Sünden der Leidenschaft
Grundsätze in meinem Leben.«
»Bin ich etwa zu spät in Virginia City angekommen?«
»Zu spät?« Er hob höchst erstaunt eine Augenbraue.
»Um noch Vorteile aus Ihren bisherigen Lebensregeln zu ziehen.«
Er atmete tief ein, denn er war sich der Nähe ihres heißen Körpers und des Duftes ihrer Haut, der ihm zu Kopf gestiegen war, bewußt geworden. »Sie sind eine kühne junge Dame, Miß Bonham.«
»Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt und unabhängig, Mr. Serre.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich mich überhaupt noch für eigenwillige aristokratische Damen interessiere.«
»Vielleicht kann ich Ihre Meinung ändern.«
Er blickte gedankenvoll auf sie herab, und dann trat ein feines Lächeln auf seine Lippen: »Vielleicht können Sie das wirklich.«
»Wie freundlich von Ihnen«, gab Flora ironisch zurück.
»Glauben Sie mir, Freundlichkeit ist das letzte, was ich augenblicklich im Sinn habe – aber die Leute fangen schon an, uns anzustarren. Es wäre nicht gut, wenn Sie Ihren Ruf bereits am ersten Abend in Virginia City ruinieren. Und ich liebe diesen Walzer – also geben Sie mir die Ehre Ihres ersten Tanzes in Montana.« Er versuchte der Verlockung zu widerstehen, während er sie zur Tanzfläche führte, und wollte das Gespräch nicht weiterführen, das zu provokativ geworden war.
Aber der Tanz mit der anziehenden Miss Bonham erhöhte nur seine unaufhaltsam wachsenden Gefühle für sie, was niemandem im Saal verborgen blieb. Eine fast greifbare Hitze strömte von dem schönen Paar aus, das durch den Saal schwebte, und die anderen Gäste drehten sich nach ihnen um und sahen ihnen zu.
Flora trug ein violettes Tüllkleid, wundervoll verziert mit moosgrünen Bändern und elfenbeinfarbener Spitze, das einen vorteilhaften Kontrast zu ihrer hellen Haut, den rotbraunen Locken und zu Adams feierlichem, dunklen Anzug bildete. Die vielen Verzierungen an ihrem Kleid, die ihre üppige Weiblichkeit unterstrichen, kontrastierten wunderbar mit Adams herber Männlichkeit. Während sie tanzten, löste sich eine seidige Locke aus Floras Haaren, die mit Diamanten besetzt waren, und Adam beugte sich herab, um sie ihr aus dem Gesicht zu blasen. Die anderen Gäste, die sie beobachteten, hielten angesichts dieser verwegenen, intimen Geste mit aufgerissenen Augen den Atem an.
Flora war nahe daran, den Verstand zu verlieren.
Selbst als sie die Augen schloß, um der warmen Gefühle Herr zu werden, die sein warmer Atem auf ihrem Nacken erzeugte, spürte sie seinen starken Arm um ihre Taille, als fühlte er dieses drängende Verlangen ebenfalls. Da verstand sie erneut, warum die Frauen ihn begehrten. Seine ungewöhnliche Attraktivität löste eine wilde, ungestüme Erregung aus, und ohne den gebührenden Abstand zu halten und die gesellschaftliche Etikette zu beachten, benahm er sich, wie er wollte. Rücksichtslos, schnell und direkt. Sie spürte seinen Körper deutlich an ihrem.
Flora war viel zu schön, viel zu temperamentvoll. Als er sie beim Tanzen an sich drückte, seinen erregten Körper gegen ihr empfängliches Fleisch preßte, kämpfte er gegen ihren Reiz an, um nicht den Kopf zu verlieren. Nur wenige Stunden zuvor hatte er geschworen, einen weiten Bogen um verwöhnte adlige Frauen zu machen. Aber daß sie nicht wirklich verwöhnt war, sagte ihm sein Gefühl, und er wollte seiner Sehnsucht nachgeben. Sie hat die meiste Zeit ihres Lebens in Zelten an den entferntesten Orten dieser Welt verbracht. Es ist alles in Ordnung, sagte ihm seine innere Stimme. Als seine Männlichkeit wuchs, suchte er nach einem diskreten Ausgang aus dem Saal. »Können Sie die Feier verlassen?« fragte er geradeheraus. Er verzichtete absichtlich auf die Regeln der Verführungskunst, denn er wollte nicht noch weiter erregt werden. Sein unsinniges, heißes Verlangen störte ihn. Es wäre ihm lieber, sie würde ablehnen.
»Für kurze Zeit, ja«, sagte sie ebenso freimütig wie er.
Er war erstaunt.
»Wenn Sie sich dabei wohler fühlen«, sagte Flora und blickte ihn mit ihren dunklen Augen an, »könnte ich Sie verführen.«
»Machen Sie das öfter?« Seine Stimme war kühl, aber sein Griff um ihre Taille wurde fester.
»Nie.« Sie streifte ihn mit ihren Beinen, als sie in eleganten großen Schleifen über den Tanzboden schwebten.
»Sollte ich mich geehrt fühlen?« fragte er mit einer gewissen Unverschämtheit.
»Wenn Sie wollen«, erwiderte sie ruhig. »Ich lebe lieber nach dem Prinzip des gemeinsamen Vergnügens.«
Adam reagierte schnell auf
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