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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Weihnachtsnacht auf der feuchten Coleman’s Meadow eintauschen würde. Dafür konnte es nur einen einzigen Grund geben: Er war nicht allein oder erwartete bald Gesellschaft.
    «Falls Sie wegen der Überschwemmung gekommen sind», sagte Blore, «uns ist nichts passiert. Und das ist auch gut so, weil ich am zweiten Feiertag mit dem Job hier weitermache.»
    Bliss sah ihn freundlich an.
    «Meinen Informationen zufolge haben Sie heute mit Ihrem Job weitergemacht, Sir.»
    «Dann sind Ihre Informationen falsch.»
    Blore kapierte es nicht. Auch gut. Bliss deutete auf seinen Kollegen mit dem alten Anorak und dem grauen Schnurrbart.
    «Das ist DC Stagg. Haben Sie heute Abend schon Ihren Mann vom Sicherheitsdienst gesehen, Sir?», fragte er Blore.
    «Nein. Aber das war auch nicht zu erwarten. Er ist über Weihnachten nach Hause gefahren.»
    «Brauchen Sie denn über die Feiertage keinen Wachschutz?»
    «Warum? Ich bin doch selbst hier.»
    «Gehen Sie damit nicht ein erhebliches persönliches Risiko ein, Mr. Blore?»
    «Ich bin selbständig», sagte Blore. «Und das heißt, dass mich dieser Vormundschaftsstaat mal sonst wo kann.»
    «Aber wir sind uns ganz sicher, oder, Mr. Blore …», Bliss hasste Polizisten, die in der Wir-Form mit den Leuten redeten, und hoffte, dass es Blore genauso ging, «… dass wir Glyn nicht gesehen haben, oder?»
    «Wer ist Glyn?»
    «Habe ich Glyn gesagt? Ich meinte natürlich Gregory.»
    «Nein.»
    «Das Wetter ist ziemlich ungemütlich, Mr. Blore. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir hereinkommen?»
    «Ja, das habe ich. Sie tauchen am ersten Feiertag um ein Uhr morgens hier auf, stellen mir idiotische Fragen, ohne einen Grund zu nennen, und jetzt wollen Sie auch noch in meine Privatsphäre eindringen.»
    «Mr. Blore.» Bliss seufzte. «Ich werde nicht so tun, als hätte ich einen Haftbefehl in der Tasche, aber wenn Sie uns nicht hereinbitten, halten meine Leute vor Ihrer Tür die Stellung, bis mir von Caple End aus der Haftbefehl überbracht wird, und bis dahin werde ich
schrecklich
misstrauisch geworden sein und ein winziges bisschen unfreundlicher als jetzt.»
    Blore schnaubte und trat zur Seite.
    «Dann kommen Sie rein.»

    Als die Kirche leer war, zog Merrily den Stecker der Christbaumbeleuchtung heraus und blickte lange auf die hohen gotischen Fenster, in denen sich ein grauer Schimmer andeutete.
    Dann sprach sie ein Gebet für Shirley, nahm ihre Jacke vom Haken über dem Ständer mit den Gesangbüchern, verließ die Kirche und schloss ab. Als sie in der Vorhalle war, atmete sie keuchend aus, als hätte sie die ganze Zeit ein Schluchzen unterdrückt.
    Sie hatte sich gezwungen, am Predigtpult stehen zu bleiben, einer ihrer Füße in den Gummistiefeln hatte Shirleys tote Hand berührt. Dort hatte sie gestanden und langsam den Geruch wahrgenommen, während sie der verwirrten, unruhigen und enttäuschten Gemeinde erklärte, dass im Dorf eine Mordermittlung im Gange sei und niemand über die Fußgängerbrücke gelassen werde. Sie hatte vorgeschlagen, dass diejenigen, die nicht nach Hause konnten, fürs Erste in den
Swan
gingen.
    Und dass niemand allein ging.
    Sie hatte Onkel Ted nicht gesagt, was sie in der Höhlung des Predigtpults gesehen hatte, und schon gar nicht Edna Huws. Draußen am Friedhofstor traf sie auf Lol, Jane und Eirion, die wie die Mitglieder einer zerrütteten Familie auf sie warteten.
    «Nach Hause?», sagte Jane.
    «In den
Swan
, fürchte ich, Spatz.»
    Im
Black Swan
nahm Barry sie mit in sein Büro und erzählte, dass sich Superintendent Howe und die andere Polizistin sein Auto geliehen hatten, um Mrs. Winterson nach Caple End zu bringen.
    Das hörte sich an, als sei Leonora verhaftet worden und solle an der Brücke der Polizei von Hereford überantwortet werden.
    «Kommt Howe wieder zurück?»
    «Das hat sie jedenfalls gesagt.» Barry breitete die Hände aus, von draußen hatte jemand nach ihm gerufen. «Sie müssen mich jetzt leider entschuldigen.»
    «Natürlich.» Merrily gab Eirion den Ring mit den Kirchenschlüsseln. «Könntest du die Mrs. Howe geben, wenn sie zurück ist? Das muss Eirion machen», erklärte sie Jane, «Howe und du … ihr habt eine zu lange Vorgeschichte.»
    «Mom, was ist los?»
    «Also gut.»
    Merrily erzählte es ihnen und sah, wie Jane augenblicklich leichenblass wurde. Sie schloss ihre Tochter in die Arme, wie sie es seit Jahren nicht getan hatte. Nicht seit Jane größer geworden war als ihre Mutter.
    Beiden war klar, wie knapp …
    «Und gib die

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