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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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gemächlich durch die herbstliche, wunderschöne Landschaft reisen. Die Baumwollhaine und Espen hatten sich in schimmerndes Gold verfärbt, der Kinnikinnick war feuerrot und die Luft so frisch und klar, daß sie meilenweit sehen konnten. Da der Graf und seine Gruppe im Lager geblieben waren, um ihre Arbeit fortzusetzen, war die kleine Familie zum ersten Mal ganz unter sich.
    Nachdem sie durch den Paß zwischen den Bergen geritten waren, öffnete sich Aspen Valley vor ihnen. Sie hielten ihre Pferde auf dem höchsten Punkt vor dem Abstieg an, um in das saftige Tal hinunterzublicken.
    Adam nahm Floras Hand. »Willkommen zu Hause, Mrs. Serre«, sagte er sanft.
    »Danke, Mr. Serre.« Ein überwältigender Stolz erfaßte sie, und als sie seinen Namen aussprach, durchflutete sie das süße Gefühl, hierher zu gehören.
    »Wie kommt es, daß du Tropfen in den Augen hast?« erkundigte sich Lucie mit charmanter Direktheit. Sie lehnte sich vor, um Flora auf der anderen Seite neben Adams Pferd anzusehen.
    »Weil ich glücklich bin«, sagte Flora ruhig.
    »Spring Lily hat gesagt, daß du jetzt viel mehr weinen könntest, weil du ein Baby bekommst. Liegt das daran, daß du glücklich über das Baby bist? Ich hätte gerne einen Jungen, weißt du, denn der will dann nicht mit Baby DeeDee spielen. Baby DeeDee will auch lieber einen Jungen.« Sie sprach mit dem Ernst kleiner Kinder, die sicher waren, daß ihre Wünsche die wichtigsten auf der Welt waren.
    »Wir wissen noch nicht, ob das Baby ein Mädchen oder ein Junge wird. Ah-badt-dadt-deah wird es entscheiden«, sagte Adam.
    »Ich hoffe, er entscheidet sich für einen Jungen«, erklärte Lucie nachdrücklich und rückte DeeDee in ihrem Arm zurecht. »Möchtest du das nicht auch, DeeDee?« fragte sie, horchte einen Augenblick und sagte dann: »Sie betet zu Ah-badt-dadt-deah.«
    »Spürst du den Druck?« murmelte Adam, als Flora mühsam versuchte, nicht über Lucie zu lächeln.
    »Wenn es ein Mädchen wird, können wir sie Archibald nennen.«
    »Ich bin nicht sicher, daß das Baby DeeDee ausreicht. Vielleicht solltest du in den nächsten Monaten nur an männliche Nachfolger denken. Vielleicht hilft das.«
    »Wir können auch beim nächsten Mal einen Jungen bekommen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Das ist eine gute Idee.«
    »Ich dachte mir, daß du damit einverstanden bist«, sagte Flora.
    »›Einverstanden‹ ist nicht genau das passende Wort«, sagte Adam spitzbübisch.
    »Etwas Verführerischeres?«
    »Ganz genau.«
    »Wieso treffe ich dich nicht in einer Stunde in deinem Schlafzimmer?« fragte Flora.
    »In unserem Schlafzimmer«, korrigierte er, »und warum erst in einer Stunde?«
    »Weil deine Hausangestellten dich in deinem Haus willkommen heißen möchten und Lucie deine Aufmerksamkeit braucht.«
    »Die Hausangestellten zu begrüßen ist keine langwierige Prozedur, Liebling«, antwortete er. »Und wenn Lucie erst mal Cloudy sieht, werden wir sehr unwichtig sein. Sagen wir, in zwanzig Minuten.«
    »Zweihundert Dollar, daß es eine Stunde dauert.«
    »Einverstanden, du süßes, naives Ding. Warte nur ab.« Er trieb seinen schlanken Braunen an und führte sie den Weg hinunter.

Kapitel 28
    Die Hausangestellten standen in einer Reihe vor dem Eingang, als sie die Ranch erreichten. Nachdem Lucie von ihrem Pony gesprungen und auf Cloudy zugelaufen war, um sie mit einer innigen Umarmung zu begrüßen und sofort mit ihr im Haus zu verschwinden, flüsterte Adam: »Du bist dabei, zweihundert Dollar zu verlieren.« Als er Flora aus dem Sattel hob, fing Mrs. O’Brien sofort damit an, genauestens von Isoldes Besuch auf der Ranch zu berichten.
    Nachdem sie ihre Rede kurz unterbrochen hatte, um Luft zu holen, fragte sie höflich: »Wie viele Wagenladungen hat Isolde mitgenommen, als sie ging?«
    »Zehn, Sir. Wir konnten sie nicht aufhalten. Nun, wir hätten sie erschießen können, aber Montoya sagte, daß Sie vielleicht nicht damit einverstanden gewesen wären. Aber ich war nicht so sicher – Entschuldigung, Sir, aber Sie wissen ja, wie sie ist. Sie schrie uns an wie ein Eseltreiber, der ein halbes Dutzend Whiskeyflaschen geleert hat, und … Nun, kommen Sie herein, und sehen Sie selbst, Sir. Sie hat nichts dagelassen.«
    Kurze Zeit später, nachdem Mrs. O’Brian beruhigt und die Dienerschaft mit Dank und Anerkennung für die Betreuung der Ranch in seiner Abwesenheit entlassen worden war, standen Adam und Flora Hand in Hand auf der Schwelle zu ihrem geplünderten Heim. Sie sahen sich

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