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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Sammeln von Pflanzen- und Tierarten sowie durch kulturelle Artefakte.
    Ebenso wichtig für die Anthropologie von Blumenbach und Maximilian war die auf eigener Anschauung basierende Dokumentation des Verhaltens der Menschen in ihrer natürlichen Umgebung. In diesem Zusammenhang trug der Schweizer Künstler Karl Bodmer sehr viel zu Maximilians Expeditionen bei. Der leidenschaftliche Glaube Blumenbachs und seiner Anhänger an den Empirismus setzte bei den Expeditionsteilnehmern und Sammlern breite Erfahrung in der Beobachtung und Beschreibung voraus.
    Maximilians Tagebuchmanuskripte »Travels in the Interior of North America« befinden sich in der Sammlung des Joslyn Art Museum in Omaha, Nebraska. Die ersten Ausgaben seines Werkes erschienen zwischen 1839 und 1843 auf deutsch, französisch und englisch.
    3 ) Edwin Thompson Denig, 23 Jahre lang Pelzhändler in Fort Union, hinterließ einen Bericht über fünf Indianerstämme des oberen Missouri. Seine große Erfahrung mit den Indianern und seine objektive Sichtweise ermöglichten es ihm, über ihre Kulturen mit Sorge und Respekt zu berichten. In seinem Werk schätzt er die Absarokee-Bevölkerung im Jahre 1833 auf 6400 Personen. Die Pocken-Epidemie von 1837 löschte viele der Indianerstämme aus, so daß nach der Krankheit nur 360 Absarokee-Unterkünfte übrigblieben, also ungefähr 2480 Menschen. 1856 war die Bevölkerung nach seiner Schätzung wieder auf 460 Unterkünfte oder 3680 Personen angestiegen.
    Der Beauftragte für die Indianer, Vaughan, schätzte die Bevölkerung im Jahre 1856 auf 450 Unterkünfte (3600 Personen) – also sehr nah an Denigs Annahmen. Im Jahre 1871, als die Absarokees einen Teil des Jahres im Reservat verbrachten, berichtete der Beauftragte F.D. Pease von 2700 Mountain-Crow-Indianern und 1400 River-Crow-Indianern (die Absarokees waren unter dem Namen »Crow« bekannt).
    Im Verhältnis zu den großen Stämmen wie den Lakota, Blackfoot und Cheyenne, die rings um ihr Territorium lebten, waren die Absarokees ein kleiner Stamm.
    4 ) Im Juli 1866 traf die Northwest Peace Commission (Nordwest-Friedenskommission) sowohl mit Mountain-als auch mit River-Absarokees auf einem Dampfschiff bei Fort Union zusammen. Die Kommission wollte die Passierrechte zu den Minen in Montana und Idaho und die Einrichtung von Armeeposten innerhalb des Indianerterritoriums als Stützpunkte gegen die Feinde durchsetzen.
    Der Vertrag gewährte das Wege- und Straßenrecht sowie die Rechte an Telegrafenverbindungen durch das Tal des Yellowstone-Rivers nach Virginia-City und Helena sowie das Privileg, Lager und Militäreinheiten und Stationen für die Postkutschen an geeigneten Punkten alle zehn Meilen entlang der Straßen einzurichten.
    Die Regierung erklärte sich bereit, der Absarokee-Nation 20 Jahre lang die Summe von 25 000 Dollar jährlich und 200 Dollar jährlich an jeden Stammeshäuptling zu zahlen. Die Gewährung des Rechts auf Benutzung der Straßen war ein Mittel, um die Beziehungen mit Washington zu einem Zeitpunkt zu festigen, als die Lakotas die östlichen Grenzen des Absarokee-Territoriums hart bedrängten.
    Der Vertrag wurde niemals unterzeichnet – was nicht besonders ungewöhnlich war, wenn die Verträge überhaupt in Washington eintrafen.
    5 ) Wie die Mitglieder jeder Gesellschaft, hatten die Absarokees ihr eigenes Begriffssystem, um ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse zu bezeichnen, und die Wichtigkeit der Clanzugehörigkeit erklärt die ausgedehnte Bedeutung weniger Familiennamen.
    Da die Mitgliedschaft in einem Clan mütterlicherseits vererbt wurde, hätte Adam einen männlichen Cousin mütterlicherseits Bruder genannt. Der Name wurde auch für die Brüder der Mutter verwendet. James du Gard, den er als Bruder bezeichnete, war in Wirklichkeit sein Cousin mütterlicherseits. Ein männlicher Cousin väterlicherseits würde als »Vater« bezeichnet.
    6 ) In den Mythen, Volksmärchen und der Religion der Absarokees waren die »Kleinen Leute« übernatürliche Zwerge, d.h. gute Geister. Sie konnten jenen Sterblichen, mit denen sie Mitleid hatten, etwas Gutes tun, ihnen reiche Gaben schenken, außergewöhnliche Kräfte verleihen oder – falls nötig – den Verzweifelten zu Hilfe kommen. Diese freundlichen Wesen, die auch »Kleine Helfer« genannt wurden, wohnten irgendwo im Universum.
    7 ) In diesem Fall war es völlig legitim für Adam, seine Schwägerin Spring Lily zu heiraten. Falls ein Bruder (die Clan-Bezeichnung für einen leiblichen Bruder oder einen

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