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Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Titel: Sündenkreis: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Puhlfürst
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Reinmann nach invidia zu fragen und schloss ihn schnell wieder. » Invidia « war entkommen. Die Erinnerung daran würde ihn nur wieder in Rage versetzen. Wahrscheinlich war sie jetzt dafür vorgesehen, obwohl sie eigentlich nicht dazu passte. Sie musste Zeit gewinnen. Vielleicht würde bald die Polizei kommen und Reinmann festnehmen. Wenn die geflohene » invidia « die Umgebung hier einigermaßen beschreiben konnte. »Die Verkleidung als Paketbote, in der Sie den Immobilienberater in die Bank gebracht haben, war auch nicht schlecht.«
    »Nicht wahr?« Das runde Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
    »Und der Lieferwagen? Woher hatten Sie den?«
    »Autoverleih. Andere Kennzeichen. Das ist doch heutzutage kein Problem.« Der Sektenbeauftragte zuckte die Schultern. »Jedermann fährt doch heutzutage einen weißen Lieferwagen. Das ist der häufigste Typ überhaupt, weil weißer Lack am billigsten ist.«
    »Sie haben alles bedacht.«
    »Nicht alles, wie man an Julia Seemann sehen kann.« Stefan Reinmann machte Anstalten, sich zu erheben.
    War Julia Seemann die » invidia «? Lara grub in ihrem Kopf nach einem weiteren Gesprächsanlass. »Was ist eigentlich mit Ihrer Frau?« Als sie sah, wie sich die Augenbrauen ihres Gegenübers nach unten zogen, wusste sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
    »Meine Frau? Sie hat der Kirche den Rücken gekehrt und lebt seitdem in Sünde. Lukas und Daniel hat sie auch beeinflusst! Ich habe mehrfach versucht, ihr ins Gewissen zu reden, sie gebeten, zurückzukommen, aber sie wollte nicht.« Mitten im Satz sprang Stefan Reinmann auf und fuhr sich mit beiden Händen in die Haare. »In SÜNDE ! Meine beiden Söhne!«
    Lara zog die Schultern hoch und beobachtete den hin und her tigernden Mann aus den Augenwinkeln. Vielleicht war das der Auslöser für seine Taten gewesen. Die Besessenheit war in Stefan Reinmanns Augen zurückgekehrt. All das Reden schien nichts genützt zu haben. Er hatte sich hingehockt und kramte wieder in der großen Reisetasche, wobei er ununterbrochen vor sich hin murmelte. »Es wird Zeit, dass wir weitermachen. Zur Vollendung fehlt außer invidia noch ira , der Zorn. Ich werde invidia und ira zusammen präsentieren. Ira hat es auf invidia abgesehen wegen ihrer Missgunst, irgend so etwas. Ira tötet invidia . Ira auf invidia . Das ist gut. Das ist gut.« Abrupt erhob er sich und drehte sich dabei um. In der Hand hielt er eine Tätowiermaschine. »Ist dein Fotografenfreund schwer krank?«
    »Ich hoffe nicht. Er hatte eine Wunde am Hinterkopf, genau wie Sie. Holländer muss ihn niedergeschlagen haben, als er ihn auf dem Gelände der Villa ertappte. Die Ärzte haben ihn nur zur Sicherheit mitgenommen.«
    »Das heißt, er wird nicht über Nacht dort bleiben?«
    »Wahrscheinlich nicht. Mehr kann ich nicht sagen. Ich war ja gerade auf dem Weg dorthin, als Sie mich angerufen haben.«
    »Gut.« Stefan Reinmann ließ die Maschine probesummen und legte sie dann auf den Boden. »Glaubst du, dass wir ihn hierherbitten könnten? Ich möchte ungern aus dem Haus gehen, um mir einen neuen Vertreter für Ira zu suchen, und die Kühltruhe ist leider leer. Wer weiß, vielleicht hat Julia Seemann mich wiedererkannt. Ich hatte zwischenzeitlich so ein Gefühl. Und dann wird es nicht lange dauern, bis die Bullen hier aufkreuzen.«
    »Woher kannten Sie diese Julia Seemann überhaupt?« Reinmann hatte recht. Wenn die Frau ihn erkannt hatte, würde die Kripo relativ schnell sein Haus durchsuchen wollen. Was aber, wenn sie ihn nicht richtig erkannt hatte? Dann konnte Lara hier warten, bis sie schwarz wurde.
    »Sie war bei mir in der Beratung. Aber das ist schon lange her. Also rufen wir deinen Freund jetzt an?« Reinmann war wieder zum »du« übergangen. Das hieß wahrscheinlich, dass die Plauderstunde jetzt endgültig vorbei war.
    »Nein.«
    »Wie nein? Du glaubst wohl, dass du eine Wahl hast? Ich brauche jemanden für ira , das habe ich doch schon erklärt. Und ich kann nicht gehen, solange du hier –«, er machte eine kleine Pause, »zu Gast bist. Außerdem würde mich das zu viel Zeit kosten.«
    »Was soll ich ihm denn sagen?«
    »Was würde ihn denn herlocken?« Reinmann hatte Laras Mobiltelefon in die Hand genommen und drückte auf den Tasten herum. »Du könntest sagen, dass du bei mir bist. Und dass wir gemeinsam etwas entdeckt haben, was die Fälle aufklären könnte.«
    »Ich weiß gar nicht, ob sie ihn nicht im Krankenhaus behalten wollen.«
    »Das werden wir ja gleich

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