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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Bewußtsein zurückbrachten.
    Aspen Valley.
    Ned Storham hatte diese Wörter ausgesprochen.
    Als ob eine Reihe von Türen in seinem Gehirn wieder geöffnet worden wären, wußte er plötzlich, wo er war und was passiert war. Sein Feind lebte noch.
    Als die vertraute Stimme von Flora an seine Ohren drang, kamen ihm all seine Fähigkeiten wieder zu Bewußtsein. Die Notwendigkeit versetzte seine erlahmten Nerven und seine geplagten Kräfte wieder in höchste Alarmbereitschaft. Er überprüfte seine Bewegungsfähigkeit. Obwohl er entsetzliche Schmerzen hatte, schien es ihm, als ob er seine Beine benutzen konnte. Dann schätzte er seinen Abstand zu den Stimmen ein: südlich, leicht westlich, wobei Flora näher bei ihm war. Wie weit waren sie weg? Es erforderte größte Anstrengung, sich ein klares Bild zu machen, und sein Bewußtsein wollte wieder schwinden.
    Er nahm seinen ganzen Verstand zusammen und überlegte noch einmal. Wie weit waren sie weg, verdammt? Wie durch ein Wunder kam ihm die Antwort. Zwei Pferdelängen. Er lächelte fast.
    »Steigen Sie jetzt auf. Langsam«, befahl Ned. Er hatte alle Waffen von Floras Pferd abgenommen und zwang sie, den Revolver auf sie gerichtet, aufzusitzen. Er hielt die Zügel ihres Braunen mit den restlichen Fingern seiner verletzten Hand, als sie mit ihrem Fuß in den Steigbügel stieg.
    Zu diesem Zeitpunkt hätte sie aufs Pferd springen, es antreiben und vielleicht entwischen können. Wenn Adams Leben nicht auf dem Spiel gestanden hätte, hätte sie es wahrscheinlich auch gewagt. Aber so glitt sie vorsichtig in den Sattel und wartete ruhig ab, bis Ned Storham sich auf das Pferd gewuchtet hatte. Sie wagte es nicht, einen Blick auf Adam zu werfen, aus Angst, Neds Aufmerksamkeit wieder auf ihn zu lenken. Jede Sekunde schien sich endlos hinzuziehen.
    Sie befand sich auf der günstigeren Seite von Ned, ihr Vater würde ihr folgen, sie hatte den Derringer, und Adam wäre in Sicherheit.
    Zumindest wäre er in dem Moment, da sie losritten, in Sicherheit.
    Adam beobachtete das Ganze aus halbgeschlossenen Augen, wobei er mit dem linken Auge nur verschwommen sehen konnte. Er sah, daß Ned nur wenige Meter entfernt an ihm vorbeikommen würde. Es bestand die Gefahr, daß Ned noch einige Schüsse auf ihn abgeben würde – eine übliche Praxis nach einem Kampf, wenn die Sieger über das Schlachtfeld gingen und die Verwundeten töteten. Er mußte also genau im richtigen Moment reagieren.
    Nicht zu früh, damit Ned keinen Vorteil hatte, aber auch nicht zu spät, sonst wäre er nicht mehr in der Lage, Flora zu retten. Obwohl seine Kraft so eingeschränkt war, blieb ihm nur eine Chance, Ned Storham niederzustrecken.
    Da Flora an Neds Seite ritt, ihre Zügel an einem Sattelknauf befestigt waren, konnte sie nicht sehen, wo Adam lag, aber als sie in seine Nähe kamen, sagte sie absichtlich: »Sie sehen nicht so aus, als ob Sie den langen Ritt nach Fort Ellis überstehen würden.«
    Er wandte seinen Kopf zu ihr, weg von Adam, und grollte: »Sie könnten diejenige sein, die es nicht schafft, wenn Sie nicht zügig mitreiten.«
    Noch ein paar Meter, dachte Adam, und schätzte den Schritt der Pferde und die Entfernung ab.
    »Wir werden sehen«, antwortete Flora kalt. »Sie bluten heftig.« Er konnte sie noch nicht erschießen, das wußte sie. Nicht, bevor er die Absarokees hinter sich hatte.
    Jetzt! Adam mobilisierte seine letzten Kraftreserven und sprang auf die Füße. Neds Pferd stieg hoch, und als Ned sich halb umdrehte, erblickte er die Gefahr.
    Adam biß die Zähne gegen die qualvollen Schmerzen aufeinander und hatte die beiden mit zwei großen Schritten erreicht. Mit der unverletzten rechten Hand zog er sein Bowiemesser aus der Scheide, sprang hoch und stach es in Ned Storhams Körper.
    Ned blieb einen Augenblick lang still sitzen, als wäre er an seinem Sattel festgenagelt, dann schlug Flora kräftig auf seine linke verletzte Hand, und er fiel schreiend vor Schmerz vom Pferd.
    Sein Körper streifte Adams schwer verletzte linke Schulter, als er fiel, und Adam torkelte, dann drehte er sich in einer Reflexbewegung weg. Die Schmerzen waren schier unerträglich. Nur sein eiserner Wille half ihm, bei Bewußtsein zu bleiben. Er keuchte wie ein verwundetes Tier, in seinen Ohren dröhnte es, und er sah nur noch Sterne.
    Flora griff nach ihren und Neds Zügeln, wendete die Pferde und ließ sie, nachdem sie von ihrem Pferd gesprungen war, frei, damit sie nicht in ihre Schußlinie gerieten. Sie drehte sich

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