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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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gedacht, jemand, den sie versorgt haben, hat seine Rechnung nicht bezahlt oder so. Hätte nie im Leben an ein hohes Tier vom Bezirksrat gedacht.»
    «Das heißt also, dass du nicht nachgefragt hast.»
    «Genau.»
    «Haben sie gesagt, warum die beiden Teile an verschiedene Stellen gebracht werden sollten?»
    Mebus schüttelte den Kopf.
    «Und nicht mal da bist du auf die Idee gekommen nachzufragen?»
    «Auf die Idee gekommen schon, aber …»
    «Mal ehrlich, Jason», sagte Bliss, «du bist nicht gerade der Allerhellste, oder?»
    «Sie haben gesagt, sie müssten ein
Exempel statuieren
. Deshalb hab ich gedacht, jemand hätte nicht bezahlt.»
    «Das sagst du jetzt zum ersten Mal.»
    «Ist mir eben erst wieder eingefallen.»
    «
Herr, schenke mir Geduld.
Und wer hat Ayling den Kopf abgesägt, Jason? Warst du das? Irgendwo mitten im Wald, mit einer Kettensäge, die ihr hinterher zusammen mit dem Transporter verbrannt habt?»
    «Nein! Das hab ich doch schon gesagt. Das hatte schon jemand gemacht.»
    «Also hast du seine Augen nie gesehen.»
    «Nein.» Mit einem Mal zuckte Mebus vor und sah hektisch von Bliss zu Mumford und zurück. «He, von Ihnen ist doch keiner verkabelt, oder?»
    Bliss schüttelte in müder Verachtung den Kopf.
    «Wie wär’s, wenn Sie unseren Freund jetzt zurück zu seinem Anwesen begleiten, Jumbo?»

49 Der Allerhellste
    Jumbo verstand den Wink: Zeit für ein Gespräch unter Polizisten. Bliss sah ihm nach, als er mit Jason Richtung Plascarreg ging und dann allein weiterspazierte.
    «Also», sagte Bliss. «Das war ja ziemlich aufschlussreich.»
    «Hab mir schon gedacht, dass Ihnen das gefallen wird.»
    «Ja, aber was … was fange ich jetzt damit an, Andy? Soll ich in Annies Allerheiligstes reinstolzieren und ihr erzählen, sie hätte den Fall in den Sand gesetzt? Ihr erklären, dass sie genau in die Falle getappt ist, in die sie tappen sollte?»
    «Die Rotherwas Chapel.»
    «Die Steine in Aylings Augenhöhlen stammen von dem, was der Bezirksrat immer noch Rotherwas-Band nennt.»
    «War das in den Nachrichten?»
    «Nein, das haben sie zurückgehalten. Aber so wusste ich, dass Mebus nicht lügt.»
    «Und die Rotherwas Chapel …»
    «Ist ein anerkanntes Denkmal am Fuß des Dinedor Hill. Und das können sie nicht zerstören, wenn sie dort eine Straße bauen wollen. Die Rotherwas Chapel war der perfekte Ort.»
    «Wenn man die Freunde der Dinedor-Schlange verdächtig machen wollte?»
    «Ganz genau.»
    «Dann hat Jason ihnen sogar noch einen Gefallen getan», sagte Mumford. «Man braucht ja einen Moment, bis man auf die Idee mit der Dinedor-Schlange kommt, und dadurch erweckt es nicht den Eindruck, als wäre man extra mit der Nase draufgestoßen worden.»
    «Das stimmt. Und wie geht es jetzt weiter? Soll ich Annie sagen, was für eine dumme Kuh sie ist, dass sie sich aber bestimmt keine Sorgen machen muss, wo ich doch an die Informationen gekommen bin, indem ich auf eigene Faust ermittelt habe – mit einem Privatdetektiv und Methoden, die womöglich nicht ganz legal sind?»
    Bliss schlug die Faust auf die Rückenlehne seines Sitzes.
    «Komisch», sagte Mumford. «Erst nachdem ich aus dem Dienst ausgeschieden war, ist mir so richtig klargeworden, wie viel schneller man ist, wenn man keine Berichte schreiben muss.»
    «Da kann ich auch bald mitreden.» Bliss fuhr sich durchs Haar. «Dass ich gestern Abend bei Charlie Howe aufgetaucht bin, hat mir vermutlich auch nicht gerade Punkte gebracht.»
    Er sah, wie Mumford kurz die Augen schloss.
    «Boss, Sie sind ein Idiot.»
    «Ja, das war eine richtig schlechte Idee. Annie hat es inzwischen garantiert erfahren.» Bliss ließ sein Kinn auf den Unterarm sinken. «Schon erstaunlich, wie schnell man abstürzen kann.»
    «Also», sagte Mumford, «sollen wir noch mal durchsprechen, was wir haben?»
    Bliss war ihm dankbar für diesen Pragmatismus. Außerdem hatte er nie einen besseren Ermittlungspartner gehabt als Mumford.
    «Ja, ich überlege auch schon die ganze Zeit, Andy. Wie viel von dem, was Jason sagt, können wir glauben? Ich denke immer noch, dass die Enthauptung zu seinem Auftrag gehört haben könnte. Der Mörder hat einen echt sauberen Job gemacht – ein intelligenter Messerstich, eine kleine Wunde, die sich schnell schließt, kaum Blut.»
    «Und warum sollte sich der Mörder selbst eine bluttriefende Enthauptung zumuten, wo er doch jemanden dafür anheuern kann, der früher im Schlachthaus gearbeitet hat?»
    «Genau. Ich glaube, dass es am Anfang im

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