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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Drohungen
zum
Glauben bringen wollen, wie Ellis zum Beispiel.»
    «Aber man kann Atheisten nicht mit Drohungen dazu bringen, wieder gläubig zu werden.»
    «Aber man kann ihnen das Leben ganz schön ungemütlich machen. Die Stookes bekommen
unheilverkündende
E-Mails und anonyme Briefe. Die stammen vermutlich aus derselben Quelle und sollen ihnen die vielen Erscheinungsformen ihres … satanischen Meisters ins Gedächtnis rufen.»
    «Wenn Stooke jetzt anders aussieht und sie unter falschem Namen leben», sagte Huw, «wie hat Shirley West dann herausgefunden, wer sie sind?»
    «Sie führt die Poststelle. Sie haben ihre Identität nicht vollständig gewechselt, das wollte Stooke auf keinen Fall. Also taucht sein echter Name noch auf offiziellen Schreiben auf und auf Schecks. Leonora hat einen dummen Fehler gemacht. Sie waren mit der Stromrechnung in Verzug, weil sie die Rechnung angefochten haben, und als sie schließlich doch zahlen mussten, ist sie mit der Rechnung zur Poststelle gegangen und hat sie mit einem Scheck bezahlt, auf dem natürlich der Name Stooke gestanden hat. Ihr war nicht klar, was für eine Frau die Überweisung weiterleitet.»
    «Das muss Shirley ja wie der reinste Fingerzeig Gottes erschienen sein.»
    «Oh ja. Leonora weiß noch, wie Shirley mit ihrem grässlichen Lächeln, das sie immer draufhat, zu ihr aufsah und es sich von fromm in bedrohlich verwandelte.
Vielen Dank
, hat sie gesagt und Leonora den Beleg gegeben,
Mrs. Stooke

    «Und wie ging es dann weiter?»
    «Ziemlich subtil, für Shirleys Verhältnisse. Aber vielleicht hat man sie auch gebremst. Könnte ja sein, dass sie jemandem bei der Kirche vom Herrn des Lichts davon erzählt hat, und von da aus hat die Information Ellis erreicht oder sonst jemanden seines Kalibers, und dann kommt die Anweisung, diskret mit der Sache umzugehen. Stooke nicht zu outen, weil sie ihn dann nicht mehr allein in der Hand hätten und er zum Ziel jeder Art fundamentalistischer Angriffe würde.»
    «Ja. Damit hätten sie ihren privaten Dämon fürs Endspiel verloren. Wo sie sich doch für die Auserwählten halten.»
    «Diese Denkweise ist wirklich schwer nachzuvollziehen.»
    «Im Grunde ist es verdammt einfach. Diese Leute sind Phantasten erster Güte. Bei allem, was unerwartet passiert, hat Gott seine Hand im Spiel. Und bisher haben sie nur anonyme Briefe geschrieben, sonst nichts?»
    «Na ja, anscheinend unternimmt Shirley häufig einen Abendspaziergang vom Obstgarten zur Coleman’s Meadow. Von dem öffentlichen Fußweg aus starrt sie dann immer zur Cole Barn hinüber. Dabei breitet sie die Arme aus und ruft anscheinend Gott an, damit er … könnte ja sein. Damit knüpft sie an das an, was sie bei der Gemeindeversammlung letzte Woche gesagt hat, dass nämlich etwas wahrhaft Böses an diesem Ort gewesen wäre und das Böse nun dorthin zurückkehrt.»
    «Aber es ist nur eine einzelne Frau, Merrily.»
    «Vielleicht nicht. Wenn die Stookes beim Dunkelwerden aus dem Fenster schauen, sehen sie oft einen Mann oben an der Weide, der ihr Haus beobachtet. Und wenn man daran denkt, wie einsam es liegt …»
    «Lebt Shirley West allein?»
    «Das weiß ich nicht. Aber Leominster ist nur zehn Minuten entfernt. Vermutlich gibt es Mitglieder dieser Kirche vom Herrn des Lichts, die noch näher bei den Stookes wohnen. Und wenn ich sage, er beobachtet ihr Haus, meinte ich kein verstohlenes Herumschleichen von einem Baum zum anderen. Er steht einfach im Freien und rührt sich nicht.»
    «Ich frage mich, warum Leonora damit zu Ihnen gekommen ist, wo sie doch jemanden vom Geheimdienst anrufen könnten.»
    «Das ist mir auch aufgefallen. Als ich sie gefragt habe, meinte sie, Stooke würde den Sicherheitsbehörden nicht über den Weg trauen, was in linksorientierten Journalistenkreisen ziemlich verbreitet ist, glaube ich. Jedenfalls wollte Leonora eigentlich wissen, ob Shirley irgendwie geisteskrank ist, und ich habe gesagt, ich wüsste von keinerlei Übergriffen. Ich hätte noch mehr sagen können, aber genau genommen ist Shirley ein Mitglied der … Schafherde, deren Hirtin ich bin – die Stookes dagegen …»
    «Okay», sagte Huw. «Ich würde mich an Ihrer Stelle neutral verhalten, junge Frau. Reden Sie mit beiden Parteien, aber lassen Sie sich nicht vereinnahmen. Falls Ellis wirklich da draußen im spirituellen Cyberspace aktiv ist, hat er nicht nur die Stookes im Visier.»
    «Mich auch?»
    «Könnte gut sein.»
    «Da fällt mir noch etwas ein, das Leonora gesagt hat. Ich

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