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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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mal.»
    «Also, das stimmt jetzt aber nicht, oder, Jason?», sagte Mumford. «Du hattest allen Grund, ihm die Pest an den Hals zu wünschen. Er war schließlich Friedensrichter. Schon vergessen?»
    Bliss lächelte. Er war ziemlich sicher, dass Ayling schon seit gut zehn Jahren nicht mehr auf dem Richterstuhl gesessen hatte, aber das wusste Mebus bestimmt nicht.
    Es ging darum, ihn unter Druck zu setzen.
    «Willst du mir wirklich erzählen, du hättest ihn nicht erkannt?»
    «Ich hab ihm nicht ins Gesicht gesehen, verdammt.»
    «Bist wohl zu zart besaitet, was?»
    «Ich hab schon im Schlachthaus gearbeitet, Mann.»
    «Wer war noch bei dir?», fragte Bliss.
    «Justin. Mein Bruder. Aber der ist nur gefahren, klar?»
    «Und der Typ, mit dem du dich getroffen hast …»
    «Den hab ich nicht erkennen können. Der hatte Regenklamotten an und so ’ne Skimütze mit Augenlöchern.»
    «Verarschen kann ich mich selber», sagte Bliss.
    «Ich schwör, dass es stimmt.»
    «Und wo hast du ihn getroffen?»
    «Im Wald, so war es ausgemacht.»
    «In welchem Wald?»
    «Im Forest of Dean. Auf einer … wie heißt das noch mal, wenn da keine Bäume stehen?»
    «So was nennt man ‹Lichtung›, Jason. Und wer hat dieses Treffen organisiert?»
    «Birmingham.»
    Sämtliche Drogen, die an Gyles Banks-Jones’ Juwelierladen geliefert wurden, kamen von ‹Birmingham›. Mebus war nur ein Kurier, er kannte die Leute nicht, mit denen er arbeitete. So lief das immer. Falls er geschnappt wurde, passierte nichts, weil er niemanden verpfeifen konnte. Alles, was er kannte, war der Deckname ‹Birmingham›.
    «Du hattest also einen Anruf auf dem Handy», sagte Bliss. «Von Birmingham.»
    «Ja, ich habe die Stimme erkannt.»
    «Ein Mann oder eine Frau?»
    «Ein Mann. Mit Akzent aus Birmingham.»
    «Und er hat dich gefragt, ob du bereit bist, auch mal einen anderen Job zu machen. Sag mir ganz genau, was er gesagt hat.»
    «Er sagte, jemand würde einen Kopf kürzer gemacht oder so, und …»
    «So hat er sich ausgedrückt?», sagte Mebus.
    «Ich wusste doch nicht, dass er das wörtlich meint. Es war verflucht noch mal zum Kotzen, Alter. Im Laderaum von diesem Transporter …»
    «Der Transporter war weiß, stimmt’s?», sagte Mumford.
    «Es hieß, der hätte falsche Nummernschilder und so weiter. Wir haben ihn im Wald getroffen, und dort hat er mir die Schlüssel und die Hälfte des Geldes gegeben.»
    «Was hatte er für eine Figur? War er klein? Groß? Dick? Dünn?»
    «Keine Ahnung – mittel? Seine Figur konnte man unter den ganzen Regenklamotten nicht erkennen.»
    «Wie alt klang die Stimme?»
    «Der hat nicht viel gesagt. Ich hatte meine Anweisungen ja schon übers Telefon bekommen. Also … wohin ich die … Teile bringen sollte. Der Typ hat mir einfach die Schlüssel gegeben und sich verpisst. Wahrscheinlich hatte er irgendwo in der Nähe ein Auto stehen oder ein Motorrad.»
    «Und dann hast du also einen Blick in den Laderaum geworden.»
    «Na ja … ja.»
    «Und was hast du dadrin gesehen?»
    «So was wie … zwei Pakete. Das große war mit einer schwarzen Abdeckplane verpackt. Das … kleine war einfach ein Müllsack mit was drin.»
    «Und um welches hast du dich zuerst gekümmert?»
    «Um das große. Das zum Fluss sollte.»
    «Haben sie einen bestimmten Fluss genannt?»
    «Den Wye. Wir sind dann mit dem Transporter los.»
    «Niemandem begegnet?»
    «Nein. Zu dieser Jahreszeit trifft man niemand. Wir haben so einen Abhang gefunden, da haben wir das Paket runtergerollt, sodass es gleich im Fluss gelandet ist.»
    «Was ist mit der Plane passiert?»
    «Die hab ich wieder in den Laderaum geschafft, wie sie gesagt hatten.»
    «Okay», sagte Bliss. «Dann reden wir jetzt über das kleine Paket.»
    «Krieg ich ’ne Kippe?», sagte Mebus.
    «Nein. Ich will jetzt was über den Kopf erfahren.»
    «Ich sollte ihn nicht auspacken, bis wir dort waren. Sie hatten so eine Reisetasche im Laderaum, mit der wir ihn hintragen sollten.»
    «Wohin?»
    «Zur Rotherwas Chapel. Das ist diese alte Kirche hinter der Müllkippe. Kennen Sie die?»
    Bliss nickte. Es war die Privatkapelle der katholischen Familie Bodenham. Ein wundervolles Gebäude. Viel zu schön, um am Rand eines Industriegebietes zu stehen.
    «Und was ist schiefgelaufen, Jason?»
    «Da standen zwei Bullenautos rum. Oben, in der Nähe der Müllkippe. Hab mir fast ins Hemd gemacht deswegen. Dachte, die warten auf uns.»
    «Was für Einsatzwagen waren das?»
    «Die üblichen. Wo Polizei draufsteht und

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