Sündenzeit
…“
Er lächelte. „Ich werde bei dir bleiben.“
„Aber … was ist mit Sean?“
„Um den brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Meine Brüder sind bei ihm.“
„Es heißt ja, dass der Mörder irgendwann immer einen Fehler macht, oder?“
„Ja?“
„Nun, jetzt hat er einen Fehler gemacht. Jorey hat ihn gesehen, und jetzt hat er Angst, erkannt zu werden. Obwohl er sich ja verkleidet hatte. Deshalb wollte er Jorey töten, aber es ist ihm nicht gelungen.“
„In der Menge verborgen“, sagte Zach nachdenklich.
„Was?“
„Ich denke, der Mörder war im Pub und erfreute sich der Gastfreundschaft der O’Rileys. Ich könnte wetten, er hat sich das Messer aus der Küche gestohlen und ist Jorey gefolgt, als er das Lokal verließ.“ Er sah sie einen Moment schweigend an. „Caer, ich dachte, mir bleibt das Herz stehen. Mein Gott, da war so viel Blut …“
„Das Glück der Iren“, sagte sie leichthin.
Ihre Lider wurden immer schwerer. Sie hatten ihr etwas gegeben. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass sie keine Schmerzen hatte. Zachs Gesicht begann langsam vor ihren Augen zu verschwimmen.
„Zach, ich habe dir gesagt, dass ich eine Banshee bin“, sagte sie. Aber das Medikament begann seine Wirkung zu tun. „Okay, ich gehöre zu einer weltweiten Spionageorganisation. Nein, nur eine irische Gruppe, die beschlossen hat, unsere Landsleute überall in der Welt zu beschützen. Ich bin …“
Sie beendete den Satz nicht mehr. Was immer sie ihr gegeben hatten, es würde bei ihr nicht lange wirken. Doch für einen Moment schlug es voll an. Sie schlief ein. Und sie träumte.
Und in diesen Träumen gab es eine leuchtende Zukunft.
Sie entließen Caer am folgenden Nachmittag. Zach war die Nacht über bei ihr im Krankenhaus geblieben. Der Arzt hatte ihm prophezeit, dass er wahrscheinlich am Tag darauf eher selbst eine Behandlung benötigen würde, und zwar gegen die Rückenschmerzen. Caers schnelle Genesung war für ihn höchst erstaunlich. „Sie musste nicht einmal genäht werden“, sagte er. „Die Wunde ist fast schon verheilt. Es ist wirklich unglaublich, ein echtes Wunder.“
Kaum hatten sie das Haus der O’Rileys betreten, kam Kat ihnen entgegengerannt. Wahrscheinlich hatte sie schon vom Fenster aus nach ihnen Ausschau gehalten. Selbst Amanda war nach unten gekommen, um sich nach Caers Wohlbefinden zu erkundigen. Zach war froh darüber. Vor allem freute es ihn, dass Caer und Kat sich angefreundet zu haben schienen.
Was Amanda betraf … Nun, Caer hatte für einige Aufregung gesorgt und war Gast im Haus. Vielleicht war das jetzt mal etwas Interessantes … das wohl bald wieder langweilig wurde.
Doch im Moment war Caer eine Heldin. In der Zeitung hatten sie sogar ein Foto von ihr veröffentlicht.
Zach riet ihr, sich hinzulegen. Sie musste sicher noch schwach und müde sein. Doch Caer lehnte es ab, sich ins Bett stecken zu lassen. Obwohl Zach noch ein paar Antworten haben wollte, ließ er sie nicht allein.
Nicht an diesem Tag.
Am Morgen war er kurz beim Detective gewesen. Morrissey hatte ihm versichert, dass alle im Revier Überstunden absolvierten, um den Mörder zu fassen. Deshalb hatte Zach beschlossen, die Polizei ihre Arbeit machen zu lassen und ihr einen Tag mal nicht ständig über die Schulter zu sehen.
Aidan und Jeremy waren an diesem Vormittag losgezogen, um einen Weihnachtsbaum zu fällen. Der stand nun im Wohnzimmer. Caer bestand darauf, beim Dekorieren zu helfen.
Schließlich war jeder im Haus daran beteiligt. Cal und Marni kamen vorbei, da sie nun beschlossen hatten, das Charterbüro noch ein paar Tage länger geschlossen zu lassen. Clara und Tom waren ebenfalls mit allen anderen zusammen im Wohnzimmer. Amanda kommandierte sie noch nicht einmal herum. Die jüngeren Männer hantierten mit den Lichterketten. Aidan behauptete, er habe die ganze Arbeit getan, weil er den Baum gefällt hatte. Jeremy wiederum meinte, er habe mehr als genug geleistet, indem er den Baum bezahlt habe.
Sean kam mit einem Tablett voller dampfender Tassen herein und stellte es auf dem Tisch ab. „Brideys Weihnachtstrank“, verkündete er. „Tee mit Zucker, Whiskey und einem Schuss Sahne. Zum Wohl!“
Er nahm sich eine Tasse und hob sie an. „Auf Bridey!“
Die anderen sahen zu, dass sie sich schnell eine Tasse holten, und toasteten ihm zu.
„Ihr zu Ehren werden wir feiern“, sagte Sean. „Sie wird uns beobachten, das weiß ich. Deshalb dekorieren wir den Baum so wie immer. Als würde sie noch
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