn man wirklich will, schafft man alles.“ 
    „Hm, hm“, murmelte Franz, „du reine, unschuldige Seele.“
    Geistesabwesend tauchte Franz, mein lieber Dichter im Elfenbeinturm, ein in eine Welt, zu der mir der Zugang verwehrt war. Traurig schüttelte er seinen rotwilden Dichterkopf, umfasste mit beiden Händen seine Flasche Bier, schob sie auf dem runden Holztisch etwas von sich und lallte:
    „Du bist das einzig Wahre, du mein Freund Alkohol, gesegneter Teufel.“ Inbrünstig drückte er seinen gesegneten Teufel fest an sein Herz. „Hoch sollst du leben“, brabbelte er weiter, „du, mein Teufel, mein Vergessen, mein Himmel, meine Hölle.“
    Plötzlich riss er die Flasche mit einem Ruck vom Tisch, streckte seinen rechten Arm mit der Flasche dran in die Höhe und stieß sie dann mit einem tiefen Seufzer wollüstig in sein Mundloch. Sein Kopf kippte nach hinten, seine Füße in den abgewetzten Stiefeln wippten nach vorn, sein Körper sackte zusammen, und aus seinem tiefsten Innern ertönte wollüstiges Schmatzen.
     
    Mich nahm er nicht mehr wahr. Der Weltschmerz hatte ihn wohl gepackt. Oder der Wahnsinn? Und hielt ihn fest in seinen Krallen.
    Leise stand ich auf, leerte den übervollen Aschenbecher ins Klo, hockte mich dann wieder Franz gegenüber auf den wackligen Stuhl und schaute zu, wie das Vergessen meinen Franz verschlang.
    Ich wollte niemals etwas vergessen. Mich sollte niemals etwas verschlingen.
    Schnell verließ ich den alten, wackeligen Stuhl und setzte mich vor Franz‘ alte Schreibmaschine.
    Hastig tippte ich meine erste Geschichte auf ein unschuldiges, weißes Blatt Papier.
    „Vielleicht ist sie ja der Anfang einer Schriftstellerinnenkarriere“, dachte ich voll Euphorie, als ich das letzte dicht beschriebene Blatt aus der Maschine zog.
     
     
     
     
    Ivs große Liebe
     
    W ütend stürzte Iv aus der Kneipe. War sowieso echt schäbig, der Schuppen. Aber etwas Besseres konnte er sich nicht leisten. Das verdammte Almosenhartzvier reichte nicht zum Leben und nicht zum Sterben. Da konnte man ja nur noch saufen. Scheißleben. Das!  
    Bitter lachte er auf, wischte sich verschämt eine selbstmitleidige Träne aus dem Augenwinkel und schwankte die Straße entlang.
    Die Nacht war dunkel. Kein Stern blinkte am Himmel. Kein Mond war zu sehen. Keine Straßenlaterne. Keine Menschenseele.
    Langsam wurde Iv unheimlich zumute, so eine Art Panik erfasste ihn. Wäre er nur nicht dieser Frau nachgelaufen, dieser Nutte. Diesem Miststück. Verächtlich spuckte er  auf die schmutzige Straße, griff in seine Hosentasche, zerrte ein zerknülltes Taschentuch hervor und wischte sich damit angeekelt über den Mund.
    „Geküsst habe ich die Alte auch noch“, zeterte er vor sich hin. „Die ist  doch absichtlich vor mir hergewackelt. Die, in ihrem superkurzen roten Röckchen.“ Iv schnäuzte nachhaltig in sein verkeimtes Taschentuch. „Den scheißschwarzen Stöckelschuhen.“
    Wieder lachte Iv laut auf. Die hatte ihn in die Kneipe gelockt. Das Biest, das. An den Tresen. Hin und weg war er gewesen, hatte sie angestarrt, war in ihren dunklen Augen, die ihn an die Augen seiner verstorbenen Mutter erinnerten, versunken, konnte nicht widerstehen, hatte sogar ihren grell rot geschminkten Mund geküsst. Pfui Deibel! Verdammtes Kruzifix.  Und das, nachdem er der blöden Nutte so einiges Alkoholische spendiert hatte.  Hahahaha. Bezahlen konnte er natürlich nicht. Er hatte dem Wirt das Futter seiner leeren Taschen präsentiert, der Wirt ihn vom Hocker gezerrt und haste nicht gesehen, so mir nichts dir nichts zur Tür hinausgestoßen. 
    „Verdammte Scheiße!“
    Fast am Heulen bog Iv um die nächste Ecke. Da sah er etwas leuchten. Verwundert lief er darauf zu und gelangte auf eine Wiese vor einem großen Miethaus, das von einer alten Laterne an der Ecke schwach angestrahlt wurde. Und mitten auf der Wiese stand ein seltsames Gebilde.
    „Ick glowe, ick spinne“, lallte Iv. „Wo kommst du denn her? So mitten in de Nacht.“
    Aufmerksam starrte Iv auf das seltsame Ding, das aus drei zusammen gebundenen Stäben bestand und auf dem ganz

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