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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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zu sein. So hatte sie ihnen danken können, sie wissen lassen, dass ihre Liebe und ihr Opfer nicht umsonst gewesen waren.
    Caer hatte auch die einfachen Freuden der menschlichen Sinnlichkeit genossen. Schöne Kleider und Düfte, die sich im Laufe der Jahrhunderte wandelten. So wie Michael hatte sie sich an herrlichen Mahlzeiten ergötzt.
    Doch niemals hatte sie eine solche körperliche Leidenschaft erlebt wie diesmal. Jetzt wusste sie nur zu gut, warum sie bisher so weise gewesen war, dies zu vermeiden.
    Schmerz.
    Letztendlich, wenn sie sich die sinnliche Freude des menschlichen Körpers gestattete, brachte das Schmerz.
    Sie würde nicht mehr sterben. Wann immer sie verletzt wurde, erholte sie sich davon innerhalb von Minuten. Doch der physische Schmerz war nichts gegen das Leiden der Seele.
    Liebe.
    Hatte sie sich wirklich verliebt? War es möglich, innerhalb von so kurzer Zeit solche Gefühle zu entwickeln?
    Gab es so etwas wie verwandte Seelen?
    War es möglich …
    Unsterblich zu sein und beim Blick in die Augen eines bestimmten Mannes zu wissen, dass er alles war, was man begehrte?
    Seine Stärke zu lieben, die nichts mit körperlicher Kraft zu tun hatte. Nicht sein äußeres Auftreten, sondern dieses Verständnis für Ehre und Ethik.
    Selbst seine Liebe zur Musik.
    Sie sehnte sich danach, bleiben zu können. Sie hatte es zugelassen, sich in Träumen zu verlieren.
    Caer hätte es besser wissen sollen.
    Einst, in einem früheren, einem sterblichen Leben, hatte sie geliebt. Sie hätte daraus lernen müssen. Sie hatte geglaubt, dass die Liebe stärker wäre als der Hass. Dass die Liebe zwischen zwei Individuen aus verfeindeten Lagern auf Verständnis träfe, sogar begrüßt würde. Sie war der Meinung gewesen, ihren winzigen Teil der Welt ändern zu können. Den Menschen zeigen zu müssen, dass der Hass besiegt werden konnte, dass dem ewigen Kampf ein Ende bereitet werden sollte.
    Doch sie hatte sich getäuscht. Und für diesen Irrtum hatte sie mit dem Leben bezahlen müssen.
    Jetzt, erst jetzt, während der Rest der Welt zerstört wurde, lernten die irischen Familien, dass man jeden Tag neu beginnen musste. Dass kein Kind es verdient hatte, für die Sünden der Vergangenheit zu büßen.
    Für sie war es zu spät.
    Sie konnte nichts gegen diese Sehnsucht tun. Sie konnte auf das Gefühl von Seide auf ihrer Haut, auf den Geschmack des Honigs verzichten. Es gab keinen Platz auf der Erde, den sie nicht einfach wieder verlassen würde.
    Doch das Herz und die Seele, die sie in den Augen dieses Mannes fand, die sie so berührten …
    Sie legte die Hand auf ihre Wange. Tränen.
    Caer straffte die Schultern. Sie war die, die sie war. Doch nicht nur das. Was, wenn er es wüsste? Himmel, sie konnte sich gut vorstellen, wie sie versuchte, es ihm zu erklären. Ich kann nicht bei dir bleiben. Du musst wissen, dass ich eine Banshee bin. Eine Todesfee, die euch im Sterben zur schwarzen Kutsche führt …
    Er würde sie hassen. Er wäre von ihr abgestoßen.
    Tränen. Die hatte sie schon lange nicht mehr vergossen … seit Ewigkeiten.
    Caer bemerkte plötzlich, dass sie inzwischen den Kai erreicht hatte.
    Sie blickte sich um. Die schwarzen Vögel waren überall.
    Arme Kreaturen, dachte sie. Auch wenn sie sich über sie ärgerte. Sie war hier, um eine Tragödie zu verhindern. Für Sean war noch nicht die Zeit gekommen, noch lange nicht. Sie war sich sicher gewesen, ihn beschützen zu können. Dass sie zusammen mit Zachary, der professionelle Ermittlungen anstellte, Seans Feind bald gefunden haben würde.
    Aber die schwarzen Vögel …
    Ihre Gegenwart bedeutete, dass vielen Menschen Gefahr drohte, deshalb hatte sie deren Auftauchen mit Furcht beobachtet.
    Ich bin nicht erfahren genug für eine solche Tragödie, dachte sie. Wie soll ich aufhalten, was im Begriff ist zu passieren?
    Sie wusste, dass die Vögel selbst keine Bedrohung darstellten. Sie waren sterbliche Wesen. Sie lebten und vergingen wieder.
    Doch wenn sie in einer solchen Anzahl auftraten, war das ein Vorbote großen Unheils. Nichts so Natürliches wie das sanfte Dahinscheiden einer alten liebevollen Frau wie Bridey. Sie verkündeten etwas Böses, einen Massenmord, ein Blutbad.
    Caer musste sie jetzt jedoch ignorieren.
    Die Bürotür war wie zu erwarten verschlossen. Michael hatte ihr zwar die notwendigen Papiere als Krankenschwester und keine Ausrüstung zur Spionin mitgegeben, doch ein Schloss zu knacken hatte sie bereits vor langer Zeit gelernt.
    Dieses hier war eine

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