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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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ausziehen und das Haus käme wieder auf den Markt.»
    «Und der Makler hatte schon das letzte Mal reichlich Schwierigkeiten, es zu vermieten.»
    «Wirklich?», fragte Stooke scharf. «Warum?»
    «Weil die Zukunft von Coleman’s Meadow ungeklärt ist. Sie bekommen entweder eine Heerschar neuer Nachbarn oder eine prähistorische Touristenattraktion vor die Tür. Sie waren ein echtes Gottesgeschenk für den Makler. Gewissermaßen. Wie lautet der Atheistenausdruck für Gottesgeschenk?»
    «Wollen Sie jetzt hier den ganzen Abend Atheistenwitze reißen, Merrily?»
    «Tut mir leid.»
    «Nein.» Stooke stand auf. «Es liegt an mir.» Er schnitt eine Grimasse. «Ich bin überempfindlich. Sorry.»
    Er verschränkte die Arme. Trotz der Wärme trug er seine schwarze Fleecejacke. Merrily lächelte unsicher. Sie stand auf. «Ich muss los.»
    «Ich wollte Sie nicht beleidigen.»
    «Nein, das haben Sie auch nicht. Aber ich muss heute noch ein ganzes Stück fahren und will bei diesem Wetter nicht zu spät zurückkommen. Nur noch eins … Shirleys Freund.»
    Stooke sah sie fragend an. Dann sagte er: «Oh, Sie meinen den Mann, der das Haus beobachtet hat.»
    «Ja.»
    «Da war ich wirklich sauer. Ich glaube, Lenni hat ihn nicht bemerkt, aber ich habe ihn ein paarmal gesehen. Er stand einfach da oben an der Weide, am Waldrand.»
    «Meinen Sie den Obstgarten?»
    «Kann sein, da wo die Bäume sind, jedenfalls. Ich dachte zuerst, er wäre einer von den Archäologen, und habe ihn von der Haustür aus gerufen, aber er hat nicht reagiert. Stand einfach weiter so da. Tja, es ist ein öffentlicher Fußweg, ich kann dort niemanden vertreiben. Also bin ich ins Haus zurück.»
    «Um welche Uhrzeit war das?»
    «Später Nachmittag, es wurde gerade dunkel. So fünf Uhr? Als ich wieder nachgesehen habe, war er verschwunden. Und vor ein paar Tagen habe ich ihn wieder dort gesehen.»
    «Um die gleiche Zeit?»
    «Mehr oder weniger. Es hat geregnet. Lenni war in Leominster einkaufen.»
    «Ich habe in den Antiquitätenläden rumgestöbert.» Leonora hatte den Handtuchturban abgenommen und schüttelte ihre roten Locken aus. «Davon gibt’s einige in Leominster.»
    «Und dieser Typ stand wieder dort und hat sich nass regnen lassen.»
    Stooke ging zum Schreibtisch hinüber, öffnete eine Schublade, nahm einen Stapel Papier und zog ein Blatt heraus.
    Merrily sagte: «Wie sah er aus? Ist es jemand, den ich kennen könnte?»
    «Er war zu weit weg, um ihn genau zu sehen.» Stooke reichte ihr eine gefaltete DIN -A 4 -Seite. «Das haben wir an demselben Morgen bekommen, und ich glaube, ich habe ihn so gesehen, wie es mir diese … Beschreibung nahe legen sollte.»
    Wir wissen, warum du hier bist.
    Wir wissen, warum du JETZT gekommen bist.
    Um die Wesen der Finsternis aus den Wäldern zu wecken
    Und für deinen teuflischen Meister Anspruch
    Auf die Steine zu erheben.
    Aber wisse, dass wir dafür zu wachsam sind!
    Stooke verzog angeekelt das Gesicht.
    «Das ist die erste von diesen … Botschaften, in der die Steine erwähnt werden. Ich hätte die Verbindung gleich nach der Gemeindeversammlung herstellen müssen. Wie gesagt, ich glaube, als dieser Kerl dann wieder aufgetaucht ist, habe ich ihn als das gesehen, was hier steht.»
    «Als ein Wesen der Finsternis aus den Wäldern?»
    «Als so eine Art Steinzeitkrieger. Mit einem kurzen Umhang oder einem Lederüberwurf und einem Stab. Ich konnte ihn nicht genau sehen, es war zu neblig. Ich war wütend, aber ich habe nichts getan. Ich hätte rausgehen sollen, aber die Weide war völlig durchgeweicht und außerdem … weiß man nie, auf welchen Drogen solche Typen sind, oder?»
    «Wer? Die Angehörigen der Kirche vom Herrn des Lichts? Denken Sie das wirklich?»
    «Na ja, vielleicht keine Drogen.» Stooke nahm das Blatt und knüllte es ärgerlich zusammen. «Aber wieso halten sie uns für derartig
dumm

    «Sie zerstören das Beweismaterial.»
    «Das ist eine Kopie.»
    Stooke sah Merrily in die Augen, und sie wusste wirklich nicht, wie sie seinen Blick deuten sollte.
    «Ich mache mich jetzt besser auf den Weg», sagte sie.

42 Hexenjagd
    Als Schwester Cullen aus dem Krankenhaus anrief, hatte Bliss sein Auto an der Zufahrt von Bauabschnitt II der Neubausiedlung geparkt, in der Gyles Banks-Jones wohnte.
    Es war erst kurz nach fünf und schon beinahe dunkel. Der Bauabschnitt II befand sich noch am Anfang, es gab noch keine Straßenbeleuchtung. Zwei Stunden zuvor hatte Bliss das Auto mit ausgeschalteten Scheinwerfern dicht

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