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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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Kleinigkeit.
    Im Büro blickte sich Caer erst einmal unschlüssig um. Wo sollte sie beginnen? Gab es überhaupt die Chance, irgendetwas zu entdecken?
    Sie überprüfte sämtliche Schubladen. Sorgfältig.
    Sie spulten das Band zurück. Sie vergrößerten den Ausschnitt.
    Aber das Bild war zu grobkörnig. Egal, wie stark sie es vergrößerten und digital bearbeiteten, man konnte kaum etwas Richtiges sehen.
    Doch immerhin hatte Jorey ihn erkannt, und sie hatten ihn auf dem Bildschirm.
    Er trug diesen Hut, den er sich tief in die Stirn gezogen hatte, sodass seine Augen verdeckt waren. Und diesen ausladenden Mantel. Den buschigen Schnurrbart, von dem Jorey gesprochen hatte.
    „Na ja, besser als gar nichts“, sagte Morrissey.
    „Na ja. Eine Rasur, kein Hut, und man erkennt den Typen nie wieder. Außerdem sieht der Schnurrbart sowieso nach einer Attrappe aus. Aber ich sag Ihnen eins …“
    „Was denn?“
    „Ich bin mir sehr sicher, dass derselbe, der Eddie getötet hat, auch Sean bedroht. Wenn es Videos von den Regalreihen gäbe, würden wir wahrscheinlich sehen, wie sich dieser Typ an den Gläsern zu schaffen macht. Vielleicht noch Clara vorschwärmt, wie wunderbar doch ein gedeckter Blaubeerkuchen schmeckt. Wir sind auf der richtigen Spur. Er ist hinter dem her, was immer auch Eddie gefunden hat. Und er hat Angst, dass Sean es auch findet, wenn er ihn nicht vorher beseitigt.“
    „Das sehe ich auch so. Wir werden ein paar Teams auf die Insel schicken und dort graben lassen, wo Sie etwas vermuten“, versicherte Morrissey.
    „Vielen Dank“, sagte Zach. „Ich muss jetzt zum Haus zurück.“
    „Was ist mit mir?“, fragte Jorey. „Brauchen Sie mich noch?“
    „Nein, mein Sohn, danke, vielen Dank“, sagte Morrissey.
    „Jorey, du hast wirklich mehr als genug getan“, versicherte Zach ihm. „Ich begleite dich hinaus.“
    Draußen sagte Jorey: „Es tut mir sehr leid wegen Bridey. Sie war bei allen sehr beliebt.“
    „Danke. Ich glaube, Sean wird es überwinden. Ich mache mir eher Sorgen um Kat.“
    Jorey lächelte schüchtern. „Weißt du, was ich an eurer Stelle tun würde?“
    „Was denn?“
    „Ich kenne Kat schon eine Ewigkeit. Und immer wenn sie traurig ist, hilft es ihr, auf ihrer Gitarre zu spielen. Vielleicht kannst du sie überreden, die Musik für Brideys Gedenkfeier vorzubereiten.“
    „Danke, Jorey. Ich glaube, das ist eine gute Idee.“
    Zach blickte sich um. Diese verfluchten Krähenvögel waren überall.
    Krähen, nur Krähen, sagte er sich.
    „Ganz schön irre, diese vielen Vögel, was?“, sagte Jorey.
    „Ja, ganz schön irre.“
    Jorey stieg in seinen Wagen, und Zach beugte sich zu ihm hinunter. „Jorey, tu mir bitte einen Gefallen. Sei vorsichtig, halte dich zurück. Und sieh zu, dass du von jetzt an immer mit anderen Leuten zusammen bist, okay?“
    Jorey sah ihn mit großen Augen an. „Warum? Glaubst du, dass mir jemand was antun will?“
    „Ich glaube, dass hier jemand Leute umbringt. Du musst nicht unbedingt eins der Opfer werden.“
    „Ich werde vorsichtig sein. Ich lebe nämlich gerne“, versicherte Jorey ihm.
    Zach sah ihm hinterher. Er sollte am besten zurück nach Hause zu den O’Rileys fahren. Aber er beschloss, noch einen Umweg übers Charterbüro zu machen. Er glaubte nicht, dass unter den gegebenen Umständen jemand da sein würde. Aber irgendwie verspürte er den Drang, trotzdem mal dort reinzusehen.
    Er fuhr zum Kai. Heute war ein richtig kalter Wintertag, der Himmel sah grau aus. Andererseits war es ja auch schon spät. Bald würde es dunkel sein.
    Er parkte den Wagen und zuckte beim Blick nach oben zusammen. Aus dem Büro kam gedämpftes Licht. Jemand hielt sich im Büro auf. Zach stieg aus dem Auto und schloss die Tür. Bevor er die Stufen nach oben stieg, griff er nach seiner Waffe, die er inzwischen immer bei sich trug. Er näherte sich der Tür von der Seite, leise und vorsichtig.
    Kurz zögerte er, dann drehte er am Türknauf.
    Es war nicht abgeschlossen. Mit dem Fuß stieß er die Tür auf, blieb dahinter in Deckung und rief: „Keine Bewegung!“
    Er war vollkommen verblüfft, als er Caer entdeckte, die vom Stuhl aufsprang und sich zu ihm umdrehte. Sie hatte offensichtlich gerade Eddies Schreibtisch durchsucht, blieb aber wie befohlen unbeweglich stehen und starrte ihn an.
    „Was zum Teufel machst du denn hier?“, wollte er wissen.
    „Mich umsehen.“
    „Wonach?“
    „Nach dem, was auch immer von anderen übersehen worden sein könnte“, erwiderte

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