Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
Gesang und das Gepolter.
»Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes«, rief Rafe, »verbanne ich dich zurück in die tiefsten Tiefen der Hölle!«
Dann sprach er in der gleichen Sprache wie Serena.
Fassungslos wanderte Moiras Blick vom Neid hinüber zu Rafe.
Rafe kannte die alte Sprache der Dämonen! Die Sprache der Conoscenza, des Buches des Bösen, der Zaubersprüche, deren Ziel darin bestand, das Gute in der Welt zu zerstören.
Woher kannte er sie nur?
Es brach ihr das Herz, als sie begriff, dass Rafe kämpferische
Magie einsetzte, um dem Zauber von Serena entgegenzuwirken. Dabei sagte er das genaue Gegenteil von ihr – Moira erkannte das zwar nicht an den Worten, da sie sie nicht verstand, sondern an der widersprüchlichen Energie im Raum. Während die Energie an Stärke zunahm und sich die beiden Arten bekämpften, wurde es immer mehr und dehnte sich weiter aus. Moira konnte die Energie praktisch sehen, sie war zugleich hell und dunkel, heiß und kalt. Ihre Sinne wurden überflutet, und sie konnte kaum noch denken.
Der Schmerz in ihrem Kopf war so stark, dass sie mit den Händen an ihren Ohren und ihrem Kopf auf die Knie fiel, um die Qualen zu beenden.
Anthony kam mit dem Tabernakel in einem Sack auf seinem Rücken nicht auf das Dach hinauf, da es weder eine Möglichkeit gab, hochzuklettern, noch hatte er die Schlüssel zu Skyes Wagen, um ihn an das Gebäude heranzufahren und als Leiter zu benutzen.
»Verflucht!«
Er lief um die Ecke, geradewegs in Tom Young hinein.
»Eigentlich solltest du tot sein.« Tom wirkte bestürzt und erschrocken. Er zog seine Waffe heraus. »Du wirst dem Tod nicht noch einmal von der Schippe springen!«
Das Gebäude wurde von hellen Lichtern an der Seite beleuchtet. Als Tom dorthin sah, trat Anthony ihm die Waffe aus der Hand. Ein Schuss ging los und verfehlte ihn.
Hank Santos sprang aus dem Wagen. Eine Minute lang befürchtete Anthony, er würde gleich Amok laufen, ausgelöst durch den umherirrenden Dämon Neid. Sollte Hank ihn aufhalten, würde er ihn nicht einfangen können, und Lily wäre von ihm besessen. Alle anderen – Pater Philip, Rafe, Moira – würden sterben.
Jared stieg auf der Beifahrerseite aus. »Wo ist Lily?«
Anthony sah von Hank zu Jared. »Geht es euch beiden gut?«
»Ja«, antwortete Jared, »mein Vater ist in Ordnung.«
Anthony wusste nicht, ob er ihm das glauben konnte, doch hatte er nicht wirklich eine Wahl.
»Ich muss auf das Dach.«
Jared schaute seinen Vater an. »Dad?«
»Ich habe da eine Idee.« Hank sprang zurück in seinen Wagen und fuhr ihn bis zu dem Gebäude vor.
Anthony stieg auf die Motorhaube, kletterte die Seitenwand hinauf und zog sich an der Regenrinne auf das Dach.
Er lief über das Flachdach zum Lüftungsschacht und hoffte, nicht zu spät zu kommen.
Der Neid brüllte und glitt an den Rand des Kreises. »Lass mich raus!«, schrie er Serena an. »Ich will den da!«
Er stach mit seinem Schwanz nach Rafe, der wie ein Reh im Scheinwerferlicht erstarrt dastand. Er konnte weder sprechen noch denken. Er sah nur den Neid, der seinen Blick erwiderte und ihn stumm zu sich rief.
Du besitzt Macht – Macht, die ich will.
Rafe wehrte sich gegen den Willen des Dämons. Er durfte sich nicht ergeben!
Er wandte sich von dem Monster ab und versuchte, dessen aalglatte Stimme aus seinem Kopf zu vertreiben. Er erinnerte sich daran, dass Dämonen zwar in ihn eindringen, seine Gedanken aber nicht lesen konnten. Genauso wenig wie sie seine Seele kannten, außer er gab sie ihnen oder sie stahlen sie ihm. Er wehrte sich, doch er war schwach. Und wurde immer schwächer.
Er sah Lily auf dem Altar liegen und versuchte sich zu konzentrieren, um sie zu retten. Er hatte es schon einmal geschafft; was stand ihm jetzt im Weg?
Moira kniete und hielt sich den Kopf vor Schmerzen. Er trat zu ihr, und sie schaute zu ihm auf. »Halt!«, schrie sie. »Halt!«
Er blieb stehen. Ihr Mund ging auf und ihre Augen schlossen sich, als eine weitere Welle des Schmerzes sie erfasste.
Wer tat ihr das an? Rafe blickte sich in dem Raum um und bemerkte Matthew Walker. Er kannte ihn – nicht namentlich, aber sein Gesicht. Rafes Kopf schmerzte, während er versuchte herauszufinden, wo er ihn schon einmal gesehen hatte.
Fiona ging an den Rand des Kreises und wischte mit ihrem Fuß einen kleinen Teil der Falle weg.
Moira schrie: »Nein! Fiona, nicht!«
»Er verdient es zu sterben«, behauptete Fiona und starrte Moira an. »Du wirst an
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