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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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ihre beiden letzten Worte. Sie konnte es spüren. »Haben Sie Interesse daran, Richter Parkmans Garten zu besichtigen?« fragte er brüsk und drehte sie zur Terrassentür.
    »Es kommt darauf an, wie die Aussicht ist.«
    Er schaute sich schnell nach einem Ausgang um.
    Sie lächelte. »Es ist mein Ernst«, sagte sie und sah ihn mit glitzernden Augen an.
    »Ich werde tun, was ich kann«, gab er zur Antwort. »Brauchen Sie einen Umhang?« Fast hatte er vergessen, höflich zu sein.
    »Wie zuvorkommend«, sagte sie mit einem Lächeln. »Aber ich glaube, uns beiden ist angenehm warm. Es muß vom Tanzen kommen.«
    »Oder eher unangenehm warm«, murmelte er und starrte mit feurigen schwarzen Augen auf sie herab. »Und mit dem Tanzen hat es sicher nichts zu tun.« Sie hatten das Ende des Ballsaals erreicht, und mit einer Zielstrebigkeit, die Flora gleichzeitig als störend und reizvoll empfand, führte er sie wortlos um zwei in großen Blumentöpfen stehende Palmen herum zur Terrassentür, öffnete diese und zog sie nach draußen.
    Er stand auf den Steinplatten und hielt ihre Hände fest, während er den Garten überblickte und feststellte, daß es zu dieser Jahreszeit fast keine Blumen gab. Die Blätter an den Hecken und Sträuchern waren auch nur spärlich. Er entschied sich, hinter das Haus zu gehen, und schritt langsamer, als er eigentlich wollte, damit Flora mitkam. Sie traten von der Terrasse auf den sorgfältig geharkten Gartenweg, entfernten sich schnell von der Gartentür und hielten auf den düsteren Eingang einer Scheune zu, in der die Kutschen untergebracht waren. Bevor er in den dunkleren Teil der Scheune trat, nahm Adam wahr, daß der Mond das vordere Drittel des Innenraumes durch die weit geöffneten großen Tore erleuchtete.
    Er schien genau zu wissen, wohin er wollte, denn er ging zielstrebig auf eine bestimmte Kutsche zu, die an der Wand stand, und nahm Flora dann abrupt in die Arme. Er setzte sie in die Kutsche auf den großen, mit Satin gepolsterten Sitz, wo sie in dem violetten Tüllmeer ihres Kleides fast versank.
    »Sollen wir das Verdeck überziehen?« murmelte sie, während sie einen Glacehandschuh auszog. Adam öffnete die lackierte Tür und stieg ebenfalls in die Kutsche.
    Er schüttelte den Kopf, weil er diese Kutsche wegen ihrer Geräumigkeit und des offenen Verdecks ausgesucht hatte. Er hatte in zu vielen geschlossenen Kutschen geliebt, um nicht zu wissen, wie vorteilhaft es war, genügend Platz zu haben. »Wird Ihr Vater nach Ihnen suchen?« fragte er, als er sich neben sie setzte und in eine möglichst günstige Position rutschte.
    »Nicht, seitdem ich achtzehn Jahre alt und für mich selbst verantwortlich bin.« Ihr Lächeln war blaß in dem trüben Licht.
    »Sie sind ein ungewöhnlicher Mensch«, sagte er sanft und starrte sie an.
    »Sie auch, und das wissen Sie.« Sie begann den zweiten Handschuh an ihrem Handgelenk aufzuknöpfen.
    »Ja, man wird ständig daran erinnert«, sagte er trocken, legte seine Arme hinter den Kopf und entspannte sich wieder. »Der amtierende Gouverneur und seine betrunkenen Freiwilligen wissen mit ihrer Zeit nichts anderes anzufangen, als in Con Owens Salon zu saufen oder die Indianer zu verfolgen.« Er rutschte unruhig hin und her und fragte sich immer wieder, wieso er ein so starkes Verlangen nach Liebe hatte. »Mein Stamm versucht, ihnen aus dem Weg zu gehen.«
    »Sie klingen resigniert.«
    »Nein. Ich bin bewaffnet und wachsam. Das ist sicherer.«
    »Sind Sie häufig in Virginia City?«
    Er schüttelte wieder den Kopf. »Ich ziehe es vor, auf meiner Ranch zu bleiben, aber Richter Parkman ist ein Freund.« Er seufzte. »Und natürlich war Isolde ein weiterer Grund.«
    »Ist sie wirklich mit dem Baron weggegangen?« Floras Stimme klang zögernd, als sie den zweiten Handschuh auszog.
    Er antwortete nicht, und Flora dachte, sie hätte wieder etwas Falsches gesagt. Dann lachte er ein warmes, vertrautes Lachen in die Dunkelheit hinein. »Ich hoffe nur, daß es auch wirklich so ist.«
    Er wandte sich ihr zu und berührte ihre Wange leicht mit seinen Fingern. »Es ist ein Fehler, Sie sollten nicht hier sein. Ich sollte nicht hier sein. Unser Gartenspaziergang war keine gute Idee. Wir sollten zurückgehen.«
    »Ja, das sollten wir tun.« Ihre Stimme brachte ihn zum Schweigen. Ihr Mund war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt, als sie die Handschuhe auf den Boden der Kutsche fallen ließ. Er atmete tief ein, um sich zurückzuhalten. »O Gott, du bist so verführerisch

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